Eschenbach
04.07.2022 - 14:55 Uhr

Sanierte Eschenbacher Behördengebäude präsentieren sich: Tag der offenen Tür wird zum Volksfest

Der kirchliche Segen und ein Tag der offenen Tür von drei generalsanierten öffentlichen Gebäuden macht am Sonntag kurzzeitig die Stadt zum Zentrum des Landkreises. Eine Verneigung an die ehemalige Kreisstadt.

Längst sind die Wunden nach dem Verlust des Landkreissitzes verheilt, doch Narben bleiben in der ehemals so stolzen Hauptstadt des Landkreises Eschenbach. Eine Tatsache, die auch Landrat Andreas Meier bei der offiziellen Einweihungszeremonie von gleich drei öffentlichen Gebäuden zu denken gab. Mit Blick auf das „alte Landratsamt“, dem ehemaligen Pflegschloss aus dem 17. Jahrhundert, das heute als „Dienstgebäude des Landratsamtes“ firmiert, beschwor der Landkreischef die Einheit des Großlandkreises Neustadt a.d. WN.: „Sehen Sie dieses Gebäude auch als Bekenntnis der Zusammengehörigkeit“.

Kostenaufwändig hatte der Landkreis den staatlichen „Koloss“ für gut vier Millionen saniert. „In gemeinschaftlicher Geschlossenheit mit der Stadt unter Einsatz von Städtebaufördermitteln“, wie der Landrat zudem anerkannte. Ein Pakt, den auch Bürgermeister Marcus Gradl in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste würdigte und gleichzeitig auf die Anstrengungen zur ebenfalls über vier Millionen Euro teuren Umgestaltung des ehemaligen Vermessungsamtes bei einer staatlichen Förderung von 2,8 Millionen verwies. „Die Städtebauförderung ist für Eschenbach eine Erfolgsgeschichte“, daran ließ der Bürgermeister am Beispiel des denkmalgeschützten Großprojektes Vermessungsamt keine Zweifel. Das Ziel, nach dem Verlust der Vermessungsbehörde neue Wege zu beschreiten, und das Gebäude wiederzubeleben, bezeichnete Gradl als gelungen. „Viele Vereine und Institutionen haben eine neue Heimat gefunden und werten die Innenstadt auf“, kommentierte der Rathauschef die Entwicklung.

Platz für Polizeiinspektion

Gleichklang entdeckte auch Polizeipräsident Norbert Zink beim Blick auf das Gesamtensemble und bei seinen erläuternden Hinweisen zur zwei Millionen Euro teuren denkmalgerechten Ertüchtigung der ehemaligen Eschenbacher Fronfeste zum Nebengebäude der Polizeiinspektion. Eine dringliche Erweiterung, um die vielen Aufgabestellungen der Inspektion Eschenbach einschließlich der Zuständigkeit für den größten Truppenübungsplatz der US-Streitkräfte in Europa zu bewältigen.

Nah dran an diesem Festtag öffneten sich am Sonntagnachmittag die Türen der Gebäudlichkeiten und Räume. Der Bevölkerung bot sich ein vielgestaltiges Schaufenster zu den Aufgabenstellungen und die Angebote der jeweiligen Nutzer. Das spektakuläre Unterhaltungsprogramm reichte von einem Simulator-Flug im Polizeihubschrauber, Vorführungen der Polizeipuppenbühne und der Präsentation von Streifenfahrzeugen und Polizeimotorrädern, über VHS-Sprachkurs-Vorstellungen und einer Bilderpräsentation bis zur Vorstellung der Musikschule einschließlich Darbietungen des Kinderchores.

NEW-Jubiläumsbier kommt an

Einladend auch das kulinarische Angebot bei Kaffee, Kuchen, Torten und Pizzas vom Holzofen. Früh aufstehen hieß es für die Mitglieder des Ukraine-Sprachkurses. Sie kredenzten für die vielen hundert Besucher Kostenproben ukrainischer Spezialitäten. Den Festschmaus vervollständigte das süffige NEW-Jubiläumsbier zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises. Sieben Kleinbrauer aus dem Landkreis zeigten sich experimentierfreudig und demonstrierten Teamgeist. Der gemeinsam gebraute goldgelbe erste Sud erwies sich beim ersten öffentlichen Ausschank im Schatten des ehemaligen Vermessungsamtes jenseits der 30 Grad als Volltreffer. Der NEW-Gerstensaft überzeugte auch die kühnsten „Bier-Sommeliers“. Musikalisch gestaltete die Eschenbacher Stadtkapelle den Festtag.

 
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