Zu einem Sommernachtstraum mit Ohren-, Gaumen- und Augengenüssen wurde für einen begrenzten Besucherkreis ein Abend beim "Taubnschuster". Der Heimatverein hatte zu einer Filmnacht geladen, für die wegen der Abstands- und Hygieneregeln wenig Werbung möglich war. Der Hof des "Taubnschuster"-Anwesens konnte deshalb nur locker bestuhlt werden.
Filmemacher Robert Neuber hatte im Jubiläumsjahr 2019 die Arbeit des Heimatvereins in Museum und Kulturhof sowie beim Zoigl begleitet und einen gut einstündigen, professionellen und sehr kurzweiligen Film erstellt, in dem Monika und Alfred Albersdörfer, Gabriele Förster, Matthias Haberberger, Juliane und Karlheinz Keck, Josef Prunhuber und Bernd Thurn zu Medienstars aufstiegen. Mit einem Loblied auf den "Taubnschuster" begleiteten sie der damalige Bürgermeister Peter Lehr sowie aus dem Schweizer Eschenbach sein Amtsbruder Guido Portmann und Partnerschaftsbeauftragter Jörg Traber.
Die Filmnacht ließ das Geschehen 2019 eindrucksvoll lebendig werden. Begleitet wurde die Veranstaltung von der Jam-Session-Band mit Martin Dilling (Eschenbach/Keyboard), Monika Eichhammer (Rieden/Gesang), Roman Chwalinski (Weiden/Saxophon), Albert Dotzler (Weiden/Bass) und Andreas Grauvogl (Wackersdorf/Schlagzeug).
Karlheinz Keck kündigte „schönen Gästen einen schönen Abend“ an, hieß die Bürgermeister Karl Lorenz und Udo Müller mit einigen Stadträten sowie den Neumarkter "Taubnschuster"-Architekten und -Macher Wolfgang Engel willkommen und gratulierte dem musikalischen Urgestein Heiner Kohl zum Geburtstag. Er bescheinigte dem Haus eine Seele und sah sich damit auf einer Ebene mit Christian Morgenstern: „Jede Landschaft hat ihre eigene, besondere Seele.“
In seiner gerafften "Taubnschuster"-Rückschau sprach Keck von 28 historischen und 20 Kunstausstellungen, 24 Adventsmärkten, 22 musikalischen Sommerserenaden, unzähligen Zoiglabenden und Führungen sowie 15 Dichterlesungen in den vergangenen 25 Jahren, in denen das Anwesen zur zweiten Heimat einer motivierten und begeisterten Gemeinschaft von Heimat- und Kulturfreunden geworden ist. Manche begleitenden Regenereignisse nahm er mit der Begründung „Mir san halt in der Wassergass“ gelassen hin.
Karl Lorenz würdigte die Verdienste von Architekt Wolfgang Engel bei der Neugestaltung des Anwesens und sah im „phantastischen Abend“ anlässlich der 30-Jahr-Feier der Eschenbach-Städtepartnerschaft im Jahr 2019 einen erneuten Höhepunkt der "Taubnschuster"-Historie. Der zweite Bürgermeister dankte dem Heimatverein für die jahrelange ehrenamtliche Arbeit und wünschte viele weitere Höhepunkte.
Nach diesem „Vorspann“ erlöste Robert Neuber das erwartungsfrohe Publikum mit einem Luftreise über Eschenbach und brachte den Begriff "Heimat" auf einen einfachen Nenner: „Heimat ist die Gegend, wo dich die Todesanzeigen interessieren.“ Eingebunden in den Rundflug waren historische Daten und geschichtliche Beiträge durch Karlheinz Keck. Das Vorstellen des "Taubnschuster"-Hauses war verbunden mit Beiträgen von Peter Lehr, Karlheinz Keck und Heimatforscher Albert Furtner.
Überaus lebendig und variantenreich zeigte Neuber in seinem Film Inhalte und Geschehen von Ausstellungen wie „Im Wirtshaus“, „Spurensuche 1914/1918“, „Alte Postkarten“ und „200 Jahre Apotheken in Eschenbach“ auf. Die letztgenannten Exponate hatte der Heimatverein der Kreisstadt generös ausgeliehen.
Nicht fehlen durften Eindrücke von Rock- und Jazzkonzerten, Kabarettabenden, Autorenlesungen und den drei Mundarttagen. Als „absolute Highlights“ stellte Neuber die Jam-Sessions vor, bei denen die von weither angereisten Musiker stets vom "Taubnschuster" schwärmten. Nach Impressionen von Zoiglabenden und Felsenkellern warf er einen Blick zurück auf das ehemalige Kommunbrauhaus, stellte die Publikationen des Heimatvereins vor und ließ Adventsmarkt-Atmosphäre lebendig werden. Dazu passend das Schlusswort Peter Lehrs: „Das Angebot des Heimatvereins ist nicht zu toppen.“ Das kulinarische Angebot dieser Filmnacht beim "Taubnschuster" waren Zoigl und Wein.
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