Eschenbach
18.08.2022 - 15:40 Uhr

Hans Krapf ist tot: Pionier der Bienenzucht und Ehrenvorsitzender des Eschenbacher Imkervereins

Die Wunderwelt der Bienen faszinierte ihn, und er brachte vielen Menschen seine große Leidenschaft näher: Ludwig Johann Krapf war ein begeisterter Imker. An Mariä Himmelfahrt ist der Pionier der Bienenzucht im Alter von 88 Jahren gestorben.

Hans Krapf in seinem Element als Pionier der Bienenzucht Archivbild: do
Hans Krapf in seinem Element als Pionier der Bienenzucht

Bienen sind hierzulande hochgeschätzt. Man schreibt ihnen menschliche Eigenschaften zu – den sprichwörtlichen Bienenfleiß etwa, Ausdauer und den Sinn für Gemeinschaft: Eigenschaften, die auch für Ludwig Johann Krapf ein Credo waren.

Der „Krapf-Hans“, so nannten ihn seine vielen Freunde und Weggefährten, erzählte unentwegt von der ökologischen Bedeutung der Honigbiene, war ein energischer und leidenschaftlicher Vertreter der Bienenzucht. Am Montag, 15. August, verabschiedete er sich von dieser Welt: Nach längerer Krankheit verstarb Krapf 88-jährig im Seniorenheim in Pressath.

Der Lebenslauf des Kirchenthumbachers und Eschenbachers war vielschichtig. Nach dem Schulbesuch folgte die Schneiderlehre in Kirchenthumbach. Es schlossen sich an einige Berufsjahre bei der Bulag in Auerbach, die Technikerschule in Schloss Hohenstein und die Assistenz der Betriebsleitung im Bekleidungswerk Groß in Neuhaus/Pegnitz.

Dann lockte Südamerika. In Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires übernahm Hans Krapf 1958 die Betriebsleitung einer Textilfabrik, schloss mit der deutschstämmigen Hilde Grau den Bund fürs Leben. Der Ehe entstammen zwei Söhne.

Nach dem Tod seiner Ehefrau kehrte Hans Krapf in die Oberpfalz zurück und übernahm als Betriebsleiter das Bekleidungswerk Kunkel & Amrhein in Pressath. Doch Argentinien ließ ihn nicht los. Nach weiteren Berufsjahren in Buenos Aires wechselte er schließlich bis zum Ruhestand in den bayerischen Staatsdienst zur Gewerbeaufsicht.

Wegweisender Lehrbienenstand

Lebensbejahend engagierte sich Krapf mit vielen Gleichgesinnten für die Bienenzucht. Einen Namen machte er sich dabei als Vordenker der Imkervereine. 1975 trat er dem Eschenbacher Bienenzuchtverein bei, dessen Vorsitzender er 1980 wurde. 1994 wählte ihn auch der Imkerkreis Weiden an die Spitze. Auf Ebene des Bezirksverbands leistete Hans Krapf ebenfalls Pionierarbeit. Besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung zog er auf sich mit dem Bau des 1989 auf Landesebene wegweisenden Lehrbienenstandes mit dem ziel, auch die Jugend für die Bienenzucht zu begeistern.

Krapf knüpfte zudem internationale Kontakte mit Idealisten der Imkerei. Davon rühren auch die Partnerschaften der Eschenbacher Imker mit den Züchtern von Zagorje ob Savi her, einer Hochburg der slowenischen Imkerei, und von Bleiburg in Österreich.

Zahlreiche Ehrungen

Als geschätzter Gesellschafter und Unterhalter gründete Hans Krapf 1971 außerdem den „Stammtisch Münchsreuth zur Erhaltung der Brauchtumspflege“. Die Gemeinschaft der Jäger schätzte ebenso die Kollegialität des Waidmannes Krapf. Bis 2008 war er Vorsitzender des Kirchenthumbacher Rentner- und Pensionistenvereins und nicht zuletzt seit fast 50 Jahren Mitglied des CSU-Ortsverbandes Eschenbach.

Viele Ehrungen zeugen von seinem gesellschaftlichen Engagement: Goldene Verdienstmedaille des Bayerischen Imkerbundes, Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten, Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland, Ehrenvorsitzender der Eschenbacher Bienenzüchter – um nur einige Auszeichnungen zu nennen.

Das Requiem für Hans Krapf beginnt am Montag, 22. August, um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Laurentius in Eschenbach. Anschließend ist Beerdigung im kirchlichen Friedhof.

 
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