Eschenbach
10.03.2020 - 13:24 Uhr

Unterstützung durch Eltern und Schulen nötig

Die Musikschule im Vierstädtedreieck steht vor neuen Entwicklungen. Der Umbruch an den Schulen mit Nachmittagsbetreuung hat auch Auswirkungen auf den Musikschulunterricht: eine Herausforderung für alle Beteiligten.

In der Jahreshauptversammlung des Eschenbacher Musikschul-Fördervereins berichtet Schulleiter Joachim Steppert (hinten, Zweiter von rechts) über die künftigen Herausforderungen beim Musikschulunterricht. Bild: do
In der Jahreshauptversammlung des Eschenbacher Musikschul-Fördervereins berichtet Schulleiter Joachim Steppert (hinten, Zweiter von rechts) über die künftigen Herausforderungen beim Musikschulunterricht.

Musikschulleiter Joachim Steppert hat es nicht einfach: Die Einstellungen der Eltern zum Musikschulunterricht ändern sich. „Viele Eltern möchten dieses Bildungsangebot am liebsten mit dem Unterricht der allgemeinen Schulen verbinden“, hat der Schulleiter beobachtet. „Und die Eltern sind viel schwerer erreichbar und bieten den Kindern oft nicht mehr die nötige Unterstützung beim Erlernen eines Instruments“, bedauerte er in der Jahreshauptversammlung des Fördervereins. Deshalb hat für Steppert der Wunsch nach mehr Elternkontakt hohe Priorität.

Eine wichtige Aufgabe sei es auch, zusammen mit den Schulen nach Lösungen zu suchen, wie Musikunterricht in den zeitlichen Ablauf eingebunden werden kann. Mittlerweile finde er für dieses Anliegen bei den Grundschulen viel Verständnis, berichtete der Musikschulleiter. Es gelte, einvernehmlich nach stressfreien Lösungen für die Kinder und Jugendlichen zu suchen.

Steppert berichtete von Grundfachangeboten an den Vormittagen, wie der Rhythmus- sowie den Blockflöten- und Chorgruppen. Diese Angebote für die fünfte oder sechste Schulstunde sollen nach Möglichkeit ausgebaut werden. Auch ausgewählter Instrumentalunterricht finde direkt in den Schulgebäuden statt. Diesen Angeboten seien allerdings enge organisatorische Grenzen gesetzt.

Nicht bewährt habe sich der Unterricht für die Grundfächer Gitarren, Geigen und Blockflöte im Anschluss an das Angebot der Offenen Ganztagsschule. Direkt nach der Hausaufgabenzeit benötigten die Kinder Zeit zum Spielen und Bewegen, machte der Musikschulchef deutlich.

Er berichtete zudem von großen Anstrengungen, das Lehrpersonal bei der Stange zu halten. Da dieses in einigen Fällen eine weite Anfahrt zu leisten habe, bedürfe es einer tarifgerechten Bezahlung der Musikpädagogen, um sie auch weiterhin für einen Job auf dem Land zu gewinnen. Auch darauf müsse sich die Schule einstellen. Derzeit fehlen vor allem Lehrkräfte für die Bereiche „tiefes Blech“ und Akkordeon. Wegen des Renteneintrittes der bisherigen Sekretärin stehe die Schule auch vor der Verpflichtung einer neuen Assistenzkraft.

Nach einer Aufzählung der Konzerte und Vorspiele im Berichtszeitraum 2019 analysierte Steppert die Schülerzahlen nach Unterrichtsfächern und Wohnorten und verwies auf eine positive Entwicklung: Die Gesamtschülerzahl von 376 Kindern und Jugendlichen sowie 62 Erwachsenen - Stand: Februar 2020 - sei „das beste Ergebnis seit 2014“. Mit 122 Schülern stelle Eschenbach das stärkste Kontingent. Es folgen Pressath mit 95, Kirchenthumbach mit 58 und Grafenwöhr mit 52 Schülern.

Schließlich thematisierte der Schulleiter die Raumsituation der Musikschule in Eschenbach. Er zeigte sich optmistisch, dank der Wertschätzung durch die Stadt nach der Generalsanierung des ehemaligen Vermessungsamtes neue und gediegene Räumlichkeiten beziehen zu können. Steppert verwies auf die künftige Nutzung von zwei größeren und zwei kleineren Unterrichtsräumen sowie eines Büros im ersten Stock und eines Konzertraumes im zweiten Obergeschoss. Für Freiluftkonzerte biete sich der Innenhof des Vermessungsamtes an.

„Die Vorfreude ist jedenfalls groß“, gab Steppert zu, um dann auf die wichtigsten Veranstaltungen 2020 zu blicken. Er kündigte unter anderem ein Probenwochenende des Blasorchesters mit einem anschließenden Frühjahrskonzert in Grafenwöhr an. Für den 27. Juni ist in den Räumlichkeiten des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Eschenbach ein Informationstag mit anschließendem Sommerfest geplant. Auf dem Programm steht zudem wieder ein Weihnachtskonzert in Pressath.

 
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