Eschenbach
15.11.2022 - 14:28 Uhr

Mit frischer Bildungskompetenz: VHS Eschenbach für Zukunft gerüstet

Bei der Volkshochschule Eschenbach wird das Leitungsteam fast komplett erneuert wurde. Einige Herausforderungen aber bleiben.

Neue Gesichter: Für die bisherigen Vorsitzenden der VHS Eschenbach, Thomas Frankenberger und Eckhard Bodner (Vierter und Erster von links), rücken Cornelia Spies und Karl Lorenz (Sechste und Siebenter von rechts) nach. Bild: bjp
Neue Gesichter: Für die bisherigen Vorsitzenden der VHS Eschenbach, Thomas Frankenberger und Eckhard Bodner (Vierter und Erster von links), rücken Cornelia Spies und Karl Lorenz (Sechste und Siebenter von rechts) nach.

„Ich hoffe, Sie sind nicht nur so zahlreich erschienen, um mich möglichst zügig loszuwerden.“ Mit trockenem Humor kommentierte „Noch-Vorsitzender“ Thomas Frankenberger das „volle Haus“ zur Hauptversammlung der Volkshochschule Eschenbach/Westlicher Landkreis Neustadt. Es war die letzte von ihm geleitete Versammlung: Für den Kirchenthumbacher, der nach 32 Jahren im Spitzenamt nicht wieder kandidierte, rückt die Realschullehrerin Cornelia Spies an die Spitze des Erwachsenenbildungswerks.

Nachfolger für „Vize“ Eckhard Bodner ist Eschenbachs Zweiter Bürgermeister Karl Lorenz. Zu Beisitzern wurden Fachlehrerin Carolina Forster, Schulleiterin Dagmar Höller und Ärztin Sabine Schultes berufen. Sie rücken für Giselind Langhans, Gerhard Götzl und Karl Lorenz nach. Vizelandrat Albert Nickl freute sich über den reibungslosen Ablauf der Wahl, zumal es nicht mehr selbstverständlich sei, Bewerber für derartige Ehrenämter zu gewinnen: „Aber nun ist, zumal mit diesem Team von hoher Bildungskompetenz, sichergestellt, dass es mit unserer VHS weitergehen wird.“

Langsame Erholung nach Pandemie

Verabschiedet wurden außerdem die langjährigen Hauptstellenmitarbeiterinnen Christine Geyer und Carola Reichert, die von Heike Heindl und Tanja Reischl abgelöst werden. In seiner kurzen Situationsbeschreibung merkte Frankenberger an, dass sich die VHS erst allmählich von dem pandemiebedingten empfindlichen Kursteilnehmerschwund erhole: „Die alten Zahlen haben wir noch nicht wieder erreicht.“ Geschäftsführerin Angelika Denk bestätigte dies: „2021 war unser schwierigstes Jahr, viele Kurse mussten ausfallen, und eine Programmplanung und Kursorganisation war wegen der sich ständig ändernden Pandemievorschriften extrem schwierig.“

Dies spiegele sich in der Zahl der Veranstaltungen wider: 2019, „als die Welt noch in Ordnung war“, habe man 330 Kurse angeboten, 2021 nur noch 127. Andererseits, so Denk, habe der Volkshochschulverband den in einem Verbund erfolgreich kooperierenden Volkshochschulen Eschenbach und Vohenstrauß im Vorjahr Strukturfördermittel zugewiesen. Für dieses Geld habe man die technische Ausstattung modernisiert und sei nun „professionell aufgestellt“. 2022 sei die VHS dann ins renovierte alte Landratsamt mit seinen zeitgemäß ausgestatteten und einladend gestalteten Räumen zurückgekehrt: „Wir sind sehr froh darüber, und alle Besucher sind begeistert.“ Dankbar sei man auch für die EDV-technische Unterstützung und Beratung durch den Landkreis.

Vorerst sei auch deshalb nicht an eine Rückkehr zu Vor-Corona-Teilnehmerstundenzahlen zu denken, weil die VHS mangels geeigneten Lehrpersonals keine Integrationskurse anbieten könne, vermerkte Denk: „Eine im Fach Deutsch als Fremdsprache ausgebildete Fachkraft oder eine Dolmetscherin wäre willkommen.“ Einen „Erstorientierungskurs“ für ukrainische Geflüchtete könne man immerhin anbieten. Im gesamtoberpfälzischen Vergleich rangiere der VHS-Verbund Eschenbach-Vohenstrauß bei der Teilnehmer-Doppelstundenzahl im unteren Mittelfeld, die finanzielle Lage sei auch dank Zuwendungen, darunter des für 2020 und 2021 gewährten Kurzarbeitergelds, stabil geblieben.

"Eigenständig bleiben"

In seinem Abschiedswort appellierte Frankenberger, die Selbständigkeit der VHS zu verteidigen: „Sonst verliert Eschenbach eine weitere wichtige Institution – wir haben schon genug verloren, es reicht.“ Kuratoriumsvorsitzender und Vorgänger Frankenbergers Anton Schwemmer betonte, es seien „dramatische Jahre“ gewesen, in denen man „um die Existenz der VHS“ habe ringen müssen, doch dank einer durchgreifenden Professionalisierung habe man diesen „harten Kampf“ letztlich erfolgreich ausgefochten. Einen etwaigen Zusammenschluss mit der VHS Weiden kommentierte Schwemmer: „Ich habe mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, weil es das Ende der VHS Eschenbach bedeutet hätte. Im Rahmen der jetzigen Kooperation mit Vohenstrauß wird sie in der bestehenden Form weiterexistieren, aber auch neue Ideen entwickeln und umsetzen können.“

 
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