(do) Der prasselnde Regen wurde am Wochenende beim Betreten der Lokalschau der Eschenbacher Kleintierzüchter von einer angenehmeren Geräuschkulisse abgelöst. Gackern, Krähen, Gurren und Schnattern erfüllte die Halle. Musik in den Ohren der Kleintierzüchter und der vielen Besucher. Nur die Langohren schwiegen. Ihre treuherzigen und neugierigen Blicke ließen jedoch darauf schließen, dass sich auch die kuscheligen Kaninchen im Wettrennen um die Entscheidung "Wer ist die oder der Schönste im ganzen Land" beteiligten. Das Federvieh hatte ihr buntestes Festkleid angelegt und die Rassekaninchen präsentierten sich in weißer Reinheit oder im edel schimmernden Schwarz.
Eine prächtige "Versammlung", wie Vorsitzender Werner Kennel bei einem zufriedenen Blick in die Halle feststellte. Mit 496 "Teilnehmern" war es eine der größten "Kundgebungen" weit und breit. Schon in den Morgenstunden des Samstags entsandten die bayerischen Verbände für Rassegeflügelzucht und Rassekaninchenzucht neun Preisrichter aus ganz Nordbayern nach Eschenbach, um die fast 500 Zwei- und Vierbeiner zu benoten. Schon nach den ersten Eindrücken strahlten auch die Prüfer. Das Team sprach von einer Leistungsschau der Superlative mit Vorbildcharakter. "Eine solche Ansammlung von Klassetieren verbunden mit einer perfekten Organisation und einer heimeligen vorweihnachtlichen Atmosphäre erlebt man in ganz Nordbayern nur selten", bemerkten die Gutachter.
20 Höchstnoten
Gegen Mittag konnten viele Züchter jubeln. An 33 Geflügelvolieren hieß es auf den Bewertungsbögen schwarz auf weiß "hervorragend" oder gar "vorzüglich". Die Höchstbewertungen waren rekordverdächtig. Schon aus der Ferne entdeckten die zahlreichen Besucher die "gekrönten Häupter". An den Käfigen waren die gelb-grün leuchtenden Rosetten nicht zu übersehen. Für jeden Besucher einzusehen waren auch die blumigen Feststellungen der Prüfer. So kommentierten sie zum Beispiel die Fasanenzucht des Vorsitzenden mit der Bemerkung: "Von anmutiger Artenreinheit". Über ähnliche Anerkennung freute sich "Züchterkönig" Josef Dötterl. Der Ausstellungsleiter für Kaninchen - und mit ihm sein Züchterkamerad Alexander Sporr - jubelte über 20 Höchstnoten bei insgesamt 79 ausgestellten Kaninchen. Beschickt wurde die Ausstellung von 42 Züchtern, davon 10 Jungzüchter. Die Jugend gehört zu den Rohdiamanten des Vereins. Die Tierliebe wird den Buben und Mädchen schon im zarten Kindesalter eingeimpft. Die Erfolge zeigen sich alljährlich bei der Lokalschau. Ein gutes Zeichen für die Zukunft des Vereins, wie die Ausstellungsleiter für Geflügel Wolfgang Dobmeier und Werner Kennel betonten.
Um Tiere kümmern
Doch von nix kommt nix. Die Ausstellungsleiter erinnerten an schwierige Bedingungen, die es besonders den Kindern und Jugendlichen schwer mache, das Geduldsspiel der Kleintierzucht ernsthaft zu betreiben. Der Umgang mit Tieren sei eben mehr als nur ein Hobby. 365 Mal im Jahr beginne diese Arbeit neu, wenn es heiße, Verantwortung für die Tiere zu übernehmen, sie zu füttern, zu pflegen, den Stall auszumisten oder nach ihnen zu sehen - und das mehrmals am Tag. Vorsitzender Werner Kennel zitierte in diesem Zusammenhang Albert Schweitzer: "Beschäftigung mit Tieren bedeutet einen Beitrag zur Menschlichkeit". Lob von allen Seiten bekamen die Organisatoren, und auch die Helfer strahlten im Licht der Anerkennung zum Beispiel bei der raschen Produktion des Ausstellungskataloges durch Bernhard Müller, Céline Plohmann und Annegret Kennel nach der Bewertung durch die Preisrichter. Viel zu tun hatten auch die Losverkäufer. 500 Treffer bedeuteten schon beim Sammeln von Preisen viel Arbeit. Am Samstag, 15. Dezember, folgt um 19 Uhr im Züchterheim die große Meisterschaftsfeier. Es gibt zum Jahresabschluss viel zu feiern und zu ehren. Freie Fahrt besteht bis in das Frühjahr hinein für die beliebten Taubenmärkte, die jeweils am Freitagabend in der Ausstellungshalle stattfinden.















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