(do) Sie haben gelernt, gekämpft, gelacht und oft gezweifelt. Und doch haben die Schüler des Gymnasium Eschenbach dafür hart gearbeitet: die Einen mehr, die Begabten weniger. Nun konnten sie ihren Lohn in Empfang nehmen. Insgesamt sind in diesem Jahr rund 39.000 Schüler zum Abitur an den bayerischen Gymnasien angetreten. In einem Bundesland, dessen Abitur als eines schwierigsten in ganz Deutschland gilt. Dieser hohe Leistungsstandart war für die Eschenbacher eher Motivation. Die Zeugnisse bestätigen: Die Bayern sind die Besten. Und mit dabei: die Eschenbacher. Stolz verkündete Schulleiter Dr. Knut Thielsen einen Notendurchschnitt von 2,15. Sensationell. Ein Klasse-Jahrgang. 18 schafften eine Gesamtnote zwischen 1.0 und 1.5. Darunter nur 5 Burschen, aber 13 charmante junge Damen.
Es war nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche mit den Seelsorgern Thomas Jeschner und Dirk Grafe am Freitagabend in der vollbesetzten Schulaula ein heiteres Abschiednehmen. "Niemand trauert der Schulzeit nach obwohl es meistens schön war", war aus den Reihen der Schulabgänger zu hören. Bei hochsommerlichen Temperaturen herrschte Aufbruchsstimmung und Optimismus. Die verbreitete der Schulleiter mit einer visionären Abschiedsansprache ebenso wie die Grußwortredner. Schwer beeindruckend auch die Abiturreden. Marius Koslowski und Selina Kreuzer überraschten mit famosen Rück- und Ausblicken und ernteten für ihre beherzten Auftritte Standing Ovation.
Die wichtigste Botschaft aber vermittelte in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, unter ihnen viele Bürgermeister aus dem Einzugsbereich der Schule, Schulleiter Dr. Knut Thielsen. Nach einem geschichtlichen Rückblick auf 100 Jahre Republik und auf die "Alt-68er-Bewegung" beschrieb der Oberstudiendirektor die Zukunftsaussichten der "Generation Millennium" oder der Selfie-Generation, wie er sagte, als grundlegend anders aber verheißungsvoll. Statt messbarer Arbeitszeiten werde die Zukunft von Kreativität, Effizienz und Produktivität bestimmt. "Deshalb bitte nicht einfach die Zeit abzusitzen, sondern sie aktiv und sinnvoll zu nutzen", empfahl der Oberstudiendirektor. Temperamentvoll appellierte Knut Thielsen an die Abiturienten: "Nehmen Sie das Leben mit Geduld, langem Atem, Frustrationstoleranz und mit einer pluralistischen Lebenshaltung in die Hand".
Präzise und prägnant waren schließlich die Ratschläge, die den Abi-Schülern auf ihren Lebensweg begleiten sollen. "Lassen Sie sich die Kindheit nicht austreiben, misstrauen Sie gelegentlich Ihren Gefühlszuständen, lachen, träumen und arbeiten Sie, verlernen Sie das Staunen nicht und üben Sie sich in Dankbarkeit". In diesem Sinne wünschte Knut Thielsen einen gelingenden Weg hinein ins Leben, ins Studium und ins Arbeitsleben. Mit einer bescheidenen Bitte beendete der Schulleiter die emotionale Ansprache: "Vergessen Sie uns nicht, Ihre Eltern und Lehrer und geben Sie uns gelegentlich das Gefühl, dass wir Ihnen etwas mitgeben konnten".
Als Grußwortredner aber auch als Vater einer Abiturientin wandte sich Landrat-Stellvertreter Albert Nickl an charmante und schneidige Burschen und gratulierte zum Verankern eines wichtigen Meilensteines. "Nutzt Eure Chancen, die auch in der Region zu finden sind, übernimmt Verantwortung und sucht die Gemeinschaft", rief Albert Nickl den jungen Damen und Herren zu. Im Namen der Bürgermeisterkolleginnen- und Kollegen wünschte Eschenbachs Rathauschef Peter Lehr den Entlass-Schülern Erfolgserlebnisse wie die des FC Bayern. Für den Elternbeirat gratulierte Dr. Sabine Schultes und für den Förderverein Gymnasium übermittelte Gerhard Götzl Glückwünsche. Für die Schülermitverwaltung sprach Gabriela Molz.
Zu den Höhepunkten der Abschlussfeier zählten originelle Einfälle der "Betroffenen". Die Macht des Zauberns und der Logik demonstrierte unnachahmlich Marius Koslowski. Danach gehörte die Bühne Selina Kreuzer. Im Literaturformat des Poetry Slam vernetzte die Abiturientin das Schulleben mit der Zukunft alternativer Fakten. Ein fulminanter Sieben-Minuten-Geniestreich mit Witz und Esprit in freier Rede, der das Publikum von den Sitzen riss. Viel Beachtung fanden auch die musikalischen Beiträge von Anna Ott (Gesang), Johanna Baumann (Klavier) und Jasmine Thompson, begleitet von Studienrat Kilian Ellner (Klavier). Ein gemeinsames Abendessen mit gemütlichem Beisammensein in der Mehrzweckhalle schloss sich an.
Die Besten: Im Rahmen der Zeugnisübergabe hoben Schulleiter Dr. Knut Thielsen und die Oberstufen-Koordinatoren Dagmar Mense und Robert Kreuzer die vielen Spitzenleistungen besonders hervor. Zu den Besten des Abi-Jahrganges 2018 gehören mit dem außergewöhnlichen Notendurchschnitt von 1,0 Noah Ruhland aus Grafenwöhr, Miriam Schraml aus Kemnath und Susanne Schubert aus Pressath. Die Gesamtnote 1,1 erreichten Magdalena Dötsch (Speinshart) und Marius Koslowski (Pressath). Eine 1,2 steht bei Anne Stauter (Immenreuth) und bei Teresa Trummer (Eschenbach) im Zeugnis. Über die Note 1,3 dürfen sich Julian Rupprecht (Kastl), Carolin Schatz (Kemnath) und Klara Schuster (Eschenbach) freuen. Eine 1,4 im Abi-Zeugnis stehen bei Luisa Friedl (Kirchenthumbach), Hendrik Junkawitsch (Eschenbach) und Annkathrin Raps (Immenreuth). Den Gesamtdurchschnitt von 1,5 erzielten Jonas Daubenmerkl (Kemnath), Janine Haberkorn (Immenreuth), Regina Hey (Trabitz), Selina Kreuzer (Kemnath) und Luisa Thurn (Grafenwöhr). Als historisch besten Schnitt bezeichnete Knut Thielsen die Schüler-Gesamtnote von 2,15. 44 Prozent der Abiturienten haben eine Eins vor dem Komma.
Eschenbach
01.07.2018 - 10:51 Uhr
Ins Leben entlassen
von Robert Dotzauer

18 Abiturientinnen und Abiturienten glänzten mit einem Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 1,5. Unser Bild zeigt von links Schulleiter Dr. Knut Thielsen, Susanne Schubert, Marius Koslowski, Oberstufen-Koordinator Robert Kreuzer, Selina Kreuzer, Jonas Daubenmerkl, Carolin Schatz, Luisa Friedl, Julian Rupprecht, Miriam Schraml, Klara Schuster, Hendrik Junkawitsch, Annkathrin Raps, Luisa Thurn, Regina Hey, Noah Ruhland, Magdalena Dötsch, Anne Stauter, Janine Haberkorn, Teresa Trummer und Oberstufen-Koordinatorin Dagmar Mense.
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