Unüberhörbar ist der Ruf der Jungen Union (JU) nach Veränderungen in der Kommunalpolitik. Mehr jüngere Menschen sollen über die Zukunft der Stadt entscheiden, findet der Ortsverband. In der Jahreshauptversammlung im Rußweiher-Restaurant Rodler richtete die Jugendorganisation der CSU bereits den Blick auf die Kommunalwahl 2020. „Wir möchten den jungen Menschen eine Stimme geben“, erklärte JU-Ortsvorsitzende Johanna Diertl.
Ziele gibt es für die jungen Leute genug. Doch zunächst stand ein Tätigkeitsbericht der 23-Jährigen auf der Tagesordnung. Darin ging die CSU-Hoffnungsträgerin auf eine Vielzahl von JU-Veranstaltungen im vergangenen Jahr ein und verwies beispielhaft auf das "Projekt Zukunft". Die kommunalpolitischen Vorschläge der JU wertete sie als "Stimmen der Zukunft“.
Die Ausgewogenheit des Jahresprogrammes spiegelte sich in den vielen gesellschaftlichen Beiträgen der Jungen Union wider. Johanna Diertl verwies auf die JU-Bar beim Bürgerfest, die Getränkeversorgung der Gößweinstein-Wallfahrer, das Straßenmalen vor Schuljahresbeginn, die Beteiligung am Faschingsdorf sowie die aufregenden Fahrten zum Gäubodenfest und zum Winter-Tollwood in München.
Auch die Unterstützung des CSU-Ortsverbandes, zum Beispiel beim Neujahrsempfang, fand Erwähnung. Kritische Worte gab es zur Organisation des Bürgerfests: „keine Werbung in den sozialen Medien, eine schlechte Band und drastische Standgebühren.“ Das hätte man besser machen können, meinte Diertl.
Im Fokus ihres Berichts standen auch kommunalpolitische Betrachtungen. Die Vorsitzende bedauerte den "Tiefschlaf " bei der städtischen Jugendarbeit. Seit fünf Jahren werde nun schon erfolglos über einen Jugendtreff "geplappert", sagte die JU-Frontfrau.
Eine ähnliche Situation herrsche beim Thema "Veranstaltungshalle". Während es draußen in den Dörfern mit Gemeindezentren und Gemeinschaftshallen beste räumliche Voraussetzungen für größere Veranstaltungen gebe, zeige sich die reiche Stadt Eschenbach rückwärtsgewandt. Die stets angepriesene SCE-Halle sei als Lagerhalle gebaut worden und nur eine Notlösung für das Eschenbacher Anforderungsprofil, erklärte Diertl. Vor weiteren Überlegungen in Richtung einer großzügigen Hallenplanung zum Beispiel auf dem Gelände der längst abbruchwürdigen Volksschule II sollte dennoch das „Schug'sche Casinokonzept“ der Firma Lippert im Industriegebiet abgewartet werden.
Zusammenfassend mahnte die Vorsitzender eine attraktive Gestaltung der Stadt an, um auch jungen Menschen Heimat zu geben. Schlussbemerkungen galten den personellen Veränderungen im Ortsverband durch altersbedingtes Ausscheiden und berufliche Veränderungen von JUlern. Für Freude sorgte deshalb die Begrüßung von vier Neumitgliedern.
Den Kassenbericht fasste Schatzmeister Manuel Bitterer in die Feststellung: „Wir können zufrieden sein.“ Ein „O.k. mit Stern“ kam von den Kassenprüfern Lisa Walberer und Peter Nasser.
Wesentliche personelle Veränderungen ergaben sich bei den Neuwahlen. An der Spitze des JU-Ortsverbandes steht weiterhin Johanna Diertl, die in geheimer Wahl einstimmig wiedergewählt wurde. Neu sind ihre Stellvertreter: Die Mitglieder bestimmten Andreas Hermann und Henrik Harrer zu stellvertretenden Ortsvorsitzenden. Schatzmeister bleibt Manuel Bitterer. Die Schriftführertätigkeit teilen sich Anne Sommer und Lisa Gauthier, die Kasse prüfen künftig Lisa Walberer und Sebastian Lehr.
Neue Gesichter aus Eschenbach wird es auch in der JU-Kreisversammlung geben. Zu Kreisdelegierten wurden gewählt Katharina Diertl, Kerstin Fichtl, Henrik Harrer und Andreas Hermann. Ersatzdelegierten sind Ann-Kathrin Dorner, Lisa Gauthier, Anne Sommer und Tizian Steger. Für die aus Altersgründen ausscheidenden Mitglieder Michael Frimberger, Thomas Gebhardt, Sebastian Lehr und Nina Loos gab es flüssige Abschiedsgeschenke.
Neue Akzente setzen
In FU-Ortsvorsitzender Monika Diertl, Marcus Gradl als CSU/ÜCW-Fraktionsführer im Stadtrat und JU-Kreisvorsitzendem Benedikt Grimm waren drei Ehrengäste in der JU-Jahreshauptversammlung anwesend. Gradl ermunterte die jungen Leute, besonders bei den Jugendthemen Akzente zu setzen.
Verständnis äußerte er zum Wunsch nach einem Wohlfühlort für Veranstaltungen. Die SCE-Halle sei jedenfalls nicht dafür geeignet. Gradl bedauerte auch die Funkstille zum Thema "Jugendtreff", obwohl es einen Stadtratsbeschluss zur umgehenden Einrichtung gebe.
Der CSU/ÜCW-Stadtrat warnte zudem vor falschen Einschätzungen bei der Zunahme der Einwohnerzahlen: „Die ergeben sich durch die gute Belegung im Seniorenheim und im Demenzzentrum.“Auch die deutsch-amerikanischen Neugeborenen dürften in der Einwohnerstatistik eine Rolle spielen, vermutete er. Wegen des fehlenden Baulandes nehme die junge Generation zunehmend Bauplatz-Angebote aus den Umlandgemeinden an.
Eine Mischung aus guten Ideen und Veranstaltungen bescheinigte JU-Kreisvorsitzender Benedikt Grimm dem Ortsverband. „Ihr seid gut aufgestellt“, lobte er und bezeichnete die JU als erfrischendes Element im Kreis der politischen Organisationen.
Für die Kreistagswahl im nächsten Jahr kündigte der JU-Kreisvorsitzende eine eigene Liste an. Man sei auch bereit, parteilosen jungen Menschen auf der Liste eine Chance zu geben. Dies fördere den demokratischen Prozess. Möglich werde die neue JU-Liste durch eine Gesetzesänderung, die es der Jugendorganisation gestatte, mit eigenen Kandidaten anzutreten.
Ziel sei es auch, den Frauenanteil in der Kommunalpolitik zu stärken. Grimm warb zudem für die Europawahl und für den Oberpfälzer CSU-Spitzenkandidaten Christian Doleschal, einen JU-Mann.
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