Neu orientieren, neue Kräfte bündeln und ebenso neue Impulse setzen. Mit diesen Zielen übernehmen Thomas Jeschner und Gerald Obumneke Nwenyi neue Seelsorgeaufgaben. Der Stadtpfarrer übernimmt ab 1. September 2022 die Weidener Pfarreiengemeinschaft St. Elisabeth/Maria Waldrast und der aus Nigeria stammende Priester Gerald Nwenyi verstärkt die Katholische Pfarrei in Waldsassen. Am Samstagabend zelebrierten beide Seelsorger gemeinsam, assistiert von einer „Ministranten-Seniorenriege“ eine feierliche Abschiedsmesse, begleitet von festlichen Gesängen des Chores der Pfarrgemeinde. „Schau auf Dich, schau auf Dein Glück“, hieß es da.
„Ich hoffe, dass ich vieles richtig gemacht habe und entschuldige mich, wenn ich Euch manchmal zu viel zugemutet habe“, blickte der Stadtpfarrer in Demut auf die 17-jährige Seelsorgetätigkeit in Eschenbach zurück. „Glaube hat eng mit Vertrauen zu tun. Vertrauen haben Sie mir 17 Jahre lang entgegengebracht“, bescheinigte der Stadtpfarrer seinen Schäfchen. Mit dem Segen Gottes in die Zukunft gehen, hieß sein großer Abschiedswunsch.
Eschenbacher Baupfarrer
Vom Impulse setzen und Kräfte bündeln war anschließend auch beim Stehempfang auf dem Kirchplatz die Rede. Kirchenpfleger Norbert Braun erinnerte an die Meilensteine eines „Eschenbacher Baupfarrers“. Er kümmerte sich um die Innensanierung der Pfarrkirche mit Erneuerung des Marienaltars und der Restaurierung der Kanzel, die Generalsanierung der Maria Hilf-Wallfahrtskirche und eine neue Orgel für St. Laurentius. Neben den gewaltigen Baumaßnahmen habe sich Jeschner auch bei der seelsorgerischen Hauptaufgabe, den Menschen zu dienen, ausgezeichnet. „Eine Ära geht zu Ende“, bedauerte Braun und übergab im Namen der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates einen Priesterstuhl, eine Sitzgelegenheit aus dem Altarraum, die der Geistliche schon seit vielen Jahren schätzte.
Bürgermeister Marcus Gradl sprach von einer unauslöschlichen Handschrift, die der Pfarrer in Eschenbach hinterlasse. Auch der Rathauschef hob die Leistungen Jeschners als Baupfarrer hervor. Zudem würdigte der Bürgermeister den Aufbau enger Verbindungen als Kontaktpfarrer zur US Army und die Menschlichkeit Jeschners bei den Sorgen und Nöten der Gemeindebürger. „Wärmendes kann in Zeiten der Energiekrise nicht schaden“. Mit dieser Feststellung übergab der Bürgermeister einen schweren Feuerkorb mit eingestanztem Stadtwappen.
Berliner Schule
Für eine segensreiche sechsjährige Zusammenarbeit dankte Wolfgang Bodensteiner. Der Rektor der Markus Gottwald-Schule würdigte den Stadtpfarrer als festen seelsorgerischen Anker der Grund- und Mittelschule. „Man konnte von der geistigen und geistlichen Beweglichkeit und der Wortgewandtheit alter Berliner Schule lernen“, urteilte der Schulleiter.
Für die Vereinswelt dankte stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender Michael König für das gute Miteinander zwischen den Vereinen und der Ortskirche. Vertreten war auch die US-Community. Mitglieder der Kirchengemeinde der Garnison Bavaria sprachen von der Herzlichkeit der Verbindung zum deutschen Kontaktpfarrer. Den musikalischen Rahmen der Abschiedsfeier setzte Musikschul- und Kirchenchorleiter Joachim Steppert mit dem Abschiedssong „Time to Say Goodbye“.
Abschied auch für Pfarrvikar
Abschied nehmen hieß es auch für Pfarrvikar Gerald Obumneke Nwenyi. Nach zweijährigem Seelsorgedienst in Eschenbach und Aushilfen in der Pfarreiengemeinschaft Pressath versetzt das Bistum den Pfarrvikar in die Pfarrei Waldsassen.
Stadtpfarrer Jeschner dankte ihm für die große Mitmenschlichkeit. „Es waren zwei schöne Jahre.“ Als Abschiedsgeschenk versprach Jeschner dem Kollegen die Übergabe der bisherigen Wohnungseinrichtung.
Thomas Jeschner
- Stationen: Geburtsjahrgang 1967, Priesterweihe 1994 in Regensburg, Kaplan in Neustadt/WN, Straubing und Sulzbach-Rosenberg. Bis 2005 Pfarrer in Gottfrieding, anschließend Stadtpfarrer Eschenbach, zukünftig in der Pfarreiengemeinschaft St. Elisabeth/Maria Waldrast in Weiden.
- Besondere Aufgaben: Dekan von 2013 bis Mai 2022. Bevollmächtigter für priesterliche Dienste für die Familien der US-Garnison Bavaria in Grafenwöhr. Mitglied der bischöflichen Baukommission. Geistlicher Begleiter bei Fernreisen des Bayerischen Pilgerbüros.
- Bauliches Wirken: Sanierung der Stadtpfarrkirche mit Rückholung der neugotischen Kanzel und des Chorgestühls an die angestammten Plätze. Neuer Marienaltar. Mit dem Orgelbauverein Kauf einer Sandtner-Orgel. Generalsanierung der Maria Hilf-Bergkirche.
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