(stg) "Wir ehren heute Menschen aus unserer Mitte, die sich seit Jahren für andere und für das Gemeinwohl einsetzen und damit viel für unsere Heimatstadt Eschenbach geleistet haben", betonte Bürgermeister Peter Lehr. Gemeinwohl sei ein altes Wort, und vielleicht wüssten einige gar nicht mehr, dass "gemein" in diesem Zusammenhang gemeinsam, gemeinschaftlich bedeute. "Gemeinwohl ist also höchst aktuell. Es geht um das Wohl für alle - und um das gemeinsam zu schaffende Wohl."
Selbstverständlich trage auch der Staat Verantwortung dafür, aber für eine funktionierende Gesellschaft komme es auf die richtige Balance von staatlichem Tun und ehrenamtlichem Wirken an. "Anders gesagt: Nicht alle Aufgaben können und sollen von freiwillig Tätigen übernommen werden, aber der Staat allein kann - und sollte - auch nicht alles richten", erklärte Lehr. Franz Dillinghabe seine Schaffenskraft in der Summe mehr als 45 Jahre lang verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, aber auch der Kommunalpolitik zur Verfügung gestellt, betonte der Bürgermeister. Dazu gehörten eine zwölfjährige Tätigkeit im Pfarrgemeinderat und ein anschließendes zwölfjähriges Engagement in der Katholischen Kirchenverwaltung. 2004 gründete Dilling den Orgelbauverein, der unermüdlich Spenden sammelte, um das rund 600 000 Euro teure Schmuckstück der St.-Laurentius-Kirche, das 2009 angeschafft wurde, zu finanzieren. Seine Freude und Liebe galt auch der Gemeinschaft St. Georg.
Lehr würdigte Dilling als "ruhigen, ausgeglichenen, jederzeit freundlichen und aufgeschlossenen Menschen", was auch dazu beitrug, dass er von 1990 bis 2008 dem Stadtrat angehörte. In diese Zeit fielen die Altstadtsanierung, die Ausweisung von Wohngebieten und die Erweiterung der Markus-Gottwalt-Schule. Peter Hüblist seit 41 Jahren in der Liedertafel als aktiver Sänger tätig. Seit 2005 fungiert er als Schriftführer und ist bei allen Veranstaltungen eine große Hilfe für den Vorsitzenden. Zwei Wahlperioden lang war Hübl auch im Pfarrgemeinderat vertreten. "15 Jahre lang lenkte er den CSU-Ortsverband und trug durch seine tadellose Arbeit mit zu dessen hohem Ansehen bei", merkte der Bürgermeister an.
1984 war Hübl erstmals in den Stadtrat gewählt worden, dem er bis 2014 angehörte. In diesem Zeitraum bekleidete er auch 18 Jahre lang das Amt des zweiten Bürgermeisters. "Dies sind Indizien, dass seine Einstellung zu den Menschen unserer Stadt, aber auch seine Arbeitsweise im Stadtrat honoriert wurden", hob Lehr hervor.
Neuer Träger der Bürgermedaille ist auch Karlheinz Keck, dem „die Heimatpflege zum Lebenswerk geworden ist und der diese wie kein Zweiter verkörpert“, sagte Bürgermeister Peter Lehr in seiner Laudatio. Seit 1982, also 36 Jahre, leitet Keck den Heimatverein mit Eschenbach. Mit einer kleinen Anzahl von Mitgliedern Schar gestartet, war es maßgeblich mit sein Verdienst, dass die Mitgliederzahl heute mittlerweile rund 450 angestiegen istMitgliedern. „Seine Mitstreiter bezeichneten ihn und bezeichnen ihn auch noch heute als Visionär und Vordenker“, betonte der Bürgermeister. 1994 hatte Keck die Idee, das letzte Ackerbürgerhaus Eschenbachs, das Anwesen „beim Taubnschuster“ anzumieten und mit Leben zu erfüllen. In den folgenden Jahrzehnten Es entwickelte sich zu dem, was es auch noch heute ist, einm Museum – ein, Kulturhof – ein und Zoiglmittelpunkt. Kecks Wunsch, die Sanierung des Gebäudes Taubnschusterhauses durch die Stadt Eschenbachtt, ging in den Jahren 2014 bis 2017 in Erfüllung und erfüllten nicht nur den Heimatvereinsvorsitzenden mit großem Stol. Keck habe „das gesellschaftliche und kulturelle Leben unserer Heimatstadt maßgeblich positiv beeinflusst und Maßstäbe in Sachen Heimatpflege gesetzt“.
Neben den drei Männern wurde auch eine engagierte Frau mit der Bürgermedaille ausgezeichnet: Hannelore Ott, die auch als „Mutter der Leichtathletik“ bezeichnet wird. Im Jahr 1972 gründete sie unter dem Dach des SC Eschenbach die Leichtathletik-AbteilungSparte, der sie viele Jahrzehnte als Abteilungsleiterin und Trainerin vorstand. Um für ihre Schützlinge optimale Trainingsbedingungen zu schaffen, erreichte sie setzte sie sich das Ziel in den 1980er Jahren den Bau einer Freisportanlage mit 400-Meter-Bahn auf den Bildungshügel zu holen. 1981 erfolgte die Antragstellung, 1986 die Genehmigung und 1988 der Baubeginn. „Diese Anlage bildete den Grundstein für eine Kaderschmiede“, hob Lehr hervor und wies auf unzählige Oberpfalz- und Kreistitel sowie waren es vor allem Meistertitel auf Landes- und Bundesebene, die für Schlagzeilen sorgten hin. Für dieses mehr als 40 Jahre andauernde ehrenamtliche Engagement wurde Ott unter anderem mit dem Ehrenamtspreis 2017 des Bayerischen Landessportverbands ausgezeichnet. Parallel dazu engagierte sich Ott im Stadtrat, wo sie von 1990 bis 2014 die „Frauen-Power-Liste“ anführte und an zahlreichen Entwicklungen mitwirkte.
Eschenbach
22.07.2018 - 16:46 Uhr
Kämpfer für Wohl der Kommune

Neue Träger der Eschenbacher Bürgermedaille sind: Franz Dilling (Dritter von links), Hannelore Ott (Mitte), Karlheinz Keck (Vierter von rechts) und Peter Hübl (Dritter von rechts). Zur Auszeichnung gratulieren (von rechts) Stadtverbandsvorsitzender Dieter Kies, Bürgermeister Peter Lehr, dritter Bürgermeister Klaus Lehl, zweiter Bürgermeister Karl Lorenz und VG-Geschäftsführerin Heike Biersack.
stg
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