Den Trauergottesdienst gestalteten die Liedertafel und die Teile des Chores der Pfarrei, die sich nicht an der Gössweinstein-Wallfahrt beteiligten. Als gemischter Chor sangen sie Lieder aus der Schubert-Messe. An der Orgel begleitete Walter Thurn. Zwei Geigensoli verliehen dem Gottesdienst eine besondere Note. Die Fürbitten sprachen die Enkelsöhne.
Im Predigtteil bezeichnete Pfarrer Thomas Jeschner Hans Wöhrl als sehr religiösen Menschen, der tief im Glauben verwurzelt gewesen sei. Den sichtbaren Beweis dafür fand er in dem Bildstock, den dieser vor vier Jahrzehnten im Stadtwald aufstellen ließ und den das Gnadenbild der Maria-Hilf-Bergkirche ziert. In „seinem Eschenbacher Wald, steter Heimatverbundenheit und tiefem Glauben“ sah der Geistliche etwas Ganzheitliches, das den Menschen Hans Wöhrl geprägt habe. Ganz in dessem Sinne endete der Gottesdienst dann auch mit dem Lied „Segne du, Maria“ mit dem Schlusstext „segne unsre letzte Stund“.
„Ein guter, edler Mensch, der mit uns gelebt hat, kann uns nicht genommen werden; er lässt eine leuchtende Spur zurück.“ Mit diesen Worten wollte Bürgermeister Peter Lehr Angehörigen und Freunden Trost spenden in schweren Stunden. Er folgte in seiner Trauerrede der "leuchtenden Spur" Wöhrls in Familie und Beruf und dessen Identifizierung „mit dem Eschenbacher Naherholungsgebiet und dem 'Klimaschützer Stadtwald'“. Lehr würdigte die nachhaltige Pflege und sorgsame Bewirtschaftung der "grünen Lunge Eschenbachs", den unvergessenen Einsatz zum Erhalt der Eiche am Weidelbachparkplatz und das Engagement „unseres Hans“ zur Gründung von Jagdhornbläsern und Waldjugend.
Von „vielen persönlichen Erinnerungen“ sprach Reinhart Wiesent und erinnerte an mehr als vier Jahrzehnte, in denen er den Lebensweg von Hans Wöhrl begleiten durfte. In dieser Zeit habe er sehr viel von ihm gelernt. „Sein Leben war geprägt von seiner großen Leidenschaft für Natur, Jagd und Wald“, resümierte der Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft, der Wöhrl mehr als 40 Jahre als Geschäftsführer mit Leidenschaft und Liebe verbunden war.
Er ließ in seine Ansprache eine für Wöhrl typische Bemerkung einfließen, die er einmal beim Betreten des Waldes von ihm gehört hatte: „Beim‘, wei geiht’s eich?“ Wiesent erinnerte an Ehrungen und Auszeichnungen, beschrieb ihn als Freund von Geselligkeit und guten Unterhalter und versicherte: „Als Zeichen unserer Verbundenheit werden wir an deinem Bildstock in deinem geliebten Stadtwald eine Gedenktafel anbringen.“ Er erkannte in Wöhrl auch den „energischen Retter“ einer Eiche, die im Zuge des Baues der Weidelbachstraße gefällt werden sollte.
Die forstlichen Senioren nahmen ebenfalls Abschied von einem ständigen Begleiter. „Wir werden seine markante Sprache und bildreiche Ausdruckweise, seine nimmermüde Einsatzbereitschaft und seine Fröhlichkeit vermissen“, versicherte Albert Butscher. Er sah in Wöhrl einen charaktervollen, aufrichtigen und ehrlichen Kollegen und Menschen sowie "Förster und Jäger der alten Schule", bei dem Jagd, Wald und Natur eine „untrennbare Einheit“ bildeten.
Bei Liedertafel und Kirchenchor war Hans Wöhrl mehr als 20 beziehungsweise mehr als 50 Jahre aktiver Sänger. Karl Ott würdigte seine Verdienste und erklärte ergänzend: „Er war gern in Gemeinschaft, und oft erfreute er die Sänger in geselliger Runde mit Anekdoten aus seinem reichen Erfahrungsschatz. Seine freundliche und umgängliche Art zeichneten ihn aus.“ Als Zeichen der Wertschätzung hatte die Liedertafel während des Gottesdienstes das Lied „Herr, schicke was du willst“ gesungen.
Den militärischen Lebenslauf des Ehrenmitglieds der Krieger- und Soldatenkameradschaft im Zweiten Weltkrieg zeichnete Manfred Dörner nach. Er dankte für mehr als 60-jährige Zugehörigkeit eines engagierten Kameraden und Trägers des Ehrenkreuzes des Bayerischen Soldatenbundes. Den Förster und Jäger Hans Wöhrl begleitete stets ein Wachtelhund. Als Vertreter des Wachtelhundeverbandes nahm Martin Seits Abschied von einem lieben Kameraden.
Das Beisetzungszeremoniell am Friedhof begleitete ein Bläserensemble mit einem Choral, dem „Lied vom guten Kameraden“ und dem Feierabendlied. Das Bläsercorps des Jagdverbandes spielte das Signal „Jagd vorbei“ und einen Choral aus der Reinhard-Stief-Messe.
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