Eschenbach
19.03.2020 - 13:39 Uhr

Kleintierzuchtverein ein Hort der Tierliebe

Wer Tauben, Hühner und Kaninchen züchtet, braucht Zeit, Geduld und einen engen Bezug zum Tier. Umso bemerkenswerter ist die Liebe der Eschenbacher Kleintierzüchter zu einem uralten Hobby.

Mit goldenen und silberen Ehrennadeln des Verbandes Bayerischer Rassegeflügelzüchter zeichnet Vorsitzender Werner Kennel (Zweiter von links) zahlreiche Mitglieder des Kleintierzuchtvereins aus. Es gratulieren Stadtverbandsvorsitzender Dieter Kies (Zweiter von rechts) und dritter Bürgermeister Klaus Lehl (Vierter von rechts). Bild: do
Mit goldenen und silberen Ehrennadeln des Verbandes Bayerischer Rassegeflügelzüchter zeichnet Vorsitzender Werner Kennel (Zweiter von links) zahlreiche Mitglieder des Kleintierzuchtvereins aus. Es gratulieren Stadtverbandsvorsitzender Dieter Kies (Zweiter von rechts) und dritter Bürgermeister Klaus Lehl (Vierter von rechts).

Schon seit Urzeiten züchten Menschen Kleintiere, anfangs, um diese als Nahrungsmittel zur Verfügung zu haben, seit mehr als 100 Jahren auch als reines Hobby. Wenn Vorsitzender Werner Kennel von seinen Tieren spricht, gerät der erfahrene Züchter ins Schwärmen: „Da merke ich vor den Ställen, wie der Stress abfällt und ich nach einem anstrengenden Tag runterfahren kann.“

Kleintierzucht - egal, ob es dabei um Hühner, Tauben, Kaninchen, Enten oder Gänse geht - ist für Kennel eine Leidenschaft, die Generationen zusammenbringt: „Das kann auch der Opa mit dem Enkel machen. Es gibt wenige Hobbys, die mehrere Generationen gemeinsam ausüben können.“

Es ist eine schöpferische Freizeitbeschäftigung, die in der Jahreshauptversammlung des Kleintierzuchtvereins im schmucken Züchterheim am Birschlingweg über 40 Tierliebhaber aus nah und fern zusammenführte - vor den umfangreichen Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus'. Nicht nur Züchter aus dem Eschenbacher Raum und aus dem Vierstädtedreieck gehören zu den aktiven Mitgliedern: Interessierte kommen aus der gesamten nördlichen Oberpfalz zum Erfahrungsaustausch nach Eschenbach. Ihnen allen ist der enge Kontakt zu Kleintieren eine Herzensangelegenheit. „Ein Hobby mit Herz“, wie Josef Dötterl, der Vereins- und Kreiszuchtwart für Kaninchen, stets aufs Neue betont.

Die Arbeit des Vereins leuchtet weit in die Region hinaus, wie sich in der Jahreshauptversammlung herausstellte. Nach einem erfolgreichen Züchterjahr 2019 war in angenehmer Atmosphäre mit glitzernden Ehrenzeichen auf einem extra Gabentisch das Fachsimpeln angesagt. Mitfreuen durften sich an der Erfolgsbilanz des Vorsitzenden dritter Bürgermeister Klaus Lehl, Stadtverbandsvorsitzender Dieter Kies, Werner Kennel senior als Ehrenvorsitzender und Ehrennadel-Träger der Stadt Eschenbach, Josef Dötterl als Altmeister der bayerischen Rassekaninchenzüchter, die Ehrenmitglieder Christa Kennel und Xaver Graser sowie Kreisjugendleiterin Celine Plohmann.

Nach dem Verlesen des Protokolls durch Schriftführerin Annegret Kennel richtete der Vorsitzende den Blick auf die züchterischen Leistungen des größten Kleintierzuchtvereins im Landkreis, die besonders bei der Lokalschau für Geflügel und Kaninchen ins Rampenlicht der Öffentlichkeit rückten. Kennel sprach mit Blick auf die Benotungen der Gutachter von einer großartigen Leistungsdichte im Bereich der kleinen Züchterschätze.

