In zurückhaltender und dennoch würdiger Weise gedachte die Rußweiherstadt den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft. In der Predigt zum Gedenkgottesdienst ging Pfarrer Thomas Jeschner auf die Militärseelsorge bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr ein. Bürgermeister Marcus Gradl beleuchtete ein Jahrhundert Volkstrauertag vor dem Hintergrund unvorstellbaren Leids und schrecklichem Kriegsgeschehen. In der Trauer sah er einen Akt der Solidarität. Er dachte aber auch an die Getöteten der bewaffneten Konflikte und politischen Willkürherrschaften der Gegenwart. Den Volkstrauertag wertete er als ein Zeichen der Abkehr von Gewalt und Hass und rief dazu auf, gegenüber menschlichem Leid nie in Gleichgültigkeit zu verfallen.
Nicht als Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert wollte Walther Hermann den Volkstrauertag verstanden wissen. Der Sprecher der Reservistenkameradschaft ging auf Fragen vieler Menschen der heutigen Gesellschaft ein, die mit diesem Gedenktag leider nichts mehr anzufangen wissen, hielt mit Antworten dagegen und sah in den örtlichen Gedenkstätten Mahnstätten und Teile eines Warnsystems. Nach einer Schweigeminute in der Kirche legten Bürgermeister und Vertreter der beiden Traditionsverbände am Kriegerdenkmal Kränze nieder. Begleitet wurde das kurze Zeremoniell durch Gebete der Geistlichen und Choral, „Guten Kameraden“ und Nationalhymne durch ein Bläserduo aus dem Hintergrund.
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