(rn) Auch Schüler sind zu einer Laudatio fähig. Einer solchen glichen bei der Entlassfeier die Abschiedsworte der M 10 der Markus-Gottwalt-Schule mit Würdigung ihrer Lehrerin Magdalena Kita.
Für 25 Schüler endete ein wichtiger Lebensabschnitt. Nach erfolgreichem Abschluss ihrer Mittelschulausbildung nahmen sie die Zeugnisse in Empfang: 21 Bestätigungen über den Mittleren Bildungsabschluss, 4 Bestätigungen über den Qualifizierenden Hauptschulabschluss. Mit Ausbildungsverträgen in der Tasche verzichteten die "Quali"-Absolventen auf ein zehntes Schuljahr. "Geschafft - Herzlichen Glückwunsch", gratulierte die Schule den Jugendlichen.
Rektor Wolfgang Bodensteiner bezeichnete die M 10 als "privilegierte Klasse". Denn: "Ihr habt sieben Jahre Kita genossen; dies ist einmalig in Bayern! In Kindertagesstätten bleiben Kinder nur wenige Jahre. Aber euch hat Magdalena Kita sieben Jahre lang begleitet." Die Klassenlehrerin übernahm auch gleich den ersten Teil der Feier und stellte die Absolventen so vor, wie sie Schüler der ersten und zweiten Klassen in Erinnerung haben. Die Zehntklässler waren einen Tag lang mit den Kleinen unterwegs, die sie anschließend zeichnerisch darstellten. Nun war Erkennen angesagt, auch Heiterkeit.
Dann ergriff erneut der Schulleiter das Wort. Bodensteiner ging auf das Wort "Entlassfeier" ein und widmete sich primär der Silbe "lass": entlassen, zurücklassen, ablassen, auf etwas einlassen, zulassen, belassen. Dabei stellte er Bezüge zur Entlassfeier her. Unter Hinweis auf den erworbenen "Schatz an Wissen" war dem Rektor nicht bange um die Zukunft der Absolventen.
Klassenlehrerin Magdalena Kita dankte den Eltern für ihr Vertrauen "und was damit verbunden ist: eine gewisse Freiheit in meinem Tun, die heutzutage leider nicht üblich ist". Stolz zeigte sie sich auf ihre "lieben Schüler" und die Klassengemeinschaft, der sie Familiencharakter mit Problemen, Misserfolgen, Toleranz, Verständnis und starkem Durchhaltevermögen zuschrieb. Die Zeugnisse verglich sie mit einer "Fahrkarte für eine Lebensreise", deren Verlauf "von euch abhängt". "Seid mutig und steht zu euren Ansichten. Und vor allem: Glaubt an euch, so wie ich an euch geglaubt habe", wünschte sich Kita, die jeden Schüler umarmte.
Nach einer Bilderschau über das Schulgeschehen der vergangenen Jahre dankten Nicole Kohl und David Schecklmann als Schülersprecher für erfolgreichen Unterricht, viele tolle Momente und redebereite Mitschüler sowie den Eltern für Hilfe und Kraft. Mit großer Herzlichkeit wandten sie sich ihrer Klassenlehrerin zu und versicherten bei der Übergabe von Blumen und einer Konzertkarte: "Wir werden nie vergessen, was Sie für uns getan haben."
Die Verleihung der Zeugnisse war verbunden mit Glückwünschen und Bemerkungen wie: "Ich bin sehr stolz, dass du es geschafft hast." Buchpreise der Raiffeisenbank gingen an die Einser-Schüler Nadine Landgraf, David Plaß, Stefanie Hirn und Kevin Kretz.
Bildung verglich Bürgermeister Peter Lehr in seinem Grußwort mit einer Wanderausrüstung auf dem Weg in das künftige Leben, den jeder selbst bestimmen muss. In Richtung Ausbildung sah er eine Vielfalt von Angeboten gegeben, die er beispielhaft an den Gewerken bei der Einrichtung der Offenen Ganztagsschule aufzeigte. In der Wanderausrüstung sah er auch den Grundstock für „steil ansteigende Wanderwege“. Als motivierendes Beispiel nannte er den Weg eines Schülers, der die Schule 1984 mit dem „Quali“ verließ und nach Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, Berufsaufbauschule, Berufsoberschule und Studium nun als Maschinenbauingenieur verantwortlich tätig ist. Lehr rief die Absolventen dazu auf, den Willen zu entwickeln, beschwerliche Wege zu beschreiten. Als Leitspruch gab er ihnen mit auf den Weg: „Wähle den Beruf, den dir dein Herz empfiehlt, und aus dem Hamsterrad wird ein Glücksrad.“
Beim Begriff Wanderschaft blieb auch Marianne Kraus, als sie von einer beginnenden Reise mit größeren und kleineren Schritten sprach. Die Elternbeiratsvorsitzende wertete diese als gleich wichtig für die angestrebten Ziele. Von einem besonderen Tag der Ernte, auf den auch Eltern und Lehrer hingearbeitet haben, sprach Stefan Schlegl von der Raiffeisenbank. Er rief die Schüler dazu auf, „ab heute das Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten“. Ins Stammbuch schrieb ihnen der Repräsentant: „Nur Aktivität und Qualität führen zum Erfolg“, schrieb er den Jugendlichen ins Stammbuch.
Eschenbach
22.07.2018 - 16:48 Uhr
"Fahrkarte für Lebensreise"
von Walther Hermann

Rektor Wolfgang Bodensteiner (links), Klassenlehrerin Magdalena Kita (Mitte) – der selbst besonderer Dank für ihr großes Engagement gilt – und Stefan Schlegl von der Raiffeisenbank heben die Leistung der Einser-Absolventen Nadia Landgraf, David Plaß (Zweite und Dritter von links), Kevin Kretz und Stefanie Hirn (Zweiter und Dritte von rechts) hervor.
rn
Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Meistgelesene Artikel

E-Mail eingeben
Sie sind bereits eingeloggt.
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.