Zudem erinnerte er an ein riesiges Kommen und Gehen bei 24 Taubenmärkten, 12 Vogel- und 3 Jungtiermärkten. Der Vorsitzende erwähnte ferner die Gastgeber-Eigenschaft bei der Jahreshauptversammlung des Sondervereins für Texaner-Züchter, bei der Kreiszuchtwartschulung der Rasse-Kaninchenzüchter und bei der Vogelschau.

Kennel freute sich auch über die gute Jugendarbeit. Sie bestätige sich Jahr für Jahr durch die starke Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am Oster- und Weihnachtsbasteln. Das schon vorbereitete Bezirksjugendzeltlager musste wegen mangelnder Beteiligung abgesagt werden, bedauerte der Vorsitzende. Er dankte ferner für den guten Besuch der Monatsversammlungen und verwies auf den Besuch überörtlicher Veranstaltungen, zum Beispiel in Pressath, der Bezirkszuchtwartschulung und der Bezirksversammlung in Pfrentsch.

Auch auf gesellschaftlicher Ebene ist der Verein ein As. Werner Kennel blickte auf die Beteiligung von drei Mannschaften an der Stadtmeisterschaft in Kegeln, an die Tierschau mit Kückenschlupf beim Bauernmarkt und an das Gastspiel im städtischen Kindergarten, um mit dem Schaubrüter den Mädchen und Buben die Entstehung von neuem Leben näher zu bringen.

In wechselnder Besetzung seien auch zahlreiche Vereinsveranstaltungen besucht worden. Selbst weite Fahrten scheuen die Züchter nicht: Deren Chef berichtete von Touren zur österreichischen Tauben-Bundesschau in Wels und zum großen Taubenmarkt in Straubing.

Begrüßenswert nannte er die gute Belegung des Züchterheimes durch die Vereinswelt. Beispielhaft nannte er das gut besuchte Musikantentreffen, die Ü-30-Party sowie die Versammlungen der Gesellschaft "Frohsinn", der Imker, des Obst- und Gartenbauvereins und des Katholischen Frauenbundes. Der Vorsitzende dankte in diesem Zusammenhang für den freundlichen Service des Wirtspaares Rosa und Sepp. Mit Dankadressen an die vielen Helfer für die Unterstützung während des Vereinsjahres und an Ehrenvorsitzenden Werner Kennel senior endete der Rückblick.

Viel Positives verkündete auch Schatzmeister Christian Kraus. Besonders die Tauben- und Jungtiermärkte seien für die Einnahmeseite des Kassenbuches die wahre Freude, stellte er fest. Allerdings sei ohne den Gewinn aus den Märkten der Unterhalt des Vereinsheimes nicht möglich. Als weitere Einnahmequelle hob der Kassier die große Zahl an Vereinsveranstaltungen im Züchterheim hervor. „Die tüchtigen Wirtsleute sind auch ein Gewinn für den Kleintierzuchtverein“, betonte Kraus, dem die Kassenprüfer Rupert Lindner und Holger Kirschsieper ein „gutes Händchen“ bei der Führung der Kassengeschäfte bescheinigten.

Stellvertretender Vorsitzender Alexander Sporr nutzte die Rechenschaftsberichte für einen Dank an den Vorsitzenden. „Werner Kennel macht einen Super-Job“, stellte er unter dem stürmischen Beifall der Mitglieder fest. Auch dessen Ehefrau Annegret Kennel würdigte er als Basis für das große Engagement des Vereinschefs. Zudem gratulierte Sporr zur Wahl Kennels zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden für Geflügel.

In einem kurzen Ausblick widmete sich der Vorsitzende dem Züchterkalender für die nächsten Monate. Wegen der Turbulenzen durch den Coronavirus verzichtete er dabei auf konkrete Terminbekanntgaben.

Die Jahreshauptversammlung nutzte Werner Kennel nicht zuletzt zur Ehrung verdienter und langjähriger Mitglieder. Die Ehrennadel in Gold einschließlich Urkunde überreichte er an Annegret Kennel und Tamara Maschauer. Mit der silbernen Ehrennadel zeichnete er Julia und Sandra Dobmeier, Florian Götz, Yan Kennel, Sebastian Plößner sowie Andreas, Günter und Sabine Volkmann aus.

 
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