Eschenbach
05.07.2019 - 15:14 Uhr

Pfarrheim: Diözese lässt EU-Förderung prüfen

Der Wunsch ist nachvollziehbar: Die Gläubigen der Pfarrei Eschenbach sehnen ihr neues Pfarrheim herbei, vor allem die kirchlichen Verbände und Gruppen. Bisher lässt es aber auf sich warten. Wann geht's endlich los mit dem Neubau?

Die Pläne für das neue Pfarrheim in Eschenbach liegen fix und fertig zum Einreichen bereit. Laut Kirchenverwaltung und Pfarrer muss aber noch die Entscheidung über einen Förderantrag der Diözese abgewartet werden. Repro: exb
Die Pläne für das neue Pfarrheim in Eschenbach liegen fix und fertig zum Einreichen bereit. Laut Kirchenverwaltung und Pfarrer muss aber noch die Entscheidung über einen Förderantrag der Diözese abgewartet werden.

In einer Zusammenkunft des Katholischen Frauenbundes sprach auch dritter Bürgermeister Klaus Lehl das Thema an. Warum wurde noch nicht längst ein Bauplan eingereicht, lautete seine Frage im "Dammbauernhaus". Dieses hat die Pfarrgemeinde als Interims-Bleibe angemietet, damit ihre Vereine und Verbände nicht heimatlos sind. Sie investiere dafür monatlich einen vierstelligen Betrag, wie es in einer Pressemitteilung heißt, in der Pfarrer Thomas Jeschner und die Kirchenverwaltung über den Stand der Planungen für das neue Pfarrheim informieren.

Sie verweisen eingangs auf Diözesanarchitekt Marc Hiller, laut dem die Eschenbacher Pfarrei seit Planungsbeginn durchaus im Zeitplan für ein derartiges Vorhaben sei. Warum bisher kein Bauplan eingereicht werden konnte, liege "keineswegs an den Verantwortlichen der Kirchenverwaltung samt ihrem Vorstand Dekan Jeschner", heißt es in der Mitteilung. Derzeit befinde sich das Projekt noch zusammen mit zehn anderen Bauprojekten der Diözese über einen Rechtsanwalt "in einer Prüfung für die Möglichkeit eines europäischen Förderprogrammes". Dieses würde eine willkommene „Finanzspritze“ darstellen.

Wie bei derartigen Projekten üblich, seien das Bischöfliche Baureferat und die Bischöfliche Finanzkammer, die die Aufsicht über alle Kirchenstiftungen der Diözese hat, intensiv in das Projekt involviert, auch als Geldgeber von circa 45 Prozent der Bausumme. „Die Entscheidungen vor Ort werden quasi umgehend getroffen. Sobald wieder ein nächster Schritt möglich ist, der eine Abstimmung der Kirchenverwaltung nötig macht, wird innerhalb von Tagen zu einer Sitzung einberufen“, betont Pfarrer Thomas Jeschner.

Im Hinblick auf das Projekt sei auch die Vorgeschichte zu betrachten, sagt er: Obwohl noch 60 000 Euro in eine Brandschutzertüchtigung des alten Pfarrheimes investiert und dadurch wertvolle Jahre gewonnen wurden, habe das Landratsamt Neustadt/WN die weitere Nutzung des kompletten Gebäudes ab Januar 2018 untersagt. Die geforderten Fluchtwege seien auch baulich nicht zu realisieren, ohne die Statik zu zerstören, eine Generalsanierung des Gebäudes in keiner Weise finanzierbar beziehungsweise von der Stiftungsaufsicht der Diözese aufgrund des geltenden diözesanen Raumprogrammes in dieser Größenordnung gar nicht gestattet gewesen. "Die einzige Lösung, die schweren Herzens, aber zukunftsweisend getroffen wurde, war ein Verkauf des Gebäudes an das Katholische Wohnungsbau- und Siedlungswerk der Diözese Regensburg. Das Gebäude bleibt also in kirchlichem Besitz", schreiben die Verantwortlichen.

