Der Wunsch nach einem schönen, unterhaltsamen Abend ging unter anderem auch für römische Soldaten, Wikinger, Schäfer, einen Gartenzwerg, römische Vestalinnen und sogar die Frau des Engels Aloisius in Erfüllung: Maskierte und kostümierte Besucher drängten bei der Traditionsveranstaltung der Eschenbacher Faschingsgesellschaft (EFG) unentwegt in den Saal.
Ebenso wie eine Abordnung der 1. Mainzer Frauengarde "Die Gardinen" fühlte sich auch das Pressather Prinzenpaar Verena I. und Dominik I. pudelwohl auf dem Narrenschiff, dem der "Horrido-Express" unentwegt und stimmungsanpeitschend in die Segel blies. Vom Oberdeck aus begrüßte der Eschenbacher Faschingsprinz Sebastian I. Bürgermeister Peter Lehr, mehrere Stadträte, Stadtverbandsvorsitzenden Dieter Kies, Pfarrer Thomas Jeschner, Pfarrvikar Dr. Chinedu Paul Ezenwa sowie Faschingsfreunde von Bayern-Fanclub, "Flying Boots", Katholischem Frauenbund, Karten- und Schachverein, "Pilots", Sportclub und Stadtkapelle.
"Jetzt ist Fasenacht"
Genüsse für Augen und Gaumen sowie ansteckender Frohsinn sorgten dafür, dass die närrische Gesellschaft die Sorgen des Alltags vergaß und sich die Gaudi bis in die Morgenstunden hinzog. Zuständig für Regie und Moderation war Elisabeth Eißner. "Servus zusammen, wunderbar, ich freue mich wie jedes Jahr. Wenn ich so durch die Reihen gucke - alle sind se da! Dicke, Dünne, Große, Kleine, jeder schwinge seine Beine, klatsche in die Hände heute, jetzt ist Fasenacht", verkündete sie wortgewaltig: "Vorhang auf und Bühne frei für Gardetanz und Schunkelei." Zu den Klängen des Narrhallamarsches marschierten Garden, Tanzgruppen, "Die Gardinen", Prinzenpaare und EFG-Vorstand in den Saal.
Angelehnt an das EFG-Jahresmotto "Jahrmarkt des Lebens" eröffnete die Krümelgarde mit einem Tanz zu Süßigkeiten die Reihe der Auftritte. Die erste La-Ola-Welle kreiste durch den Saal. Die Jugendgarde fegte bei einem Operetten-Musical-Medley übers Parkett und verabschiedete sich mit "Ich hätt' getanzt heut' Nacht". Den Prinzenpaaren oblag es, den Tanz zu eröffnen und bei Schlagern und zündenden Partyhits das närrische Volk mitzureißen.
Einer Rakete gleich startete die Prinzengarde zu einem Pop-Medley ihren Paradetanz, wiederholt unterbrochen von tosendem Beifall der Besucher. Gelbgrünen "Marsmädchen" gleichend entstieg die Jugendgarde der Kuppel eines Raumschiffes und schwebte bei ihrem Showtanz, begleitet von "Sterne am Himmel", durch den Weltraum. Einem ernsten Thema wandten sich die "Ladykracher" zu: Sie prangerten, begleitet von Lichteffekten, die Verschmutzung der Meere an. "Ja, sieh dich nur um, hier siehst du die buntesten Fische und die schönsten Korallen, einfach atemberaubend. Aber sieh mal genauer hin: überall Plastik, überall Müll. Ihr Menschen bedroht und zerstört unsere wunderbare Unterwasserwelt. Macht die Augen auf, stoppt die Verschmutzung jetzt", forderte eine Nixe. Unvermittelt entstiegen quirlige Tiefseebewohner mit schillernder Haarpracht und blaugrün gewandet einer Muschel. Zugleich tauchten Quallen auf.
Prinzengarde zähmt Löwen
Mit langen schwarzen Haaren und bunten Pluderhosen überraschten die "Rußweiber" das Publikum, das mit Anfeuerungsrufen nicht geizte. Ihr Showtanz "Bollywood" brachte indisches Flair in den Saal. Anleihen aus der Zirkuswelt nahm die Prinzengarde bei ihrem Showtanz. In Dompteurskleidung wirbelten die Mädchen übers Parkett und zähmten einen Löwen.
"So ein Tag, so wunderschön wie heute": Dieses Lied beendete das offizielle Programm. Um Mitternacht gratulierte ein stimmgewaltiger Chor "Heino" Stefan Hennemann zum Geburtstag. Das "Traumschiff Faschingsgesellschaft" schwebte nun völlig losgelöst bis in den Morgen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.