Nach Nepal, das in indischen Inschriften erstmals im Jahr 230 erwähnt wird, entführte Martin Kohl die Kolpingfamilie. Deren Gedenken an ihren Gründer Adolph Kolping wurde durch eine Erinnerung an die durch ein verheerendes Erdbeben im April 2015 zu 70 Prozent zerstörte Weltkulturerbestadt Bhaktapur ergänzt. Zum Ende einer langen Bilderreise übergab Kolpingvorsitzender Reinhold Graßler dem Gründer und Vorsitzenden des Vereins "Wiederaufbau Bhaktapur" eine Spende von 200 Euro.
Kohl hatte als Bauingenieur und Entwicklungshelfer von 1974 bis 1979 ein Hilfsprogramm der Bundesregierung in der Königsstadt Bhaktapur geleitet und zur Verwirklichung 5000 Beschäftigte eingesetzt. Diese erfolgreiche Zeit machte ihn vom Gefühl her zu einem halben Nepalesen, der sich von den Zerstörungen 2015 nicht nur schwer betroffen zeigte. Das Streben, seinem geliebten Bhaktapur beim Wiederaufbau zu helfen, setzt in ihm große Energien frei.
Dies spürte auch die Kolpingfamilie, die Martin Kohl mit traumhaften Bildern aus der Zeit vor dem Erdbeben in eine andere Welt versetzte und sie im zweiten Teil mit Fotos erschütterte, die Bhaktapur wie nach einem Bombardement zeigen. Der Redner zeigte seine Maßnahmen zur "ersten Rettung" Bhaktapurs auf, ehe er das vorstellte, was bisher zur "zweiten Rettung" in Angriff genommen wurde: Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserver- und der Abwasserentsorgung, zur Förderung der Schul- und Berufsausbildung sowie zur Restaurierung wertvoller Kulturanlagen. "Die Stadt bleibt Weltkulturerbe", versicherte Kohl, der wiederholt - auch mit Unterstützern aus dem Förderverein - seine Freunde in Bhaktapur besucht und Initiativen angestoßen hat. Eine rege Aussprache schloss sich an.
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