Maßnahmen, die der Sicherung der Daseinsvorsorge der Bevölkerung und der Fortentwicklung der Stadt dienen, gehörte der zweite Teil der Bürgerversammlung. Eine der Hauptinvestitionen ist der Ausbau der Jahnstraße, die der Hauptzubringer zum Bildungshügel mit seinen vier Schulen ist.
Bürgermeister Peter Lehr kündigte an, die in der Oberen Zinkenbaumstraße festgelegten Ausbaumaßstäbe auch hier anzuwenden. Dies bedeute, dass Wasser- und Kanalleitungen, Gehwege und Straßenkörper erneuert sowie Erdgas, Glasfasertechnik und neue Led-Beleuchtung eingebaut werden. Er bat um Verständnis, dass für die Phase des Ausbaus der gesamte Verkehr zwangsläufig über die Obere Zinkenbaumstraße abgewickelt werden müsse.
Zwei Bauabschnitte
Zum Baugebiet "Esperngasse Ost" räumte Lehr schallschutztechnische Probleme und "zusätzliche Hemmnisse in Form einer Grundstücksblockade" ein. In der Konsequenz habe die Tiefbauplanung in Teilbereichen umgestellt und den rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden müssen. Dies habe zur Folge, dass das Baugebiet in zwei Abschnitten realisiert werde: Der nördliche Teil mit 15 Grundstücken werde in diesem Jahr, der andere mit 16 Bauplätzen erst 2021 erschlossen, teilte der Bürgermeister mit. Dabei werde auch die über das Areal führende 20 Kilovolt-Leitung verlegt. In den nächsten Monaten soll ein Versorgungs-Lkw für die Feuerwehr ausgeliefert werden. Den Anschaffungskosten von 190 000 Euro stehen Fördermittel von 39 000 Euro gegenüber. Lehr relativierte die Investitionskosten mit dem rechnerischen Wert der Arbeitsleistung der Wehr von jährlich rund 60 000 Euro.
Das Verschieben der Arbeiten zur Sanierung des Vermessungsamts begründete er mit der Aussicht auf eine erhöhte Förderung von 80 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung. Das von der Stadt nun genutzte neue Programm "Innen statt außen" biete die Gelegenheit, Zuschüsse von zusätzlich rund 600 000 Euro zu erhalten. Den Abschluss der Baumaßnahme mit Einzug von Bibliothek, Archiv, Musikschule und verschiedener Vereine kündigte es für Herbst an.
In der Sanierung des Gebäudes des Landratsamts sah Lehr eine weitere Aufwertung der Innenstadt. Er verheimlichte nicht, dass die Maßnahme nur deswegen möglich wurde, "weil wir uns daran beteiligen". Durch den "hohen Fördersatz" von 80 Prozent aus der Städtebauförderung betrage der Anteil der Stadt durch rund 340 000 Euro.
Bereits im ersten Teil seines Rechenschaftsberichts war der Bürgermeister auf die Ansiedlung der Firma Lippert und weiterer Firmen eingegangen. Er leitete daraus einen Zuzug neuer Arbeitskräfte und auch junger Familien ab. Deshalb werde ein Erweiterungsbau für eine zusätzliche Krippengruppe geplant, informierte der Redner. Er hielt es für erforderlich, auch die Mittagsbetreuung durch einen Erweiterungsbau mit Mensa auf neue Beine zu stellen.
Zentraler Platz als nächstes
Dem Ortsteil Stirnberg gab Lehr den Beinamen "Stiefkind unserer Kommunalpolitik über viele Jahrzehnte". Für die nächsten Jahre kündigte er eine grundlegende Änderung an. Mit der Auftragserteilung an ein Architekturbüro und der fördertechnischen Grundsteinlegung seien Voraussetzungen für eine städtebauliche Aufwertung geschaffen worden, sagte er und verwies auf erste Schritte, wie die bereits erfolgte energetische Modernisierung mehrerer Wohnblöcke. Als nächstes sei der zentrale Platzbereich an der Reihe.
Die angespannte Auftragslage beim Telekommunikationsanbieter nannte der Bürgermeister als Grund für die Verzögerung der Fertigstellung der Breitbanderschließung in mehreren Ortsteilen. Er ging jedoch von einem baldigen Baubeginn aus und sprach von voraussichtlichen Investitionskosten von rund 535 000 Euro. "Durch die Kooperation mit der Gemeinde Speinshart haben sich die Fördermittel auf 385 000 Euro erhöht", berichtete er.
Was den Ruhewald betrifft, sprach Lehr von Verzögerungen und versicherte, ihn noch heuer anzulegen, "sollte der Bebauungsplan 2019 zeitgerecht Rechtskraft erlangen". 2020 könnte das Areal dann seiner Bestimmung übergeben werden. Bei der Wasserversorgung ist der Bau einer "dritten Hauptleitung" zum Sommerleitenweg geplant. Der Bürgermeister sah in ihr einen Lückenschluss zwischen Lidl-Markt und Sportheim, der die Trassen an der Unterführung Pressather Straße und am "Fischerberg" ergänze und Versorgungssicherheit für das Gewerbegebiet "Am Stadtwald" garantiere.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.