Ins Auge gefasst hat die Stadt Eschenbach ein leistungsstarkes Heizwerk, „Kraft-Wärme-Kopplung“, zur Erzeugung von Fernwärme und Strom. Die Prognose für die mögliche Inbetriebnahme der Anlage ist ausgerichtet auf das Jahr 2025. Bei einer Inforunde von Bürgermeister Marcus Gradl mit Markus und Michael Schneider als künftige Geschäftsführer und Anlagenbetreiber standen der aktuelle Stand der Rückmeldungen und die weitere Vorgehensweise im Vordergrund. Schneider sprach von 130 Erstmeldungen, denen nach Beginn des Ukraine-Krieges aus dem Gebiet Steinäcker, Sonnenstraße und Sommerleitenweg gut 100 Nachmeldungen gefolgt sind. Zu Interessenten zählte er auch Unternehmen aus dem Gewerbegebiet „Am Stadtwald“ und das SCE-Heim. Der Ukraine-Krieg und die steigenden Energiepreise wertete Michael Schneider als Beweis dafür, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Die bisherigen Rückmeldungen nannte er als Grundlage zur Ermittlung der erforderlichen Versorgungswerte: „Nach der Maximallast richtet sich die Größe der Feuerungsanlage, die wiederum Grundlage für die emissionsschutzrechtliche Genehmigung darstellt.“
Die Planungsphase begann im Jahr 2021. Der Vorinformation diente auch eine kürzliche Besichtigungsfahrt des Stadtrates nach Fuchstal (Landkreis Landsberg/Lech), das durch einen Mix von gemeindeeigener Windkraft und Photovoltaik und externen Biogas- und Hackschnitzelanlagen versorgungsautark wurde.
Den Einstieg in das städtische Nahversorgungskonzept bildete ein Anschreiben „Interessenbekundung Heizwerk im nördlichen Teil und Industriegebiet“ an alle Hausbesitzer im Bereich Meierfeld und „Am Kreuz“ und an die Unternehmen in der Flur „Eschenbacher Hutweide“. Um Rückgabe des „Erhebungsbogens Hausanschluss zur Planung eines Wärmenetzes“ mit Angaben zu Gebäudedaten und Heizanlagen wurde bis spätestens 22. Februar gebeten. Die Stadt begründete dies damit, dass die aktuellen Daten für die Untersuchung der Wirtschaftlichkeit eines Nahwärmenetzes benötigt werden.
„Die Zahnräder drehen sich zur Zeit langsam“, räumte Markus Schneider ein und erhoffte sich, dass die Leistungsberechnungen bis zum September abgeschlossen sind, damit die Größe der Anlage feststeht und die Bauvoranfrage eingereicht werden kann. Seine Zusicherung: „Die Industrie mit ihrem wahnsinnigen Energiebedarf erhält ein eigenes Netz.“ Das Verlegen von Versorgungsanschlüssen machte er abhängig von der Anzahl der Bewerber. Es gelte das Prinzip: „Wo macht die Erschließung Sinn?“ Ein Straßenzug mit nur wenig Interessenten werde keine Berücksichtigung finden können.
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