In Dirndl oder Lederhosen gekleidet versammelten sie sich am Freitag an der Grünanlage bei der Mariensäule bei einer eher unauffälligen „Begräbnisstätte“. Wie bestellt ließ der Regen nach und es wagten sich einige Sonnenstrahlen hervor, als Sebastian Wohlrab freudestrahlend mit „Spezialwerkzeug“ an eine „Gruft“ trat und vorsichtig deren Verschluss öffnete. Der Vereinsvorsitzende stand er vor einer schweren und nicht minder wichtigen Aufgabe: Er ergriff das Ende eines Schmuckbandes - und zog und zog und zog.
Endlich kam unter den "Hurra"-Rufen seiner Begleitmannschaft der Verschluss einer Bierflasche und gleich darauf ein zweiter ans Tageslicht: Die Eschenbacher Kirchweih erlebte ihre Wiedergeburt. In Oktoberfest-Manier rief der "Sebi" den Zuschauern des Zeremoniells zu: „Auf eine friedliche Kirwa!“
Das Grundnahrungsmittel für die folgenden Tage stand bereits bereit. Es wurde rege angestoßen - der Klang war der Beweis dafür, dass für den Kirwastart ausreichend "Treibstoff" angeliefert war. Denn nun zog die Karawane den Stadtplatz aufwärts weiter: Ziel war der „Taubnschuster“, wo der Heimatverein bei seiner Zoigl-Kirwa den Durst vieler weiterer "Bierwanderer" stillte.
Am Samstag harrte eine Zuschauerkulisse, die sich unentwegt vergrößerte, einer weiteren Kirchweihaktion. Dazu zogen die "Moila" und "Boum" des Kirwa-Vereins, angeführt von Ernst Bitterer mit Akkordeon, erneut auf den Marienplatz ein. Es galt zum Auftakt der dreitägigen Festlichkeit, ein wichtiges Symbol der Kirchweih, den kranzgeschmückten Kirwa-Baum, in der Grünanlage vor der Gaststätte Wolfram und dem Altstadt-Café aufzustellen.
Die Mannschaft an den "Schwalben" ließ es recht kommod angehen und gönnte sich und den vielen Beobachtern auf den höher liegenden „Rängen“, darunter die Bürgermeister Peter Lehr und Karl Lorenz, Stadträte und Stadtverbandsvorsitzender Dieter Kies, viele "Tankpausen". Nach vollendetem Werk gesellten sich zum begeisterten Klatschen der Zuschauer sogar die Glocken der Stadtpfarrkirche St. Laurentius.
Danach verlagerte sich das weitere Geschehen in den Saal beim „Scherm-Karl“, wo bereits eine Schlemmermeile mit Braten, Krenfleisch und Imbissgerichten wartete. Neben den zahlreichen Gästen aus Eschenbach und Umgebung sowie Repräsentanten von Stadt, Stadtrat und Stadtverband hieß Sebastian Wohlrab auch Abordnungen von Angelverein, Bayern-Fanclub, Feuerwehr, Gesellschaft "Frohsinn", Heimatverein, Liedertafel, "Pilots", Sportclub, Stadtkapelle und VW-Club sowie den erneut aus Kirchenthumbach angereisten Kirwa-Verein „Dumba“ willkommen.
Gerne folgte das Kirwa-Volk seinem Aufruf zu einem „Applaus für unsere Kirwa-Boum und Mädels, ohne die es keine Kirwa-Feiern gäbe“. Der Vorsitzende informierte über das Programm der nächsten Tage und kündigte noch den Auftritt der „Schwarzenbacher Schenkelzinterer“ an. Tonangebend waren nun die Burschen von „Zu(t)dritt“, die gleich zum „schönsten Gruß in Bayern“ aufriefen: „Ein Prosit der Gemütlichkeit“.
Die Partyhits und Bierzeltkracher, die das Trio zum Besten gab, brachten den Saal zum Kochen. Klatschen, Schunkeln und Jauchzer waren angesagt, die Tanzfläche verlockte zu flotten Schritten. Atemlos schwebte die Kirwa-Gemeinde dem frühen Morgen zu und labte sich aus Körben mit aromareichen Edelbränden.
















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