Diese Frage stellte sich den Verantwortlichen der Markus-Gottwalt-Schule ob des "großen Andrangs" beim alljährlichen Vorlesewettbewerb. Denn nur vier Interessenten beteiligten sich.
Auch zum 60. Geburtstag der bundesweiten Veranstaltung waren Leistungen in "Kür" und "Pflicht" gefordert. Gefordert war auch die Jury. Zu ihr gehörten Rektor Wolfgang Bodensteiner, die Lehrkräfte Angelika Heser und Susanne Preißinger sowie extern Felizitas Rahman.
Beurteilungskriterien beim Wahltext waren Lesetechnik sowie Textverständnis und -gestaltung. Dafür hatten Nico Buttler "Die Blogger Bande", Finn Hausner "Gregs Tagebuch 12", Lisa Kraus "Die andere Verbindung" und Julius Pfleger "Lenny, Melina und die Sache mit dem Skateboard" vorbereitet. Nach einer kurzen Pause legte Lehrerin Susanne Preißinger ihren Schülern mit "Bitte nicht öffnen" von Charlotte Habersack den Fremdtext vor, in dem sich ein Plüsch-Yeti in einen sehr großen Yeti verwandelt. Hier waren die Schüler mit dem Wechsel von direkter und indirekter Rede sowie eingestreuten wenig gebräuchlichen Wörtern gefordert. Nach Ende eines jeden Lesevortrags gab es Applaus von Klassenkameraden und Jury, deren Beurteilung sich nur noch auf Lesetechnik und Textgestaltung beschränkte.
"Die Entscheidung war knapp, die vier Teilnehmer lagen eng beieinander", versicherte Rektor Wolfgang Bodensteiner schließlich und gab ihnen als Trost mit auf den Weg: "Gewonnen haben alle." Er bescheinigte den Schülern Mut und einen Gewinn an Selbstvertrauen. "Ohne Lesen wärt ihr nicht hier und könntet auch die Gebrauchsanweisung für euer Smartphone nicht lesen", betonte Bodensteiner. Er sah im Lesen einen Schatz, der das Leben bereichere.
Bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses war die Spannung erkennbar gestiegen. Mit knappem Vorsprung siegte Julius Pfleger vor Finn Hausner und Lisa Kraus, die alle Gutscheine der Buchhandlung Bodner erhielten.
Alle vier Teilnehmer freuten sich über "Weihnachtstüten" von Felizitas Rahman und Buchhalter fürs Lesen. Die kleinen Holzhilfen hatte Fachlehrerin Hermine Reindl mit Schülern im Werkunterricht gefertigt.
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