Großen Zuspruch fand der Ausflug des Seniorenclubs, bei dem laut Leiterin Maria Förster „ein sehr wichtiger Mann an Bord ist“. Sie dankte Josef Rupprecht, der dem Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) seit Jahrzehnten eng verbunden ist, für die Organisation des Ausflugs. Rupprecht stellte dies sogleich unter Beweis und ließ bis zur Ankunft in Irchenrieth mehr als 50 Jahre HPZ-Geschichte Revue passieren. Er sah in der Einrichtung, die von einer betroffenen Elterngemeinschaft als „Eingetragener Verein“ gegründet wurde, einen Segen für die Region. Alfred Krause gab er den Stellenwert einer Galionsfigur und eines HPZ-Baumeisters. Mit Informationen zur Baugeschichte für Wohnheime, Werkstätten, Wäscherei, Küche, Pflegeheime, Schule, Kapelle und Glockenturm steigerte er die Spannung auf das Besuchsprogramm. Über die ungewöhnlich große Besuchergruppe freuten sich Sozialpädagogin Manuela Böhm, Leiterin des Sozialdienstes und des Berufsbildungsbereichs, Reinhard Kegerer, stellvertretender Leiter der Werkstätten, und Sozialpädagoge Torsten Weitzell. Vor dem Gang durch die weitläufigen Werkstattbereiche versicherte Böhm den in drei Gruppen aufgeteilten Senioren: „Unsere 430 Betreuten in den Werkstätten leisten etwas und verdienen Wertschätzung.“ Hinweisschilder wiesen in der Empfangshalle auf Bereiche wie Logopädie, Ergotherapie, Medizinische Abteilung und Physiotherapie hin.
In der ersten Werkshalle – die Beschäftigten fertigen Kontaktstücke mit Nieten für Waschmaschinen und wöchentlich durchschnittlich 20.000 Luftdruckkupplungen für ein Unternehmen – informierte Weitzell über Lohn, Sozialversicherung und Rentenansprüche der Beschäftigten. In einer weiteren Halle beschrieb ein Behinderter begeistert die Arbeitsabläufe zur Montage von Ladeschalen sowie die Gestaltung von Verpackungsmaterial für Folien. „Das Arbeiten mit den Behinderten ist zugleich ein Fördern“, versicherte ein HPZ-Mitarbeiter den Besuchern.
Staunen machte sich beim Gang durch die Schweißerei breit. Zu bewundern gab es unter anderem Feuerkörbe und Deko-Artikel. Besondere Kreativität bescheinigte der Werkstattmeister "seinem Ludwig" aus Gößenreuth, der den Besuchern seine Schmuckstücke für Gärten und Außenanlagen zeigte, die in der Regenbogen-Werkstatt Weiden verkauft werden.
Andere Tätigkeiten sind in der „Plastik-Abteilung“ gefordert. Die hier Beschäftigen entfernen Restfolien von Hülsen unterschiedlicher Größenordnung und säubern jährlich Tausende davon für die weitere Nutzung. Zu Montagearbeiten für Erntemaschinen waren vor den Werkstätten große Einzelteile gelagert.
Maria Förster bedankte sich am Ende bei den drei HPZ-Repräsentanten mit Präsenten und kündigte eine Spende an. Die Leiterin versicherte: „Wir alle sind beeindruckt von der Fröhlichkeit und der Freude der Behinderten.“ Rupprecht, der noch zur Kapelle und zum Glockenturm führte, dankte dem Seniorenclub für das Interesse an der Einrichtung und übergab Förster eine „pflegeleichte Blume“ aus Ludwigs Werkstatt. Abschließend wurde noch im Café Scheidler in Harlesberg eingekehrt.
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