Eschenbach
08.05.2019 - 14:11 Uhr

Cyber-Mobbing kein Spaß

Ein Theaterstück für die Wirtschaftsschule und das Gymnasium in Eschenbach soll den Schülern frühzeitig die Augen öffnen. Es handelt von einem großen Problem in der heutigen digitalen Gesellschaft.

Das Berliner Ensemble "Radiks" zeigt in der Staatlichen Wirtschaftsschule und im Gymnasium Eschenbach ein Theaterstück zum Thema "Cyper-Mobbing". Bild: do
Das Berliner Ensemble "Radiks" zeigt in der Staatlichen Wirtschaftsschule und im Gymnasium Eschenbach ein Theaterstück zum Thema "Cyper-Mobbing".

Bei dem Theaterstück „Fake oder War doch nur Spaß“, das in der Staatlichen Wirtschaftsschule und im Gymnasium Eschenbach gezeigt wurde, erzählte das Berliner Theaterensemble „Radiks“ die Geschichte der 17-jährigen Lea, die davon träumt, Sängerin zu werden. Als sie schließlich in eine Casting-Agentur aufgenommen wird, weckt das den Neid einiger Mitschüler. Erste Sticheleien und Ausgrenzungen beginnen und schließlich weiten sich die Mobbing-Attacken auch auf diverse Online-Portale aus. Als Lea versucht, sich zu wehren, postet sie einen eigenen Rap-Song gegen die Mobber. Doch dann nimmt alles seinen Lauf: Anonyme Anrufe, Drohungen und Beleidigungen ziehen immer weitere Kreise, vor allem, als ein Video im Netz auftaucht, das Lea minutenlang betrunken in einer Toilette zeigt.

In verschiedenen Rollen gelang es den beiden Darstellern, die Geschichte so überzeugend auf die Bühne zu bringen, dass am Ende Fiktion und wahre Begebenheit nicht mehr zu unterscheiden waren. Lea führte in eine Welt, in der die Menschen auf der Suche nach Erfolg, Liebe und Anerkennung sind, die andererseits aber geprägt ist durch Missgunst, Illusionen und virtuell geschaffene Realitäten.

Das auf Tatsachen beruhende Drama könne sich so oder ähnlich in jedem Moment ereignen, meinten in der Nachbesprechung einige Schüler. Im Mittelpunkt der Betrachtungen standen für die Jugendlichen die persönlichen und rechtlichen Folgen von Beleidigungen, Bedrohungen und Belästigungen über Internet und Handy sowie der Missbrauch von Daten. Erörtert wurden Fragestellungen wie zum Beispiel über die Möglichkeiten einer Eskalationsvermeidung. Auch die Schuldfrage wurde erörtert. Die Nachbesprechung leitete Oberstudienrätin Margot Einmüller. Sie verwies auf das pädagogische Konzept zur Werteerziehung an den Schulen, das auch Themenfelder wie Pubertät, Sucht und soziales Miteinander umfasse. „Im Hinblick auf die Möglichkeiten durch Smartphones und soziale Netzwerke müssen wir den jungen Menschen möglichst früh die Folgen ihres Handelns klarmachen, aber auch aufzeigen, wie sie sich richtig verhalten sollen“, sagte sie. Das Dokumentar-Theaterstück vermittelte Anna Schätzler von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Neustadt/WN. in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung des Kreisjugendringes.

 
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