Eschenbach
23.06.2020 - 10:08 Uhr

"Visitenkarte" für Markus-Gottwalt-Schule

Die Glaswand der neuen Bushaltestelle vor der Eschenbacher Markus-Gottwald-Schule (MGS) fanden viele zu langweilig. Warum also nicht Farbe ins Spiel bringen.

Rektor Wolfgang Bodensteiner und Konrektorin Anja Bräu (von links.) sind begeistert von der Arbeit Claudia Heindls. Ein bunter Schriftzug verschönert die Glasscheibe der Bushaltestelle vor der Markus-Gottwald-Schule. Bild: rn
Rektor Wolfgang Bodensteiner und Konrektorin Anja Bräu (von links.) sind begeistert von der Arbeit Claudia Heindls. Ein bunter Schriftzug verschönert die Glasscheibe der Bushaltestelle vor der Markus-Gottwald-Schule.

Als Namensgeber hätte Markus Gottwalt Freude am bunten Schriftzug vor der Grund- und Mittelschule in der Jahnstraße. Das ist das Werk von Claudia Heindl, geborene Czogalla. Die örtliche Schauwerbegestalterin setzte mit ihrem Tun eine Idee von Peter Lehr um. Der Vorsitzende des MGS-Fördervereins hatte wenig Freude an der eintönigen Glaswand der neuen Buswartestelle vor der Schule. Er schlug daher vor, sie mit einem Hinweis auf die Bildungseinrichtung zu versehen.

Claudia Heindl setzte den Vorschlag des ehemaligen Bürgermeisters in Absprache mit Rektor Wolfgang Bodensteiner und Konrektorin Anja Bräu gestalterisch um. Die angebrachte wetterbeständige und geschnittene Folien geben das Logo „MGS“ der Schule wieder und benennen zusätzlich den Namensgeber. Hangelnde Kinder beleben den Wartebereich. Bodensteiner sieht in dem gelungenen Werk eine „zusätzliche Visitenkarte“ der Schule.

Eine zweite Wartestelle, seitlich abgesetzt, macht darauf aufmerksam, dass an der MGS die Mittlere Reife erworben werden kann. Der Schriftzug „Dein Einstieg zur Mittleren Reife“ und die bildliche Darstellung „Wir ziehen an einem Strang“ symbolisieren das vielfältige Bildungsangebot der MGS.

Der heutige Name der Schule geht auf eine Vermächtniserfüllung zurück. Der am 21. Juni 2007 verstorbene Pädagoge hatte in seinem Vermächtnis der Stadt Eschenbach einen größeren Geldbetrag mit der Auflage zugesprochen, der Volksschule seinen Namen zu geben. Hintergrund waren seine familiären und gesellschaftlichen Bindungen zur Stadt. Gottwalt wurde am 11. Mai 1913 in Oberstreu in Unterfranken geboren. Nach dem Besuch der Lehrerbildungsanstalt in Würzburg war er zunächst als Aushilfe in zahlreichen Orten Unterfangens tätig. Bereits zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eingezogen, geriet er 1943 als Angehöriger der 6. Armee in russische Gefangenschaft. Seine Erinnerungen an diese Zeit hat er schriftlich hinterlassen. Erst im Dezember 1949 kehrte er in seine Heimat zurück und konnte nach neunjähriger Verlobungszeit endlich heiraten. Die Auserkorene war eine Tochter des Oberinspektors Franz am Landratsamt. Gottwalt fand zunächst eine Anstellung in der Nähe seiner Heimat, wurde 1956 zum Hauptlehrer befördert und war ab 1960 an der Volksschule Aschaffenburg tätig. 1960 folgte die Ernennung zum Rektor. Nach dem Eintritt in den Ruhestand zog es das Paar 1975 nach Eschenbach. Markus Gottwald übernahm das Haus seiner Schwiegereltern und wurde fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens der Rußweiherstadt. Er wurde Mitglied mehrerer Vereine wie "Frohsinn", Schützenverein "Seerose" und Briefmarkenfreunde. Zu seinen Hobbys zählte auch das Zeichnen. Unter anderem gestaltete er 1983 zur 625-Jahr-Feier der Stadt eine Sonderpostkarte. Als auf Initiative des aus Königshütte (Oberschlesien) stammenden Stadtpfarrers BGR Paul Gerwald im Februar 1978 der Seniorenclub ins Leben gerufen wurde, übernahm Gottwalt für vier Jahre die Leitung. Mit einem Kreis von 20 Mitarbeiterinnen gestaltete er in der Anfangszeit wöchentliche Seniorennachmittage.

Schüler können an der Markus-Gottwald-Schule auch die Mittlere Reife erwerben. Dafür wirbt die Bildungseinrichtung mit einem Schriftzug auf der Glasscheibe der Bushaltestelle. Bild: rn
Schüler können an der Markus-Gottwald-Schule auch die Mittlere Reife erwerben. Dafür wirbt die Bildungseinrichtung mit einem Schriftzug auf der Glasscheibe der Bushaltestelle.
 
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