Erst nach dem Verkauf des alten Gebäudes habe mit den Planungen begonnen werden können, machen sie deutlich. Mit der Stadt sei man sich schnell einig geworden, dass das Gelände des alten Feuerwehrhauses ein geeigneter Bauplatz für das neue Pfarrheim sei. "Leider zogen sich aber die Verhandlungen mit der Stadt dann sehr in die Länge, bis das Grundstück tatsächlich erworben war", erklären Pfarrer und Kirchenverwaltung. Nach dem Grunderwerb erstellte der beauftragte Weidener Architekt Armin Juretzka einen Bauplan, der er bereits in einer Pfarrversammlung vorgestellt hat.

Dabei sei der Saal aufgrund des von vielen Bürgern beklagten Fehlens einer Stadthalle mit einer maximalen Gesamtgröße von 180 Quadratmetern zunächst größer und flexibler geplant worden, indem eine zweite Innenwand als flexibles Element gestaltet wurde. "Die Größe des Saales hätte nach der Versammlungsstättenverordnung allerdings eine größere Entlüftungsanlange und somit eine teure Unterkellerung notwendig gemacht", merken die Verantwortlichen an. "Nachdem Bürgermeister Peter Lehr erst danach in einem Gespräch auf das Entstehen der Kantine Schug im Industriegebiet hinwies, konnte man eine günstigere Variante mit 100 Quadratmetern Saalgröße planen. Der Saal ist hierbei durch eine zu öffnende Trennwand zu einem Gruppenraum auf maximal 150 Quadratmeter erweiterbar." Die Nutzfläche von 321 Quadratmetern ändere sich aber nicht.

Auf Einsparungen sei man auch dringend angewiesen, stellt Dekan Thomas Jeschner klar: „Aufgrund der langen Verzögerungen in der Planungsphase, die nicht durch die Verantwortlichen in der Pfarrei entstanden sind, haben sich die Preissteigerungen in der Baubranche von jährlich etwa fünf Prozent auch bei uns sehr negativ ausgewirkt: Die veranschlagten Kosten sind von 1,1 Millionen auf circa 1,45 Millionen gestiegen. Derzeit klafft noch eine Finanzierungslücke von 130 000 Euro, die es zu schließen gilt.“ Die Pfarrei verwende zur Finanzierung des Neubaus natürlich auch den Erlös aus dem Verkauf des alten Gebäudes und eigene Mittel der Kirchenstiftung. Ebenso hoffe sie auf weitere öffentliche Zuschüsse.

Kirchenverwaltung und Pfarrer zeigen sich zuversichtlich, "dass nach den vielen bürokratischen Hürden bald der Plan für den langersehnten Bau des Pfarrheimes zur Genehmigung eingereicht werden kann". Auch den Verantwortlichen der Pfarrei mit Kirchenpfleger und Baufachmann Norbert Braun sowie Dekan Thomas Jeschner an der Spitze sei "wie bei allen bisherigen erfolgreichen Bauprojekten an einer schnellen Realisierung gelegen".

Unter Jeschner seien bereits die Bergkirche innen und außen generalsaniert, die Pfarrkirche innensaniert und eine neue Orgel angeschafft worden, wird in der Pressemitteilung aufgezählt. Eine Affinität zu Bauangelegenheiten sei dem Geistlichen also durchaus nachzusagen, was sich auch an seiner Funktion als Mitglied des diözesanen Bauausschusses zeige. "Somit sind auch die innerkirchlichen Wege sicherlich kurz, was der Realisierung des Projekts entgegenkommt."

Spenden für das neue „Schmuckkästchen“ der Pfarrei sind willkommen. Diese hat dafür ein Spendenkonto errichtet. Die IBAN: DE1875 3900 0000 0713 9500.

 
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