Eschenbach
24.04.2020 - 09:18 Uhr

Coronakrise: Eschenbacher Feuerwehr im Lockdown

Am 18. März traf es auch die Feuerwehr der Rußweiherstadt: Der Ausbildungsbetrieb steht wegen des Coronavirus still und auch alles andere wurde fast komplett heruntergefahren.

Das Coronavirus legt auch die Eschenbacher Feuerwehr lahm: Stellvertretender Kommandant Daniel Danzer (links) und Kommandant Christian Götz erklären die neuen Schutzmaßnahmen der Wehr. Bild: jma
Das Coronavirus legt auch die Eschenbacher Feuerwehr lahm: Stellvertretender Kommandant Daniel Danzer (links) und Kommandant Christian Götz erklären die neuen Schutzmaßnahmen der Wehr.

Viele Einsatzkräfte leiden seit dem 18.März unter dem nicht mehr intaktem Vereinsleben. Wo sie sich vor kurzem nach verschiedenen Aktivitäten noch getroffen hatten, steht nun alles still. So auch bei der Feuerwehr der Rußweiherstadt. „Auf Anordnung der Kreisfeuerwehrführung wurde der Übungsdienst, Sitzungen und das Vereinsleben komplett heruntergefahren“, erklärte Kommandant Christian Götz.

Auch bei den Einsätzen merken es die Verantwortlichen der Wehr. „Wir hatten bis zum 18. März 35 Einsätze verschiedenster Art“, berichtet der stellvertretende Kommandant Daniel Danzer. „Seitdem hatten wir gerade mal fünf, und davon zwei am letzten Samstag“, erklärt Danzer weiter. Auch der zweite stellvertretende Kommandant Fabian Gradl stellt fest: „Es sind ganz untypische Einsätze in dieser Zeit.“

Doch trotzdem müssen die Fahrzeuge bewegt werden und Material instand gehalten werden. „Wir machen nur das Nötigste“, informiert Kommandant Götz. „Und auch nur mit der geringsten Mannschaftsstärke.“ So werden die Einsatzfahrzeuge bei einer Fahrt nur mit einem Fahrer besetzt. Auch bei den Wartungs- und Instanthaltungsarbeiten wird auf die Sicherheit und den Abstand geachtet. „Abgesagt worden sind ebenfalls sämtliche Lehrgänge auf Kreisebene und an den staatlichen Feuerwehrschulen“, weiß Danzer. Das fehlt nun natürlich in den Weiterbildungen der Floriansjünger. Auch das Leistungsabzeichen, das im Mai hätte stattfinden sollen, fällt aus. „Und wird auch wahrscheinlich in diesem Jahr nicht mehr nachgeholt“, vermutet Gradl.

Bei den Einsatzfahrten wurde auch reagiert. „Es fahren auf dem Löschfahrzeug 20 statt 9 Kameraden nur noch 6 mit“, informiert Danzer. „Im Bus sitzen statt 8 nur noch 6, im Versorger 4 statt 6 und auf der Drehleiter 2 statt 3.“ Weitere Feuerwehrler warten dann auf Abruf im Feuerwehrgerätehaus. „Bei nicht zeitkritischen Einsätzen fahren wir mit der Mindeststärke von sechs Kameraden an“, sagt der Kommandant. Wichtig ist allen drei Verantwortlichen vor allem die Sicherheit. „Bei den Einsätzen hat jeder seine eigene Maskedabei“, betont der Kommandant. „Es gehen auch nur zwingend erforderliche Personen an die Einsatzstelle vor.“ Es gibt außerdem noch einen Schutzanzug, den die Kameraden über ihre Einsatzkleidung ziehen können. Wichtig ist ihm auch zu sagen, dass in allen Fahrzeugen zusätzlich Desinfektionsmittel und extra Masken bereitgestellt sind. „Bisher hatten wir noch keine Probleme und das wollen wir auch weiterhin so haben“, betont Götz.

Am Ende stellte Daniel Danzer noch fest, dass die fehlenden Übungen längerfristig ein großes Problem werden würden. „Und auch für unseren Nachwuchs, die Jugendfeuerwehr, wird es schlimm“, meint Danzer. Sie werden in ihrer Jugendzeit bereits auf den aktiven Dienst vorbereitet. „Wenn man es so sieht, ist bei uns auch der komplette Lockdown aufgetreten“, sind sich die Kommandanten einig. „Das aktive und passive Vereinsleben steht vollständig auf Null.“ Aber: Die Feuerwehr lebt und stirbt mit ihrer Kameradschaft.

 
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