Eschenbach
26.03.2019 - 16:29 Uhr

Geborgen in der Liebe Gottes

„Mensch, wo bist du?“: Was ist die Botschaft des Hungertuches 2019/2020? Dieser Frage geht der Katholische Frauenbund bei seiner Frühstücksveranstaltung nach.

Zu seinem Hungertuch wünscht sich Uwe Appold, dass die Menschen seinen Arbeiten mit ihrer persönlichen Lebenserfahrung begegnen und ihre eigenen Geschichten in das einbringen, was er gemalt hat. Repro: rn
Zu seinem Hungertuch wünscht sich Uwe Appold, dass die Menschen seinen Arbeiten mit ihrer persönlichen Lebenserfahrung begegnen und ihre eigenen Geschichten in das einbringen, was er gemalt hat.

Die Antwort lieferte Pfarrer Thomas Jeschner mit einer Video-Botschaft von Uwe Appold, in der der Künstler die Entstehung des Bildes in allen Arbeitsschritten zeigt und begründet. Im Vorspann bekräftigt der Designer, Bildhauer und Maler, dass für ihn die Sorge um das „gemeinsame Haus“ als zentrale Botschaft gilt: „Wenn ich sie ins Zentrum des Bildes stelle, dann kann ich dessen Aussage vernehmen: Ich bin ein Hörender oder eine Hörende. Ich bin aufgefordert, diese Botschaft umzusetzen und bekomme dann eine zweite Chance: Aus der vielfachen Krise heraus heilsame Bilder zu finden, die Hoffnung stiften.“ Appold wünscht sich, dass die Menschen seinen Arbeiten mit ihrer persönlichen Lebenserfahrung begegnen und ihre eigenen Geschichten in das einbringen, was er gemalt hat.

Zu der von ihm in das Bild eingebrachten Symbolsprache gehören leuchtendes Blau, rissige Erde, rot umrandete Steine, ein leuchtend-goldener Ring, geheimnisvolle Schriftzeichen, Kreuze und eine rot-blau bekleidete Figur. In der Darstellung der vielen Arbeitsgänge zum Entstehen des Bildes steht das tiefe und leuchtende Blau für das lebensnotwendige Wasser und den unendlichen Himmel, das Rot für die Liebe und das Leiden.

Großflächig eingebracht in das Bild ist Erde aus dem Garten Gethsemane in Jerusalem, dem Garten, in dem Jesus verhaftet worden ist. „Erde trägt diese Vergangenheit in sich und lässt aber auch Neues wachsen“, erklärt Appold dazu. Darin verstreut liegen zwölf Steine aus Jerusalem als Zeichen für die Apostel, die Stämme Israels und als Stolpersteine, „an denen wir uns reiben und Entscheidungen reifen lassen können“.

Den Ring sieht der Künstler als Symbol des Himmels und der Unendlichkeit. Er symbolisiert hier Gottes unendliche Zusage seiner Liebe, die allen Menschen und in besonderer Weise den Ausgegrenzten gilt. Das Video zeigt auch den „Bau“ des Hauses, das als „gemeinsames Haus“ im Zentrum des Kreises geborgen in der Liebe Gottes ruht.

In das Blau hat der Künstler geheimnisvolle Schriftzeichen gesetzt, die es zu entschlüsseln gilt. Sie sind eingerahmt von einem roten Kreuz und den griechischen Anfangsbuchstaben für Jesus Christus: IX. Das Unendlichkeitszeichen ist zur 8 aufgestellt. Im unteren Teil des Bildes ist eine bekleidete Figur zu erkennen, die Kontakt zur Erde hat und die Arme zum Himmel öffnet.

Die geschwungene Edelstahl-Stange hat die Form einer offenen Schale: Der Mensch nimmt Gottes Wort auf und trägt es weiter. Monika Stopfer, die Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes, dankte Pfarrer Thomas Jeschner mit einem Präsent für die inhaltsvolle und besondere Art der Vorstellung des neuen Hungertuches.

 
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