Die Adventsfeier des Ortsverbandes diente nicht nur der Einstimmung auf die Weihnachtszeit und der Ehrung langjähriger Mitglieder. Vorsitzendem Klaus Lehr und Kreisvorsitzendem Josef Rewitzer war auch daran gelegen, die Mitglieder für die Großdemonstration des Landesverbandes in München unter dem Motto „Rente für alle – gegen die wachsende Altersarmut“ zu mobilisieren.
Die beiden informierten zu diesem Zweck über die Forderungen der VdK-Kampagne. Dazu zähle an erster Stelle: „Alle sollen einzahlen.“ Für Angestellte, Beamte, Selbstständige und Politiker müsse es eine gemeinsame, solidarische Rentenversicherung geben. Lehr und Rewitzer verwiesen dabei auf Österreich, wo diese Umstellung 2005 vollzogen wurde: mit dem Ergebnis, dass es deutliche höhere Renten – und das 14 mal im Jahr – gibt.
Während sich Lehl mit Nachdruck gegen eine weitere Anhebung der Regelaltersgrenze auf 68, 69 oder gar 70 Jahre wandte, forderte Rewitzer: „Krankheit darf nicht arm machen: Es muss spürbare Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentner geben – für jetzige und künftige.“ Beifall erhielten die beiden auch für ihre weitere Forderung: „Im Alter muss es mehr geben.“ Dies werde erreicht, wenn die Doppelbesteuerung und -verbeitragung bei Renten sowie privater und betrieblicher Vorsorge beendet und das Rentenniveau auf mehr als 50 Prozent angehoben werde, erläuterten sie. Als Vergleich führte Rewitzer die Durchschnittsrente in Frankreich mit 1500 Euro an.
Als Hauptrednerin bei der Demonstration kündigte er die Präsidentin des VdK, Verena Bentele, an und versicherte: „Mit dem Protestmarsch von der Theresienwiese zum Odeonsplatz, wo die zentrale Kundgebung stattfinden wird, erfüllen wir auf beeindruckende Weise unseren Satzungsauftrag, soziale Gerechtigkeit durch Einfluss auf die Gesetzgebung verwirklichen, und leben die Tradition unseres kämpferischen Sozialverbandes weiter fort.“ Als Ziel nannte es der Kreisvorsitzende, die Münchner Innenstadt in ein buntes VdK-Meer zu verwandeln. Plakate sollen in allen Orten des Kreisverbandes für die Teilnahme an der Demonstration werben.
In den Tätigkeiten des VdK sah Rewitzer einen Urauftrag und beklagte, dass "noch so vieles Glitzern Not und Altersarmut nicht verdecken kann". Die bundesweit eingerichteten „Tafeln“ sind für ihn Armutszeugnisse. Er bezeichnete den VdK mit seinen bundesweit mehr als 2 Millionen Mitgliedern, davon mehr als 700 000 in Bayern, als eine "Zufluchtsstätte".
Klaus Lehl appellierte an die Mitglieder, sich für Ordnungsdienste für den Block des Kreisverbandes zur Verfügung zu stellen und mitzuhelfen, dass der Demonstrationszug geschlossen bleibt. „Der Staat ist nicht schuldlos an der niedrigen Altersversorgung in Deutschland“, klagte er an und sah sich mit Blick auf die Vorsorgeberechnung der Bürger, die nicht mehr aufgehe, zu dem Resümee veranlasst: „Was unser Staat bewirkt, grenzt an Betrug.“
In seinem Grußwort führte Bürgermeister Peter Lehr ein Beispiel dafür an, warum der VdK als Sozialverband unverzichtbar sei: Der Sozialrechtsberater einer bayerischen Kreisgeschäftsstelle hatte einen Rentenbescheid überprüft, einen Fehler erkannt und eine Nachzahlung von mehr als 51 000 Euro erwirkt. „Ihr seid alle beim VdK bestens aufgehoben“, folgerte der Bürgermeister daraus.
Dieter Kies sah in er Adventsfeier eine lieb gewordene Tradition und die Gelegenheit, die Gemeinschaft zu leben und zu erleben. Dem VdK bescheinigte der Stadtverbandsvorsitzende, mit seiner Arbeit dazu beizutragen, „dass diese Welt ein klein wenig menschlicher wird und die in diesen Tagen so oft beschworene und von vielen so oft vermisste Nächstenliebe das ganze Jahr über aktiv gelebt wird“. Er sprach dem Sozialverband Respekt und Anerkennung für dessen Hilfe in vielen Fällen aus. Wie vor ihm Peter Lehr übergab auch er einen „VdK-Weihnachtstaler“. Pfarrer Thomas Jeschner übermittelte die Grüße von Regionaldekan Manfred Striegl und war sich mit Vikar Victor einig, dass die jetzige Zeit voller Hektik kontraproduktiv zum Advent sei. Deshalb wünschte er Zeit zur Einkehr und Besinnung.
Treueabzeichen als Dank
Die Treueabzeichen des Sozialverbandes mit Urkunde erhielten: für 10-jährige Mitgliedschaft Herbert Fischer, Manfred Gebhardt, Wolfgang Lobinger, Rilana Weissel und Gertraud Wild, für 15-jährige Zugehörigkeit Anna Maria Aschenbrenner, Kunigunde Geigenmüller, Helmut Meiler, Hans Rupprecht und Roland Zankl.
Mit dem Treueabzeichen in Gold wurden geehrt: für 20-jährige Mitgliedschaft Horst Lehmann-Kummert, Karl Völkl und Kurt Wagner, für 25-jährige Treue Manfred Brunner und Willibald Scherl. Viele der Vereinsjubilare waren verhindert. Ihnen werden die Abzeichen nachgereicht.













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