Zur gleichen Zeit feiert die Schweizer Partnergemeinde außerdem ihren „höchsten Luzerner“: Josef Wyss, bisheriger Vizepräsident des Kantonalrats Luzern, wurde am Montag zum Kantonalsratspräsidenten gewählt - vergleichbar mit dem Landtagspräsidenten in Bayern -, und ist damit für ein Jahr die höchste Person im Kanton. Er verfügt über eine stattliche „Hausmacht“: Denn die Kommune entsendet mit Othmar Amrein (FDP), Adrian Bühler (CVP) und Angelina Spörri (Grünliberale) drei weitere Kantonalräte ins Luzerner Parlament.
Das „Klosterdorf im Luzerner Seetal“, das sich seit Jahrzehnten - angefangen mit 1983 Einwohnern im Jahr 1970 - mit großer Kontinuität der magischen Zahl von 4000 Einwohnern nähert, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Erstmals wurde es am 7. Mai 893 in einer Urkunde der Abtei Zürich als "Essinpahc" erwähnt.
300 Jahre lang gehörten die Freiherren von Eschenbach zu den vornehmsten Adeligen der Region und nannten sich mit Stolz „Nobiles de Oeschibach“. Sie zählten zu den ältesten und angesehensten Lehensträgern des Fraumünsters in Zürich, amteten als Spitzenzeugen bei königlichen Gerichtsverhandlungen oder bei Freiheitsbestätigungen und verheirateten sich gar in den hohen elsässischen Adel hinein. Aus der Familie, die insgesamt acht Burgen besaß, gingen vier Äbtissinnen, ein Abt von Murach als Reichsfürst, ein Probst zu Luzern und zwei von Straßburg sowie viele Geistliche hervor. Die Geschichte des Klosters Eschenbach reicht, urkundlich nachgewiesen, bis zum 24. Juni 1292 zurück.
Die gemeinsame Geschichte der beiden Partnergemeinden beginnt im Dezember 1977, als sich Gemeindepräsident (Bürgermeister) Josef Anderhub, der Präsident der Feldschützen und ein Feldmusiker jeweils mit Frau in der Rußweiherstadt einfanden und die Einladung zu den Festlichkeiten anlässlich der Neueinkleidung der Feldmusik überbrachten. 1978 reiste die Stadtkapelle gemeinsam mit der Liedertafel ins Luzerner Seetal, wo unter Beteiligung der Oberpfälzer Musiker bei Sankt Gallen ein bedeutendes Fest gestaltet wurde.
Nur wenige Wochen später stattete auch die Reisegruppe der Sudetendeutschen Landsmannschaft den Eidgenossen einen Besuch ab. Die Jubiläumsfeier "25 Jahre Feuerschützengesellschaft Seerose“ im Jahr 1980 bildete den Auftakt zu regen gegenseitigen Besuchen. Die Feiern zur offiziellen Besiegelung der Partnerschaft fanden vom 4. bis 7. Mai 1989 in der Rußweiherstadt und vom 12. bis 15. August im Luzerner Seetal statt.
In den vergangenen Jahren gaben weitere besondere Anlässe Gelegenheit zu erlebnisreichen Begegnungen: wie 100 Jahre Pfarrkirche St. Jakob in Eschenbach/Luzern (2012), „25 Jahre Partnerschaft“ in der Rußweiherstadt (2014), das "Monsterkonzert" der „Guggemusig Escheschränzer“ mit der Faschingsgesellschaft in Eschenbach/Luzern (2015) und die 22. Eidgenössischen Nationalturntage (2017).
Zur Feier des 30-jährigen Bestehens der Partnerschaft werden die Eidgenossen an Fronleichnam in der Rußweiherstadt erwartet und mit einem Empfang in der Aula der Markus-Gottwalt-Schule begrüßt. Auf dem Programm in den nächsten Tagen stehen das Vulkanerlebnis in Parkstein, die Burg Falkenberg, das Museum "Beim Taubnschuster" und ein musikalischer Zoiglabend. Abschluss und Höhepunkt der Jubiläumsfeier wird am Samstag ein Festabend in der Aula des Gymnasiums mit Unterzeichnung der Urkunden zu "30 Jahre Städtepartnerschaft" sein, den Stadtkapelle, Männerchor, "New Voices" und Liedertafel mitgestalten. Vor der Abfahrt am Sonntag besteht bei einem Weißwurstfrühschoppen noch die Möglichkeit zur Besichtigung des Feuerwehrhauses. Die Floriansjünger laden am 23. Juni ohnehin zu ihrem jährlichen Gartenfest.














Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.