Unter Einhaltung von Sicherheitsabständen tagte die Gemeinschaftsversammlung der VG in der Aula der Markus-Gottwalt-Schule. Auf der Tagesordnung standen die Verabschiedung von Haushaltssatzung und -plan für das Jahr 2020. Den VG-Räten lag ein 90-seitiges Werk des Kämmerers mit vielen Zahlen und Grafiken vor. Karl Stopfer, dem die Haushaltsplanung von weiteren sechs Verbänden obliegt, stellte die einzelnen Ansätze vor und gab Hintergrundinformationen.
Lag das Rechenergebnis des Haushalts 2018 noch bei 1,3578 Millionen Euro, so musste Stopfer, den aktuellen Erfordernissen angepasst, für 2020 Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 1,5 Millionen Euro einplanen. Für das abgelaufene Jahr hatte er bereits 1,405 Millionen veranschlagt.
Im neuen Verwaltungshaushalt der VG stehen den Einnahmen von 453 160 Euro Ausgaben von 1,4 Millionen Euro gegenüber. Der ungedeckte Bedarf von 936 840 Euro, eine Zunahme um 6,56 Prozent, ist durch die VG-Umlage von den Gemeinden Eschenbach, Neustadt am Kulm und Speinshart zu übernehmen.
Den Vermögenshaushalt mit einem Volumen von 100 000 Euro konnte Stopfer ausgeglichen halten. Dafür dienten ihm Zuwendungen von 30 000 Euro und eine Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage in Höhe von 70 000 Euro.
Die für die Bemessung der VG-Umlage maßgebliche Einwohnerzahl zum Stichtag 30. Juni 2019 stieg gegenüber dem Vorjahr von 6235 auf 6330. Zu dieser Zunahme um 95 Einwohner trug hauptsächlich Eschenbach mit allein 91 Personen bei. Daraus ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr eine pro Einwohner um 7 auf 148 Euro erhöhte Umlage (plus 4,96 Prozent).
An der zu leistenden Umlage beteiligt sich Eschenbach (4113 Einwohner) mit 608 724 Euro, Neustadt am Kulm (1109) mit 164 132 Euro und Speinshart (1108) mit 163 984 Euro. Zusätzlich zur Umlage der Rußweiherstadt erhält die Verwaltungsgemeinschaft eine vereinbarte jährliche Sonderzahlung für den durch den Stadtteil Netzaberg verursachten Verwaltungsaufwand von zur Zeit 32 500 Euro.
Wie der Kämmerer versicherte, wurden die für dieses Jahr zu erwartenden besoldungstariflichen Änderungen im Haushalt berücksichtigt. Bei den 1,4 Millionen Euro des Verwaltungshaushalts schlagen alleine die Personalkosten mit 1,035 Millionen Euro zu Buche. „So lange die Löhne steigen, nehmen auch unsere Personalausgaben zu“, merkte Stopfer dazu lapidar an.
Im Vorbericht zum Haushalt ging er unter anderem auf anstehende Investitionen ein. So sind für Beschaffung und Ersatz von Hard- und Software sowie Büroausstattung 25 000 Euro veranschlagt. Aus dem Förderprogramm „Digitales Rathaus“ werden hierfür jedoch Zuwendungen von 5000 Euro erwartet. Des Weiteren sind für die Anbindung des Nebengebäudes Karlsplatz 3 an das Glasfasernetz 30 000 Euro vorgesehen. Die Förderung gemäß Glasfaser/Wlan-Richtlinie soll sich auf 25 000 Euro belaufen.
„Trotz der Entnahmen aus der allgemeinen Rücklage wird die Mindestrücklage noch erreicht“, versicherte der Kämmerer und nannte einen verbleibenden Bestand an Rücklagen von 85 000 Euro. Heiterkeit erntete er für seinen Zusatz: „Zinsen hierfür werden nicht erzielt.“
Mit Interesse betrachteten die VG-Räte Grafiken zum Haushaltsplan. Sie zeigen die Entwicklung der VG-Umlage von 710 135 Euro im Jahr 2011 über 747 054 Euro im Jahr 2016 auf nunmehr 936 840 Euro auf. Die Pro-Kopf-Umlage stieg von 109 Euro im Jahr 2011 über 116 Euro im Jahr 2014 und 132 Euro im Jahr 2018 auf 148 Euro 2020.
Als interessant erwiesen sich auch die Angaben zur Entwicklung der Einwohnerzahlen. Hatte die Gesamtzahl der Einwohner in der VG im Jahr 2011 noch einen Spitzenwert von 6515, ging sie 2014 auf 6123 und im Jahr 2018 auf 6199 zurück und erreichte zum 30. Juni 2019 den für die Verteilung des Umlagebetrages relevanten Wert von 6330. Dazu die Entwicklung der Einwohnerzahlen der drei Kommunen: Eschenbach: 4130 (2011), 3854 (2014), 3978 (2018) und 4113 (2020), Neustadt am Kulm: 1252 (2011), 1182 (2014), 1119 (2018) und 1109 (2020), Speinshart: 1133 (2011), 1096 (2014), 1102 (2018) und 1108 (2020).
Einstimmig erließ die Gemeinschaftsversammlung Haushaltssatzung, Finanzplan, Investitionsprogramm bis 2023 und Stellenplan. Wolfgang Haberberger, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, meldete „keine Beanstandungen“ zur örtlichen Rechnungsprüfung 2018. Das Gremium stellte das Ist-Ergebnis mit einen Überschuss von circa 22 000 fest und stimmte der Vernichtung der Belege 2017 zu, die ohnehin dauerhaft gespeichert sind.
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