Eine „schöne Runde“ begrüßte der Vorsitzende bei der Jahreshauptversammlung des Katholischen Männervereins. Ortspräses, Dekan und Stadtpfarrer Thomas Jeschner, Vikar Victor, Ruhestandspfarrer Helmut Süß, dritter Bürgermeister Klaus Lehl, Stadtverbandsvorsitzender Dieter Kies und Pfarrgemeinderatssprecherin Brigitte Metzner: Sie alle freuten sich bei der Jahreshauptversammlung rund um den wärmenden Kachelofen im Dammbauernhaus über eine wohltuende Abendveranstaltung, zu der auch die Ehefrauen der katholischen Mannsbilder eingeladen waren.
Allgegenwärtig war dabei die Ankündigung von SPD-Bundesfinanzminister Olaf Scholz, Vereine, die nur Männern oder Frauen offen stehen, steuerlich schlechter zu stellen. Auch der Ortspräses und Stadtpfarrer merkte in seinem Grußwort an: „Es ist realitätsfremd, unsere Vereine nach Gender-Aspekten in Gut und Schlecht einzuteilen“. Und auch Vorsitzender Manfred Neumann fragte sich, ob Scholz schon etwas gehört habe von Männer- und Frauenvereinen und -chören oder vom Männer- und Frauenfußball.
Der Ortspfarrer befürchtete, dass mit solchen Überlegungen die spezielle Männer- und Frauenspiritualität geopfert werde. Dagegen empfahl der Geistliche, sich auf die Botschaften der Bibel zu berufen. Der Vorstoß des Bundesfinanzministers sei jedenfalls nicht im Sinne der Kirche.
Im Sinne aller Versammlungsteilnehmer war der Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden. Nach dem Verlesen des ausführlichen Protokolls von Wolfgang Thurn und einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder Hans Wöhrl und Georg Rinnagl erinnerte Manfred Neumann an die Schwerpunkte der kirchenpastoralen Arbeit. Dazu zählte er die Beteiligung an einem Kreuzweg mit der Kolpingsfamilie und der Gemeinschaft St. Georg am Friedhofsweg, die Maiandacht in Stegenthumbach mit der Krieger- und Soldatenkameradschaft, das Mitwirken an der Wolfgangswoche in Regensburg und die Organisation einer Lourdesandacht.
Eine Bilanz des Erfolgs zog der Vorsitzende mit Blick auf die gesellschaftlichen Beiträge des Männervereins. Beispielhaft verwies er auf die Verkaufsstände beim überregionalen Bauernmarkt und beim Bürgerfest. Gleichzeitig rühmte er die einladende Wirkung des Vereinsstandes und die herzhaften Schmankerln, die stets reißenden Absatz finden. Neumann verwies zudem auf die Mitgliederpflege bei persönlichen Jubiläen.
Mit Sorge blickte er dagegen auf die Mitgliederentwicklung: Er vermeldete nur eine Neuaufnahme bei zwei Todesfällen. Innere Kraft und viel Erfahrung: Mit diesen Tugenden wollen die katholischen Mannsbilder auch künftig im Reigen der Vereinswelt mitmischen, versprach der Vorsitzende zum Schluss seiner Jahresbilanz, in der er den Verein auch als Bindeglied zwischen der Pfarrei und den gesellschaftlichen Interessen sah.
Von einem soliden Kassenstand berichtete Schatzmeister Andreas Krumm. Dies bestätigte Kassenprüfer Robert Dotzauer auch im Namen seines Kollegen Peter Hübl. Einfallsreichtum bescheinigte dem Katholischen Männerverein dritter Bürgermeister Klaus Lehl. „Ob kirchlich oder gesellschaftlich – auf die katholischen Männer ist Verlass“, erklärte er und verwies auf die Unterstützung der Stadt. Auf die Ankündigungen des Bundesfinanzministers eingehend befürchtete Lehl eine zunehmende Beschneidung von Rechten des Normalbürgers. Unter einer solchen Politik leide auch das ehrenamtliche Engagement.
Stadtverbandsvorsitzender Dieter Kies sprach dem Männerverein eine wichtige Funktion als Bindeglied zwischen Kirche und Gesellschaft zu. Er bedauerte das zunehmende Desinteresse junger Menschen am Gemeindeleben: "Die soziale Kälte um uns wird dadurch beschleunigt", sagte der Stadtverbandsvertreter, der ebenso wie Klaus Lehl ein „weißes Brieflein“ überreichte. Ein kurzes Grußwort sprach auch Ruhestandspfarrer Helmut Süß. Eine deftige bayerische Brotzeit mit warmem Leberkäs und frischem Bauernbrot ergänzte die Jahreshauptversammlung.
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