Die Freude am Gesang führt sie zusammen und sie opfern dafür viel Freizeit. Die Rede ist von den Mitgliedern des Kirchenchores, der sich seit einigen Jahren „Chor der Pfarrei“ nennt. An Mariä Lichtmess, an dem Tag, an dem Überlieferungen zu Folge der Bauer seinem Personal den Lohn auszahlte, „belohnte“ auch die katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius langjährige Chormitglieder. Für die Sänger bedeutet ihr Wirken auf der Empore ein Glaubensbekenntnis, merkte Stadtpfarrer Thomas Jeschner an.
Den Vorabendgottesdienst nutzte er, um 22 Frauen und Männer für insgesamt 484 Jahre Singen im Chor und treue Dienste zu ehren. Die Kirchenmusik, die "Musica sacra", sei eine tragende Klangsäule in der Feier der Liturgie und der Verkündigung, betonte der Seelsorger und lobte den Einsatz bei der musikalischen Gestaltung zahlreicher Festgottesdienste, Prozessionen und Beerdigungen. „Wer glaubt, ist nicht allein“, erklärte Jeschner und bezeichnete das Ensemble als eine Gemeinschaft zum Lobe Gottes mit dem Auftrag, durch Gesang Trost und Freude zu spenden.
Die Urkunde, die der Stadtpfarrer im Auftrag von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer überreichte, beginnt mit einem Psalm: „Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, will meinem Gott spielen, solang ich da bin.“ Im weiteren Text spricht der Oberhirte den Sängern „für verdienstvolles Wirken in der Kirchenmusik“ Dank und Anerkennung aus. Die Urkunde trägt die Unterschrift des Bischofs.
Mit der Aushändigung der Urkunden, assistiert von Kirchenmusiker und Chorleiter Joachim Steppert, verband Jeschner die Bitte, dem Singen im Kirchenchor treu zu bleiben: „Die Orgel allein schafft noch keine würdige Gestaltung der Gottesdienste.“ Sein abschließendes Dankeschön fasste der Stadtpfarrer in die Worte: „Gott lohne Euer treues Mitwirken zu seiner Ehre und zur Erbauung der Gläubigen in reichem Maße.“
Beim anschließenden gemütlichen Zusammensein in der Gaststätte Holzmühle würdigte auch Chorleiter Joachim Steppert die Bereitschaft der Sänger, bei „Regen, Kälte und Schnee und in guten wie in schlechten Tagen“ zu Proben und Einsätzen bereit zu sein. „Denken wir in dieser Stunde auch an unsere verstorbenen Chormitglieder“, sagte Steppert.
Die allgemeine Sorge um Sängernachwuchs wollte der Musicus nicht teilen. „Es wird eng auf der Empore, wenn alle da sind“, freute er sich und verwies auf 41 Sänger. Dies sei eine gute Entwicklung gegen den Trend - allerdings mit deutlich mehr weiblichen als männlichen Mitgliedern.
Nach 63 Jahren in den Ruhestand
Für mindestens 40 Jahre aktiven Chordienst wurde Aurelia Haberl ausgezeichnet. Mit der Urkunde verbunden war die Ehrennadel in Gold. Die Nadel in Silber einschließlich Urkunde erhielten für über 25 Jahre Singen im Kirchenchor Hannelore Böhm, Maria Förster, Roswitha Gröger, Carmen Longares-Ulrich, Arnold und Hannelore Mirwald sowie Erika Schmidt. Die beiden Letztgenannten sind nicht mehr aktiv. Zehn Jahre oder mehr gehören Erna und Michaela Danzer, Monika Diertl, Maria Götzl, Hans Kern, Hans Kohl, Andrea Mader, Monika Schieder, Monika Wöhrl und Heike Wolf der Chorgemeinschaft an.
Urkunden gab es auch für ausgeschiedene Mitglieder. Dabei ragte besonders die 63-jährige aktive Sangeszeit von Helene Hermann heraus. Ihr am nächsten kam Johanna Kern mit 49 Jahren Singen im Kirchenchor. Verabschiedet wurden auch Hildegard Böllath (36 Jahre) und Rosemarie Schrott (14 Jahre). (do)
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