Eschenbach
11.04.2019 - 12:53 Uhr

Ein Leben für das Rote Kreuz

Ein wahrer Samariter tritt an Mittwoch seinen letzten irdischen Weg an. Siegfried Luber, 50 Jahre Leiter der BRK-Bereitschaft Eschenbach, findet auf dem Friedhof seine letzte Ruhestätte.

Zahlreiche BRKler, darunter auch Vertreter des Kreisverbands, nehmen bei der Beerdigung Abschied von Siegfried Luber. Bild: rn
Zahlreiche BRKler, darunter auch Vertreter des Kreisverbands, nehmen bei der Beerdigung Abschied von Siegfried Luber.

60 Jahre seines Lebens hatte er sich dem Roten Kreuz verschrieben und setzte das Vermächtnis Henri Dunants in einem weiten Umkreis um. Die Trauerredner bescheinigten dem Eschenbacher eine Grundhaltung des Helfens und ein Dasein für andere.

Für das Evangelium des Trauergottesdienstes in der Stadtpfarrkirche hatte Pfarrer Thomas Jeschner das Gleichnis vom barmherzigen Samariter gewählt. In seiner Predigt zog er Parallelen zum Engagement Lubers und des erst kürzlich verstorbenen BRK-Aktiven Georg Rinnagl. „Auch Siegfried Luber fühlte sich verantwortlich für die Versorgung anderer in vielfältiger Weise“, resümierte der Geistliche und fragte nach dessen Motivation, sich einzubringen. Er fand sie in der Nächstenliebe, „in der er Vorbild war“.

Nach einem langen Trauerzug, in den sich auch Vertreter des BRK-Kreisverbandes und der umliegenden BRK-Bereitschaften einreihten, nahm Kreisgeschäftsführer Sandro Gallitzdörfer auf dem Friedhof tief betroffen Abschied von einem "lieben Kameraden". Er bezeichnete Siegfried Luber als einen "geradlinigen und aufrichtigen Mann" und erinnerte an viele Jahre der Zusammenarbeit, an schöne Stunden in den verschiedensten Bereitschaften, aber auch an die schwierige Zeit der letzten Monate.

Gallitzdörfer spannte einen weiten Bogen vom Eintritt Lubers in die BRK-Bereitschaft Eschenbach am 1. April 1959 bis hin zu seiner Tätikeit als langjähriger Kreiskolonnenführer Weiden/Neustadt und der damit verbundenen Vielzahl von Ausbildungen. Dem Eschenbacher sei es nicht nur eine Herzensangelegenheit gewesen, der Bevölkerung „Erste Hilfe“ näherzubringen. Ein weiteres Anliegen sei ihm auch die Ausbildung der eigenen Kameraden gewesen. „Auch ich durfte einen Teil meiner Grundausbildung bei Siegfried absolvieren“, berichtete der Kreisgeschäftsführer.

Luber sei sehr oft „rund um die Uhr“ gemeinsam mit seiner Ehefrau Irmgard auf einem Krankenwagen zum Wohle der Einwohner von Eschenbach und Umgebung tätig und unterwegs gewesen. Gallitzdörfer sah in ihm eine örtliche Identifikationsfigur, die nach vielen Auszeichnungen 2015 die höchstmögliche Ehrung erhalten habe, die das Deutsche Rote Kreuz verleihen könne.

Bürgermeister Peter Lehr zitierte den Kirchenlehrer Hieronymus: „Ich habe dich verloren. Was für ein Verlust. Mein Leben ist ärmer geworden. Manchmal sage ich mir: Jetzt erst kann ich ermessen, wie sehr du mein Leben reich gemacht hast.“ Er erinnerte an den 18. Juli 2018, als er Siegfried Luber die Ehrennadel der Stadt verliehen und sich dabei der Bewegung Henri Dunants zugewandt hatte, „der unser Geehrter sein Leben verschrieben hat“.

Er bescheinigte Luber und dessen Familie 50 Jahre langes Leiten und Weiterentwickeln des BRK in Eschenbach, verbunden mit wertvollen Verdiensten um den Nachwuchs sowie um Kommune und Region. Lehr dachte dabei insbesondere an Bereitschaftsdienste bei Großveranstaltungen. Er dankte „für den Einsatz zum Wohle der Menschen unserer Heimatstadt“ und sah im Ehepaar Luber einen „Garanten für Ausbildungen im Bereich der Ersten Hilfe“. Ein Bläserduo begleitete die Beisetzung mit einem Choral, dem Feierabendlied und dem Lied vom guten Kameraden.

 
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