Eschenbach
28.06.2018 - 13:48 Uhr

Rußweiher wird zum Jordan

Der Rußweiher wurde zum biblischen Jordan. Auf der Seebühne taufte Pfarrerin Anne Utz bei einer feierlichen Zeremonie Finia Walberer.

Wie ihr Schwesterchen Leonie wird auch Finia Walberer auf der Seebühne des Rußweihers getauft rn
Wie ihr Schwesterchen Leonie wird auch Finia Walberer auf der Seebühne des Rußweihers getauft

(rn) Der Tauferneuerungsgottesdienst im Freibad am Rußweiher hat bei den evangelischen Kirchengemeinden der Kulmregion seit Jahren einen besonderen Stellenwert. Nach ökumenischer Gepflogenheit fanden auch wieder zahlreiche Katholiken den Weg zum Gottesdienst in der Natur.

In Konzelebration feierten ihn Anne Utz (Eschenbach), Dirk Grafe und Kathrin Spies (Wirbenz) und Micha Boerschmann (Speichersdorf). "Heute feiern wir den Namenstag von Johannes dem Täufer", rief Utz den Gläubigen zu und erinnerte daran, dass er ein halbes Jahr vor Jesus geboren wurde, mit Wasser des Jordans getauft und zur Besinnung auf Gott aufgerufen hat.

Die Pfarrerin blickte auf den Jahreslauf, nach dem jetzt die Tage wieder kürzer werden. Dies verleitete sie zu einem Vergleich mit Johannes, der gesagt hatte: "Ich muss abnehmen, aber Jesus wird zunehmen." Zur bevorstehenden Taufzeremonie versicherte sie: "Wir erinnern uns heute an unsere Taufe und nehmen Finia Walberer in Jesu Liebe auf."

Die Tauferinnerung leitete ein nachvollzogenes Erlebnis am Jordan in Form eines Zwiegesprächs von Eliesa und Jonathan ein. In ihm ging es um das Bekennen der Sünden, den Aufruf zum Taufen und schließlich die Frage Jonathans: "Jesus, der Zimmerersohn aus Nazareth, soll er der Erlöser sein?" Doch letztendlich bekennen beide: "Jetzt bricht eine neue Zeit an und wir gehören dazu."

Jeder Teilnehmer hatte vor Beginn des Gottesdienstes ein Kärtchen erhalten, auf dem er seinen Namen vermerkte. Zur Tauferneuerung rief die Pfarrerin die Gläubigen zum Vortreten an den Gewässerrand auf, wo sie zwei Schalen mit Taufwasser erwarteten. Zum Zeichen der Gemeinschaft banden sie ihre Namenskärtchen an die Stützstreben der Schalen und bekreuzigten sich mit Taufwasser. Beim begleitenden Lied "Alle meine Quellen entspringen in Gott" bildeten sich lange Warteschlangen.

Im Johannistag sah Micha Boerschmann einen besonderen Tag. Der Pfarrer beschrieb Johannes als Menschen, der am Jordan stand, dort predigte und vielen Zeitgenossen Hoffnung gegeben hat. Zu dessen weiterer Eigenschaft wusste er: "Er war ruppig und g'schimpft hat er." Er sei jedoch leise geworden und habe zarte Töne angeschlagen. Da Jesus und Johannes am Jordan tauften, hätten die Juden gefragt, welche Taufe einen höheren Rang hat. Dazu zitierte Boerschmann den Täufer Johannes mit den Worten: "Ich bin nicht der versprochene Retter. Ich muss ihm Platz geben."

Zur damaligen Situation stellte der Pfarrer Vergleiche zu Gegebenheiten und Anlässen mit viel Licht und viel Schatten im heutigen Alltagsleben an, die in Familie, Vereinen und auch im internationalen Geschehen zu einem "Wettglänzen" führen. Johannes schrieb er zu, dass er seine Botschaft gelebt habe.

Die Tauflesung verband Pfarrerin Utz mit der Zusicherung: "Im Wasser der Taufe werden wir neu geboren. Gott ruft uns zu sich." Den Höhepunkt des Gottesdienstes, die Taufe von Finia Walberer, leitete Schwester Leonie Walberer ein. Pfarrer Dirk Grafe hatte sie im Juni 2016 an gleicher Stelle getauft. Leonie schüttete das Taufwasser aus einem Krug in die Taufschale. Anne Utz vollzog die Taufe, nahm Eltern, Patin und Gläubigen das Taufversprechen ab und segnete die Eltern durch Handauflegen. Der Gottesdienst, den Walter Thurn am E-Piano und eine Querflötenspielerin begleitete, endete mit dem Gesang: "Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen, sondern überall uns zu dir bekennen."






Nur wenige Plätze sind auf der Sitzterrasse im Rußweiher-Freibad noch frei, als die Gläubigen der evangelischen Kirchengemeinden der Kulmregion  einen Tauferneuerungsgottesdienst feiern. rn
Nur wenige Plätze sind auf der Sitzterrasse im Rußweiher-Freibad noch frei, als die Gläubigen der evangelischen Kirchengemeinden der Kulmregion einen Tauferneuerungsgottesdienst feiern.
 
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