In einem Fenster präsentiert der Heimatverein Fundstücke aus seinen Sammlungen zum Thema „Passion“. Reich geschnitzte Kruzifixe aus alten Eschenbacher Bürgerhäusern und eine über hundert Jahre alte Darstellung des letzten Abendmahls weisen hin auf die Traditionen der Karwoche.
Daneben gibt es beim „Fensterguckn beim Taubnschuster“ weltliches Osterbrauchtum in den anderen Schaufenstern zu sehen. Künstlerisch gestaltete Ostereier, bemalt mit Dekors von heimischen Heilpflanzen und ein handgemachtes Osternest aus den Zwanziger Jahren mit Hasen, Hühnern und Eiern zeugen von der Kunstfertigkeit der Großelterngeneration.
Von einer Besonderheit aus der Eschenbacher Kindergartentradition der 30er bis 50er Jahre berichtet ein großformatiges Foto, das der frühere Eschenbacher Fotograf Hans Ott beim Bahnhof „geschossen“ hat, der damals noch in Betrieb war. Johann Ott, Sohn des Fotokünstlers, hat uns dazu eine kleine Geschichte erzählt: „Zur Zeit der Ordensschwester Johannita, die ab den 30er Jahren im Eschenbacher Kindergarten tätig war, kam immer der Osterhase zu den Kindern. Wir gingen damals mit dem Kindergarten zum Trograngen und gegenüber kam der Osterhase aus dem Wald. Tags darauf fuhr er von unserem Bahnhof mit der Eisenbahn wieder weg. Davon stammt dieses Bild mit dem Osterhasenpärchen und einigen Kindern, die noch einmal einen Blick auf die Besucher werfen wollten. Der kleine Junge im Vordergrund an der Hand der Cousine meines Vaters (Anna Stangl) ist mein Bruder Karl-Heinz Ott. Er dürfte damals anderthalb Jahre alt gewesen sein, d.h. das Bild stammt aus dem Jahre 1959.
Wer seine Kindheitserinnerungen an die frühere Osterzeit noch einmal auffrischen will, kann dies beim „Fensterguckn beim Taubnschuster“ in der Wassergasse gerne tun. Die Ausstellungsfenster sind von 14 bis 21 Uhr beleuchtet.
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