Das rege Treiben verlagerte sich dieses Jahr zum Großteil vom Hof in die sanierten Räume des ehemaligen Ackerbürgeranwesens. Wer von der Oberen Schlossgasse und der Wassergasse aus Richtung Taubnschuster strebte, den lockten als "Eintritt" verführerische Düfte, die zu einem ersten Halt anregten. Der Obst- und Gartenbauverein wartete als "Torwächter" mit Apfelkücheln und Apfelpunsch auf. Nicht minder gaumenfreundlich war der Honigmet bei den Imkern.
Als Blickfang durften im Hof ein offenes Feuer und ein Grillofen für Maronen nicht fehlen. Den Ofen hatte Karlheinz Keck aus Südtirol mitgebracht. Und gleich daneben, im Wärmeverbund, stand ein großer Schwenkgrill, reich belegt mit Bratwürsten. In Rufweite sprudelte noch eine unverzichtbare Wärmequelle: Punsch und Glühwein. Doch damit war das Angebot an Gaumengenüssen noch nicht erschöpft. Es lohnte sich ein Flanieren vorbei an Verkaufsständen in Wassergasse und Remise. Dort warteten Liköre und Schnäpse, Marmeladen, Weihnachtsgebäck und Honig. Gut vertreten war das Kunsthandwerk. Denn wo sonst sind Töpferwaren, Handarbeiten, Emailwaren, Schmuck, Filzwaren, handgestrickte Socken, Wintermützen, Kerzen, Weihrauch, Laternen und Dekorationen für Haus und Garten auf engstem Raum und in so großer Vielfalt so vertreten wie beim Adventsmarkt beim Taubnschuster.
Lesestoff für daheim
Ein Bücherstand mit Oberpfalzliteratur und Eschenbacher Heimatbüchern bot viel Lesestoff für die häusliche Ofenbank. Der Heimatverein war gerne bereit, caritativen Organisationen wie dem Elternbeirat des Kindergartens, der Elternvertretung der Irchenriether Fördereinrichtung und der evangelischen Kirchengemeinde Verkaufsmöglichkeiten einzuräumen. Eng wurde es in den warmen, gemütlichen Stuben des Hauses. Bei Kaffee, Kuchen, einem Glas Wein oder Bier entwickelten sich immer neue Gesprächsrunden.
Der ehemalige Kuhstall wurde zur gemütlichen Zoiglstube. Einbezogen in das Marktgeschehen war auch der neue Kultursaal. Ihn belebten ein Krippenschnitzer, eine Spinnerin und eine Klöpplerin. Längere Stehpausen waren vorprogrammiert, wenn sich die Besucher der Sonderausstellung "Im Wirtshaus - Historische Gaststätten im Eschenbacher Land" zuwandten, die nur noch bis zum Sonntag geöffnet ist. Geöffnet und gerne besucht waren auch die Museumsräume mit Dokumenten zur Stadtgeschichte und zum Kommunbrauwesen.
Nachtwächter unterwegs
Doch was wäre ein vorweihnachtliches Geschehen ohne Musik und Gesang. Diesen Teil des Kulturprogramms eröffneten bei großem Publikumsinteresse der Kinderchor der Musikschule mit jungen Instrumentalisten auf der neuen Bühne in der ehemaligen Remise. Deren Klänge wiesen Sankt Nikolaus und seinen Gefährten den Weg, die mit kleinen Geschenken nicht zögerlich waren. Adventliche Weisen spielte ein Bläsersextett. Im Ausstellungssaal unterhielt Sepp Kämpf mit Gitarren- und Mundharmonikaklängen.
Als historischer Nachtwächter stimmte Peter Hollmer auf das Ende des Marktes ein. Trotz des regnerischen Wetters gaben viel Grün, weihnachtliche Dekorationen und Lichteffekte dem Anwesen mit Haus, Hof und Stadel und der vorgelagerten Wassergasse wieder das seit Jahren geschätzte besondere Flair.
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