Eschenbach
15.11.2018 - 16:24 Uhr

Mit "Drittel-Regel" am Werk

Evangelische Kirchengemeinde: Robert Herl zeigt Gartenfreunden den richtigen Obstbaumschnitt.

Robert Herl steht unter genauer Beobachtung: Die Gartenfreunde der evangelischen Kirchengemeinde verfolgen beim Obstbaumschnittkurs exakt seine Erläuterungen und praktischen Demonstrationen. Bild: rn
Robert Herl steht unter genauer Beobachtung: Die Gartenfreunde der evangelischen Kirchengemeinde verfolgen beim Obstbaumschnittkurs exakt seine Erläuterungen und praktischen Demonstrationen.

„Der Obstbaumschnitt sollte aus ökologischer Sicht bereits im Sommer beginnen.“ Diese Empfehlung gab Fachmann Robert Herl Gartlern der evangelischen Kirchengemeinde Eschenbach-Kirchenthumbach mit.

Nach der Feier des Reformationstags im "Netzaberg-Dom" wandte sich diese einem irdischen Thema zu. Nahezu 30 Teilnehmer hatten sich in einem Obstgarten in der Gerhart-Hauptmann-Straße zu einem Obstbaumschnittkurs eingefunden. "Baumpflege komplett", lautete das Thema des Vortrags.

Der Kirchenthumbacher Gärtnermeister Robert Herl begann den Kurs mit einem theoretischen Teil, in dem er sich auch mit dem Klimawandel und dessen Folgen für die Bäume befasste und Informationen zur Düngung von Obstbäumen gab. Das Frühjahr bezeichnete er als nicht ideal zum Ausschneiden der Bäume. Er begründete dies damit, dass - im Gegensatz zur jetzigen Zeit, wenn in offene Schnittwunden Pilzerreger eindringen können -, im Sommer die Wunden besser und schneller heilen.

Beste Zeit zum Entfernen der sogenannten Wassertriebe seien die Tage um Johanni. Unerwünschte Triebe sollten jedoch nicht abgeschnitten, sondern im grünen Zustand durch einen "Tapetenriss" von oben nach unten abgerissen werden. "Auf diese Weise werden schlafende Augen mit entfernt und ein erneutes Austreiben verhindert", erläuterte Herl.

Eingehend befasste er sich mit den Böden, die wegen der Sauerstoffzufuhr durchlässig sein sollten. Der Experte gab Hinweise zu Düngemitteln und riet, sich beraten zu lassen oder zumindest die Beschreibung genau zu lesen. In einer Pause, in der das Gehörte verdaut werden konnte, servierte Gastgeberin Birgit Drechsler Kaffee und Kuchen. Herls erste Demonstration begann mit der Stammpflege: Abschaben der Borke und Reinigen mit der Wurzelbürste. Zum Obstbaumschnitt hatte er eine Faustregel: um ein Drittel zurückschneiden, ein Drittel ganz entfernen, ein Drittel als Zug-Äste belassen.

Die Fragen der Teilnehmer waren so vielseitig und umfangreich, dass die Zeit nur noch für eine Schnittvorführung an einem Birnbaum reichte. Der noch vorgesehene große Apfelbaum blieb verschont. Herl zeigte hier nur, welche Astteile geschnitten oder entfernt werden müssen.

Der Gärtnermeister war an diesem Tag für Gottes Lohn tätig, eingegangene Spenden kommen in voller Höhe der Kirchengemeinde zugute, versicherte Birgit Drechsler. Für Frühjahr/Sommer 2019 kündigte sie einen Fortführungskurs an.

 
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