An der Markus-Gottwalt-Schule (MGS) angekommen, steuerten die Gäste aus dem Egerland wenig später zusammen mit Rektor Wolfgang Bodensteiner die Firma Elma im Gewerbegebiet "Am Stadtwald" an, wo sie von ihren Oberpfälzer Kollegen und Betriebsleiter Udo Bräu erwartet wurden. Mit allgemeinen Informationen eröffnet Bräu, der Bruder von Konrektorin Anja Bräu, den Rundgang durch das Unternehmen, das 1970 von den Eheleuten Dürr gegründet und vor zwei Jahren von Alfons Meierhöfer erworben wurde.
Als Fertigungsprodukte nannte der Betriebsleiter Förderbänder und Schnecken mit einer Leistungskapazität von bis zu 1000 Kubikmetern sowie Siloanlagen für Schotter- und Kieswerke. Beim Blick in die Planungs- und Entwicklungsbüros erfuhren die Lehrkräfte viel über die Betriebsabläufe: von Auftragsannahme über Zeichnen in 3D-Version bis hin zur Umsetzung in den Werkshallen.
Bei laufendem Betrieb - die Besucher bewegten sich stets in angepasstem Sicherheitsabstand offenbarte sich ihnen hautnah heimische Qualitätsarbeit. Udo Bräu geizte dabei nicht mit technischen Erläuterungen und Funktionsbeschreibungen. Bei der Abschlussbesprechung gesellte sich Firmenchef Alfons Meierhöfer zu der Lehrerrunde und beantwortete deren Fragen.
Er berichtete von acht Auszubildenden zu Konstruktionsmechanikern und technischen Produktionsdesignern. Wegen der hohen Auftragslage sei die wöchentliche Arbeitszeit von 35 auf 40 Stunden erhöht worden, teilte er mit. Für Überraschung und Begeisterung sorgten kleine, im Unternehmen gefertigte Präsente mit den Symbolen beider Schulen. „Da der Mensch nicht vom Brot allein lebt“, zeigte sich Bodensteiner mit „Konstruktionshilfen“ erkenntlich.
Die zweite Station der böhmischen Gäste war das "Taubnschuster"-Anwesen. Karlheinz Keck, der Vorsitzende des Heimatvereins, stellte das Kulturzentrum vor und informierte beim Gang durch die Ausstellungsräume über die örtliche Biertradition. Besonderes Interesse fanden seine Ausführungen zum Zoigl-Stern, der im 14. Jahrhundert in Prag als Schutzzeichen für die jüdische Gemeinde galt und nach dem Erwerb von Teilen der Oberpfalz durch Kaiser Karl IV. als seines „Landes zu Baiern“ von den Oberpfälzer Brauern wiederum als Schutzzeichen übernommen worden war. Sichtlich überrascht waren die Gäste aus Eger, als ihnen Keck mit einem 100-Kronen-Schein mit dem Bild Karls IV. zuwinkte.
Nach einem Blick auf das Eschenbach-Stadtmodell, der Besichtigung der Pharmazie-Ausstellung und des Gartens sowie einem heiteren „Probesitzen“ im "Taubnschuster"-WC klang das internationale Lehrertreffen bei stimmungsförderndem Zoigl aus. Soweit erforderlich leistete die aus Eger stammende Dana Pflaum Dolmetscherdienste. Sie kümmert sich seit 14 Jahren mit der Regierung der Oberpfalz im Landkreis Neustadt/WN und in der Stadt Weiden um Schulpartnerschaften mit Böhmen.
Partnerschaft seit eineinhalb Jahren
Die Partnerschaft zwischen den Schulen wurde am 23. März 2018 im Beisein der beiden Bürgermeister sowie Richard Glombitza von der Regierung der Oberpfalz, Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher und Schulrätin Beatrix Hilburger im Festsaal der alten Reichsstadt Eger beurkundet. Vorausgegangen waren seit Herbst 2016 wiederholt gemeinsame Aktionen der Schüler. Im Frühjahr 2019 trafen sich die Lehrkörper erstmals in Maria Loretto. (rn)
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