Eschenbach
07.04.2019 - 15:06 Uhr

Sinn für Sicherheit schärfen

Eine hohe Verkehrsdichte, ramponierte Straßen, rücksichtslose Kraftfahrer, viele Temposünder und Blinkmuffel: In der Jahreshauptversammlung der Gebietsverkehrswacht Eschenbach thematisiert Hans Bscherer eine unerfreuliche Entwicklung.

Die Ehrung langjähriger Mitglieder steht im Fokus der Jahreshauptversammlung der Gebietsverkehrswacht. Bild: do
Die Ehrung langjähriger Mitglieder steht im Fokus der Jahreshauptversammlung der Gebietsverkehrswacht.

Die gute Nachricht aber zuerst: Es gab keine Schulwegunfälle, und es gibt sie noch die Schülerlotsen. Die Gebietsverkehrswacht zählt aktuell 24 Kinder und Jugendliche in ihrem Zuständigkeitsbereich. Es waren einmal 100 Helfer, schränkte Hans Bscherer bei der Jahreshauptversammlung der Gebietsverkehrswacht im Gasthof Burger allerdings ein. In einem Betreuungsgebiet mit fast 30 000 Einwohnern viel zu wenig. Da komme auf die Ehrenamtlichen viel Arbeit zu, die nachwachsende Generation von der Notwendigkeit eines Lotsendienstes zu überzeugen.

Auch wenn das Team klein ist, ist es stark, freute sich Bscherer. Er erwähnte besonders die "Kirchenthumbach-Fraktion" mit 33 Einsatzkräften. Auch in Pressath gebe es noch zwei Helfer. Im weiteren Verlauf der Versammlung ging der Vorsitzende auf die Jahresaktivitäten des Vereins ein. Mit Blick auf die finanziellen Anstrengungen erwähnte Bscherer unter anderem auch den Kauf von Winkerkellen für erwachsene Verkehrshelfer und die Einkleidung von Schulweghelfern. Schließlich richtete er den Blick auf die Entwicklung der Verkehrssituation. Bscherer berichtete in Einklang mit Verkehrserzieher Christian Simon von einer immer schwieriger werdenden Radfahrausbildung in den Grundschulen. Der Verkehrswacht-Chef appellierte an die Eltern, doch ihren Kindern schon zeitig das Radfahren beizubringen.

Auf die jüngste bundesweite Blitzer-Aktion mit 11 000 Temposündern verweisend bedauerte er die zunehmende Raser-Mentalität. Sorge bereitet Bscherer auch die zunehmende Zahl an Wildunfällen. Der Vorsitzende verwies auf 445 Schadensereignisse im Gebiet Eschenbach im Jahr 2018. "50 Prozent aller Verkehrsunfälle gehen auf Wild zurück. Der Autofahrer ist der beste Jäger", analysierte der Vorsitzende. Einen Fehler nannte er die Verhinderung der Eschenbacher Ost-Spange per Bürgerentscheid. Der "Eschenbacher Brexit" sei durch jüngste Verkehrszählungen widerlegt worden. Nun gebe es Umfaller, die die Umgehung wieder wollen, behauptete der Versammlungsleiter. Für das falsche Signal hielt Bscherer auch den Vorschlag des Staatlichen Bauamtes für eine Ampel-Lösung im Kreuzungsbereich der B 470 und der Pressather Straße. "Der Rückstau des fließenden Verkehrs führt zu Umweltbelastungen." Schließlich bedauerte Bscherer die finanzielle Entwicklung der Verkehrswacht: "Unsere Arbeit muss auf Sparflamme laufen, weil Strafgelder im Zusammenhang mit Gerichtsurteilen ausbleiben."

Eschenbachs zweiter Bürgermeister Karl Lorenz verband die Wahlleitung mit der Übergabe eines Spendenkuverts. Die Neuwahl wurde zu einem Vertrauensbeweis für den bisherigen Vorstand. Einstimmig wiedergewählt wurden Vorsitzender Hans Bscherer, sein Vize Andreas Bscherer, Schriftführerin Tanja Bscherer, Geschäftsführer und Schatzmeister Horst Rozinski, die Kassenprüfer Günther Dilling und Thomas Riedl sowie die Beisitzer Wolfgang Fichtl, Walter Hermann, Franz Pecher, Christian Simon und Madeleine Pravida (neu).

Den Rahmen der Versammlung nutzte die Gebietsverkehrswacht, um Jubilare zu ehren. 40 Jahre dabei sind:Heinrich Kohl (Eschenbach), Gerhard Strobel (Kirchenthumbach), Reinhard Trauner (Grafenwöhr) und Josef Weismeier (Pressath). 30 Jahre:Anton Schecklmann (Oberbibrach). 20 Jahre:Josef Emmerling, Wolfgang Gebel, Reinhard Gebhardt, Franz Geigenberger, Petra Märkl, Josef Prunhuber, Hubert Schug und Alfred Völkl (alle Eschenbach), Robert Fraunholz, Günther und Werner Rupprecht, Josef Weiß, Dietmar Weinl und Eckard Wiltsch (alle Kirchenthumbach) sowie Bernhard und Eleonore Scharf (Pressath). 10 Jahre:Tanja und Wolfgang Biersack sowie Johannes Püttner (Schlammersdorf), Birgit Pschybyla und Sonja Schecklmann (Kirchenthumbach) sowie Günter Ließmann (Grafenwöhr).

 
Kommentare

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Peter Steinbock

Der Eschenbacher Verkehrswacht und seinem Vorsitzenden gilt auch mein Dankeschön für ihr wertvolles Engagement.
Trotzdem habe ich für folgende Worte kein Verständnis, Zitat: ((Einen Fehler nannte er die Verhinderung der Eschenbacher Ost-Spange per Bürgerentscheid. Der "Eschenbacher Brexit" sei durch jüngste Verkehrszählungen widerlegt worden. Nun gebe es Umfaller...)). Nach erfolgtem Bürgerentscheid hat der Bürgermeister klar mitgeteilt, daß die Sache Spange Ost so wie sie exakt zur Entscheidung gestanden hat erledigt ist. Das gilt für ehemalige Befürworter wie Gegner. Genauso sehe ich das. Heute wieder irgendwelche nebulösen Inhalte in die abgeschlossene Entscheidung zu legen finde ich schädlich. Auch die Verkehrswacht ist aufgerufen, jetzt die Herausforderung Industriegebiet am Stadtwald in die richtigen Bahnen zu lenken und umsetzen zu helfen. Davon haben dann alle Eschenbacher und Einpendler Vorteile.

08.04.2019
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