Eschenbach
09.04.2019 - 11:19 Uhr

Hannelore Ott feiert 80. Geburtstag

Das Urgestein der Eschenbacher Leichtathleten wurde vergangenen Sonntag 80 Jahre alt. Mit zahlreichen Wegbegleitern aus Sport und Politik feierte sie ihren Geburtstag.

Von links: Hannelore Ott, Bürgermeister Peter Lehr, Sohn Stefan mit Speerwerfer Paul Pöllmann, Karl Ott mit Leichtathleten. Bild: rn
Von links: Hannelore Ott, Bürgermeister Peter Lehr, Sohn Stefan mit Speerwerfer Paul Pöllmann, Karl Ott mit Leichtathleten.

Pommersches Blut in den Adern, in Berlin-Pankow geboren und in der Oberpfalz Wurzeln geschlagen: Hannelore Ott, ehemalige Stadt- und Kreisrätin sowie Leichtathletik-Legende beim SC Eschenbach, feierte am Sonntag im Kreis von Freunden, Sportlern und ehemaligen Kollegen und kommunalpolitischen Wegbegleitern Geburtstag. Wegen des windigen Wetters wurde das Zeremoniell, verbunden mit einem schier nicht enden wollenden Zahl an Gratulanten, von der Freisportanlage in die Aula der Wirtschaftsschule verlegt. Einer ihrer ehemaligen Schüler an der Wirtschaftsschule sorgte für ein üppiges Buffet.

Es blieb nicht beim Vormittagsempfang mit Eschenbacher Zoigl. Über sechs Stunden wurde eifrige Konversation gepflegt. Für die Mittagszeit hatte Sohn Stefan noch einer Musikerquintett einziehen lassen. Die Jubilarin zeigte sich bereits beim Sektempfang überwältigt vom „Massensprint“ auf die „Disziplin 80“. Zu Hause hatte der Gratulationsmarathon bereits um 5 Uhr begonnen. Neben den Bürgermeistern Peter Lehr und Karl Lorenz mit Vertretern der Stadtratsfraktionen mischten sich Eltern ihrer jungen Sportler, ehemalige Athleten, Repräsentanten von SCE, DJK und TB Weiden, TV Vohenstrauß, der Frauenunion, der VHS, des Karten- und Schachvereins, ehemalige Kollegen der Wirtschaftsschule und die Oberbibracher Frauenturngruppe unter die Gratulanten.

Aus Stuttgart angereist war die Familie von Sohn Alexander. Besondere Präsente waren ein 800 Gramm-Speer von Sohn Stefan für Bayernkader-Werfer Paul Pöllmann und ein Sortiment von Hanteln und Gewichten für den Leichtathletiknachwuchs, die Ehemann Karl aus den Spenden seines kürzlichen Geburtstags angeschafft hatte. Auf spontan beschriebenen Gratulationsblättern waren Texte zu lesen wie: „Du bist Dir treu geblieben. 80 Jahre und kein bisschen langsam.“

Hannelore Otts Kindheit in Berlin währte nicht lange. Die ersten Luftangriffe veranlassten die Mutter zum Wohnortwechsel. Zunächst ging es nach St. Peter-Ording an der Nordsee und bald darauf, 1943, ins oberpfälzische Irrenlohe, wo der Vater nach Kriegsende seine Familie wiederfand.

Hannelore besuchte in Schwandorf die Mittelschule, über die sie zur Leichtathletik kam. Sie wurde eine gute 800-Meter-Läuferin und ließ sich an der Sportschule Grünwald zur Übungsleiterin ausbilden. Beruflich war sie als technische Zeichnerin tätig. Zu Beginn der 1970er Jahre zog sie nach Eschenbach, wo sie 1974 ihren Karl heiratete.

Zwei Jahre zuvor hatte sie in der Rußweiherstadt mit Manfred Schusser begonnen die Abteilung Leichtathletik des Sportclubs aufzubauen. Ihre Sportler wurden bald erfolgreich, holten drei deutsche sowie mehrere süddeutsche und bayrische Meistertitel und glänzten bei Wettbewerben in den USA, in Polen, Österreich und Südtirol. Nach einer Ausbildung zur Sportlehrerin verstärkte Ott von 1979 bis zum Alter von 66 Jahren das Lehrerkollegium der Wirtschaftsschule.

Das zweite gesellschaftliche Standbein der Jubilarin wurde die Kommunalpolitik. Von 1990 bis 2014 wirkte sie als Repräsentantin der Überparteilichen Christlichen Wählergemeinschaft (ÜCW), auch „Frauenliste“ genannt, im Stadtrat. Darüber hinaus war die Jubilarin von 2002 bis 2014 im Kreistag vertreten und hatte dort den Vorsitz der FDP/UW-Fraktion inne. Nicht zuletzt war Ott zwölf Jahre in der Verbandsversammlung der Vereinigten Sparkassen und 15 Jahre in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Gymnasium und Wirtschaftsschule tätig. Im Förderverein der Wirtschaftsschule engagiert sie sich als Beirätin.

Im Oktober 2009 überreichte ihr Landrat Simon Wittmann die kommunale Dankurkunde des Freistaats Bayern für langjährige kommunalpolitische Aktivität. Bereits 1996 war ihr als erster Eschenbacherin das „Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männer“ verliehen worden. Als am 18. Juli 2018 Bürgermeister Peter Lehr Menschen aus unserer Mitte ehrte, „die sich seit Jahren um das Gemeinwohl einsetzen und damit viel für unsere Heimatstadt Eschenbach geleistet haben“, war auch Hannelore Ott dabei. Er zeichnete sie mit der Bürgermedaille aus.

 
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