In der Nachfolge von "Vater Kolping" bietet das Kolpingwerk Hilfe und Unterstützung für sozial Benachteiligte. Beim Kolpinggedenktag - am 4. Dezember 1865 verstarb Adolph Kolping in Köln - offenbarten sich Gemeinsamkeiten von Kolping und Sozialdemokratie. Bei der Feier zu Ehren des katholischen Theologen und gelernten Schuhmachers erfuhren die Mitglieder der Kolpingsfamilie viel über die Veranstaltungen dieses Jahres und über historische Auffälligkeiten. Der gesellige Abend im Dammbauernhaus, der durch leibliche Genüsse eine Aufwertung erfuhr, begann mit dem Kolping-Gebet.
Religiöse, soziale und gesellige Anlässe prägten das Geschehen 2018 in der Gemeinschaft, so wie es ihr "Vater Kolping" vorgelebt hatte. Vorsitzender Reinhold Graßler zählte unter anderem Kreuzweg, Maiandacht sowie die gut besuchten monatlichen Bibelkreise mit Ruhestandspfarrer Helmut Süß und die erneute Wanderung mit ihm auf einer Teilstrecke des Jakobswegs in Oberpfälzer Gefilden auf.
Mit den drei Sammlungen von Altpapier, Kartonagen, Schuhen und Gebrauchtkleidern ging der Vorsitzende auf die soziale Komponente des Jahresprogrammes ein. Teile des Erlöses finden über Spenden gemeinnützige Verwendung. Auch zwei Altkleidercontainer an den Sammelstellen werden von Kolping betreut. Mit dem Abbrennen des Johannisfeuers wurde das zehnjährige Bestehen des kleinen Vereinsheimes gefeiert. Der Vorsitzende wies dabei auf den Beschluss hin, beim Bürgerfest den Speisenverkauf zu einem niedrigen Jubiläumspreis anzusetzen.
Als erneut großen Erfolg wertete er den vorweihnachtlichen Backnachmittag für Kinder. Informativ und unterhaltsam nannte er den Reisebericht von Peter Polatschek über Südschweden. Die Waldweihnacht war im vergangenen Jahr wegen Terminüberschneidung abgesagt worden. Für den 23. Dezember lud Graßler zu einer Neuauflage an die Straßengabelung Breitenlohe/Hotzaberg ein.
"Die Kolpingsfamilie setzt das Werk ihres Gründers fort und in die Tat um", bescheinigte Präses Pfarrer Thomas Jeschner und zeigte sich dankbar. Da zunehmende Kirchenferne Entwurzelung nach sich ziehe, rief er dazu auf, allen eine Chance zu geben, die eine Lebenswende zurückführt und die unter Entwurzelung leiden. Er verglich deren Situation mit den reisenden Gesellen, denen Adolph Kolping eine Heimat gegeben und ihnen in seinen Häusern wieder einen Schritt hin zum Glauben ermöglicht habe. "Der Begriff Kolping-Kirche-Glaube ist nicht verstaubt", ist Jeschner überzeugt.
Bei fünf zur gleichen Zeit angesetzten Veranstaltungen waren die Kommunalvertreter sehr gefordert. Bei Kolping vertrat Thomas Ott den Bürgermeister. Als SPD-Stadtrat fühle er sich mit Adolph Kolping verbunden, erklärte er und fand bei seinem historischen Rückblick bei Gesellenvater und Sozialdemokratie viele Gemeinsamkeiten. Der Stadtrat hielt es in seinem mit Beifall aufgenommenen Redebeitrag für wichtig, dass sich auch heute Organisationen für die Schwachen einsetzen. „Ein Kolpingverein gehört eigentlich in jede größere Gemeinde – wie die Kirche, das Rathaus, die Schule und der Sportverein“, lautete deshalb sein Aufruf. Mit Blick auf die vielseitigen Aktivitäten der Kolpingsfamilie in den vergangenen Jahren, auch mit Wanderungen und Radtouren, bescheinigte er ihr „eine wahre Nachfolge Kolpings“ und eine Bereicherung des örtlichen Vereins- und Gesellschaftslebens. Den Dank der Stadt dafür verband er mit der Übergabe einer kleinen finanziellen Unterstützung. Auf ein persönlich erlebtes Beispiel beschränkte sich Michael König. Der stellvertretende Vorsitzende des Stadtverbandes berichtete von einem Behinderten, der durch das Raster des Arbeitsmarkts gefallen war und durch das Kolpingwerk eine Chance und einen Arbeitsplatz gefunden hat. „Danke an Kolping“, rief er den Mitgliedern zu.
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