Im Gasthof "Weißes Roß" freute sich der amtierende Vorsitzende Max Wagner über ein "volles Haus". Er betrachtete es als Ehrensache, nach dem plötzlichen Ableben von Richard Hofmann die Leitung des Kreisverbandes zu übernehmen. Dazu zählte er die stete Kontaktpflege mit den Kameradschaften des Altlandkreises, die Besuche von Hauptversammlungen, Jubiläumsveranstaltungen und Geburtstagsjubiläen. "Erlebniswert hatte die Teilnahme an der Landesversammlung in Deggendorf", versicherte Wagner und bekundete: "Ich habe mich bei den Kameradschaften stets wohl gefühlt."
Bürgermeister Marcus Gradl wickelte die gut vorbereiteten Neuwahlen zügig ab. Ergebnis: Vorsitzender: Peter Lehr (Eschenbach), Stellvertreter: Max Wagner (Speinshart) und Uwe Fischer (Michelfeld), Reservistenbetreuer: Josef Horvath (Mosenberg), Schießwart: Herbert Betzl (Vorbach), Kassier: Josef Rupprecht (Eschenbach), Schriftführer: Berthold Götz (Vorbach), stellvertretender Schriftführer: Martin Reiß (Vorbach), Revisoren: Willi und Josef Lehner, Josef Kroher.
Erinnerungen wachhalten
Der neue Kreisvorsitzende Lehr dankte den Aktiven, die "die Erinnerung an unsere Gefallenen und Vermissten der Weltkriege, aber auch an unsere Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die in den Einsätzen ihr Leben gelassen haben, wachhalten". Er räumte aber auch ein, dass die diesjährige Kreisversammlung, wie sicherlich keine andere in der Geschichte des Kreisverbandes, unter dem Zeichen des völkerrechtswidrigen Angriffs der russischen Armee auf die Ukraine steht, und dieser Krieg die "bewusste Wahrnehmung der Bedeutung einer einsatzfähigen und schlagkräftigen Bundeswehr bewirkt hat". Am Beispiel vom Rückgang von einst 75 auf derzeit 6 Panzerbataillone sprach Lehr vom "Eindampfen" der Bundeswehr bis an die Schmerzgrenze. Ein persönliches Anliegen war ihm der Zusammenhalt der Ortskameradschaften durch gemeinschaftspflegende Veranstaltungen.
Schießwart Herbert Betzl sprach von 41 Sport- und 11 Böllerschützen, die sich an vier digital ausgestatteten Schießstätten treffen. Er berichtete von den Ergebnissen des Landesschießens, bei dem die Schützen aus Grafenwöhr und Michelfeld in sieben Disziplinen den Sieger stellten. Das nächste Kreisvergleichsschießen kündigte er für März 2023 an. Für die Kreisversammlung 2023 in Michelfeld wurde der 22. September festgelegt. Die dortige Kameradschaft begeht am 13. August ihr 150. Gründungsfest.
Menschenleben schützen
Gemeinsamkeiten von Polizei und Militär fand Marcus Gradl. Der ehemalige Polizeibeamte erinnerte sich, dass in den Polizeidienst hinsichtlich der Ausrüstung erst dann Bewegung gekommen war, "als wir mit Terror konfrontiert wurden". Es sei jahrelang gespart worden und "wir machten Dienst ohne Schutzwesten". Er räumte ein, dass Sicherheit und Gesundheit Geld kosten und sah es als verbindende Aufgabe von Polizei und Militär, Menschenleben zu schützen.
Die kritische Frage, warum Ungediente und Frauen das Amt des Verteidigungsministers ausüben, warf Bezirksvorsitzender Horst Embacher in den Raum und zeigte sich unter Nennung von Beispielen erfreut, dass beim BSB Frauen auf dem Vormarsch sind. Forderte er, "Sicherheit sollte Pflichtfach in den Schulen werden", bekannte er für den BSB mit Nachdruck: "Wir sind Kriegsverhinderer!"
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