„Beim Taubnschuster“ stellt sich am Donnerstag, 8. November, ein bairisch-europäischer Regionalist vor, der neben der Aufmerksamkeit für die Heimat auch den Blick für den Zusammenhang nicht verliert: Harald Grill gestaltet zum Abschluss der „Eschenbacher Mundarttage 2018“ um 19 Uhr eine Lesung.
Grill, geboren 1951 in Hengersberg bei Deggendorf, entstammt einer bairisch-schlesischen Familie, wohnte und studierte ab 1956 in Regensburg und lebt seit 1978 mit seiner Familie in Wald im Landkreis Cham. Er verfasste zahlreiche Arbeiten für den Bayerischen Rundfunk und wurde mit vielen Preisen geehrt .
Und er wandte sich stets gegen die Unterdrückung des bairischen Dialekts, für den er eine Lanze bricht: "Unser Dialekt hat nichts Hinterwäldlerisches. Freilich haben wir mit ihm eine Sprache, die auf konkrete Wahrnehmungen baut und die abstrakte Begriffe meidet.
Wer den Dialekt beim Dichten verwendet, muss Bilder verwenden. Damit ist er nah an der dichterischen Sprache, die überall auf der Welt verstanden wird."
Mit den Nachdichtungen in seinem neuen Band "A Glaander aus Luft" wagt er daher den Versuch, mit dem bairischen Dialekt aus der Enge der Region Brücken zu schlagen zur Weltliteratur.
Grill übersetzte dabei Werke von Dichtern wie Vladimir Holan, Vasko Popa, Rafael Alberti und Octavio Paz ins Bairische - eine Arbeit, die literarisches Gespür erfordert. Davon können sich die Zuhörer am Donnerstagabend im Kulturzentrum "Beim Taubnschuster" überzeugen. Der Eintritt kostet fünf Euro.
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