Eschenbach
04.02.2021 - 11:22 Uhr

Eschenbacher Gesellschaftsverein "Frohsinn" bekommt eine Chronik

Arbeiten in den eigenen vier Wänden, „Homeoffice“ genannt, ist für Erwin Dromann bei seiner Arbeit als Vereinsvorstand derzeit angesagt. Er nutzte die Zeit, um die wechselvolle Geschichte der Gesellschaft „Frohsinn“ aufzuzeichnen.

Am Dreikönigstag 2020 war die Hauptversammlung die letzte große „Frohsinn“-Zusammenkunft vor der „Corona-Pandemie. Unser Bild zeigt Vorstand Erwin Dromann (links) und Vizechef Fritz Gradl (rechts) bei der Ehrung des „Protokollers und Ersatzbriefträgers“ Rudolf Danzer, der seit 1990 der Schriftführer des Frohsinn ist. Ehefrau Sieglinde bekam für Unterstützung ihres Ehemanns Rudolf einen Blumenstrauß. Bild: gpa
Am Dreikönigstag 2020 war die Hauptversammlung die letzte große „Frohsinn“-Zusammenkunft vor der „Corona-Pandemie. Unser Bild zeigt Vorstand Erwin Dromann (links) und Vizechef Fritz Gradl (rechts) bei der Ehrung des „Protokollers und Ersatzbriefträgers“ Rudolf Danzer, der seit 1990 der Schriftführer des Frohsinn ist. Ehefrau Sieglinde bekam für Unterstützung ihres Ehemanns Rudolf einen Blumenstrauß.

Die Feier des 140-jährigen Bestehens des Geselligkeitsvereins "Frohsinn" wurde genauso ein Opfer der Corona-Pandemie wie die meisten geplanten Feiern im Jahr 2020. Aber die Geburtstagsfeier wird dann eben auf andere Weide gewürdigt, sagt der Vorsitzende Erwin Dromann: "Die Gesellschaft Frohsinn veröffentlicht anlässlich ihres 140-jährigen Bestehens eine Festzeitschrift.“ Die Chronik ist mit umfangreichem Bild und Textmaterial seit der Gründung 1880 bis 2020 ausgestattet und sehr aufwendig.

Die Gesellschaft "Frohsinn" vergleicht Dromann mit einem „Stehaufmännchen“. Vom Militärdienst in ihrer Garnisonsstadt, wo sie ein geselliges Leben kennengelernt hatten, nach Eschenbach zurückgekehrt, kamen Josef Grosch und Josef Gradl die Idee, einen Geselligkeitsverein für junge Männer zu gründen. Außer Feuerwehr und Kriegerverein, wo man als Mitglied 21 Jahre alt sein musste, gab es für Jugendliche nichts zur Freizeitgestaltung. Ihre Idee setzten sie am 26. September 1880 im Gasthof Höller in die Tat um und gründeten mit Geichgesinnten den Geselligkeitsverein „Frohsinn“ für junge Burschen der Stadt Eschenbach.

Dromann berichtet in der Chronik ausführlich, wie sich der Verein immer weiterentwickelte, bis am 2. August 1914 die Mobilmachung für den Krieg erfolgte und die meisten Vereinsmitglieder einberufen wurden. Das Vereinsleben kam zum Erliegen und wurde erst im Dezember 1918 mit dem Gesellschaftsabend im Gasthaus zum Löwen wieder aufgenommen. Es folgten Jahre ständiger Aufwärtsentwicklung, jedoch wurde die Gesellschaft „Frohsinn“ 1935 von der NSDAP verboten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang mit Genehmigung der US-Militärregierung ein Neuanfang. 1947 wurde Josef Decker für ein Jahr Vorsitzender, dann war Karl Reiß 39 Jahre lang "Frohsinn"-Präsident. Von 1987 bis 1999 folgte ihm Baptist Groß. Ihn beerbte schließlich Martin Schusser. Der verzichtete 2011 auf eine Wiederwahl, wodurch Erwin Dromann zum Vorsitzenden der Gesellschaft „Frohsinn“ gewählt wurde. Durch die Öffnung des Vereins für die Frauen hat dieser inzwischen mehr als 500 Mitglieder.

Die Chronik füllt der Vorsitzende mit Zeilen über die „Frohsinn“-Geschichte, maßgebliche Personen und Geschehnisse sowie Bildern aus der Vereinsgeschichte. Mit der Festzeitschrift will Dromann auf das hoffentlich baldige Feiern des Jubiläums von "Frohsinn" als einem der ältesten und größten Vereine der Stadt aufmerksam machen. Wegen der aufwendigen Gestaltung freut sich der Verein über Spenden zum Druck der zirka 60 Seiten (IBAN: DE 54 7535 1960 0000 4020 16).

Eschenbach21.08.2020
 
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