Von Johann Ott
Bei dem radikalen Aus- und Umbau wurden zwei spätgotische Türlaibungen und eine riesige Halle freigelegt, die aus dem 15. oder frühen 16. Jahrhundert stammen dürften. Landpfleger aus dieser Zeit sind bekannt, haben sie doch oft mehr als ihren Namen in der Geschichte der Stadt hinterlassen.
Da ist Hans Landinger, gleichzeitig Richter in Auerbach, der den Landinger Weiher schütten ließ und dessen Grab in der Frauenkirche in Amberg ist. Da ist Nicolaus Hauslaib, der – was eine Inschrift an einer Säule in St. Laurentius bestätigt – ein Geläut für die neugebaute Pfarrkirche stiftete.
Da ist um 1570 Leander Steinhauser, der die erste umfassende Steuerbeschreibung des Amtes hinterließ nach dem böhmischen Saalbüchlein von 1360. Und da ist nicht zuletzt Caspar Köferl, der von 1579 bis 1585 amtierte. Sein Grabstein und Epitaph mit der ältesten Darstellung landwirtschaftlicher Tätigkeit in der Oberpfalz ist noch im Chor der Pfarrkirche zu finden.
Sie alle hatten im heutigen Ämtergebäude eine Wohnung und Diensträume, wenn sie Recht sprachen oder andere Amtsgeschäfte ausführten. Oft aber hielten sie sich mehr in Amberg als an den Dienstorten auf. Schon damals war dort mehr geboten. Erst ab dem späten 18. Jahrhundert war das Pflegamt auch Schauplatz für rauschende Feste. Zumindest wurde der Abt von Speinshart öfter dorthin eingeladen.
Beim Vergleich der Grundstruktur der Ämtergebäude von Pressath ("Vest'n") und Eschenbach zeigen sich deutliche Unterschiede. Das Unteramtsgebäude von Pressath, das die Leuchtenberger bauen ließen, erwuchs aus einem riesigen quadratischen Verteidigungsturm. Eschenbach dagegen wurde als Ämtergebäude und repräsentativer Dienstsitz geplant, der seinen Schutz bereits durch die Stadtmauer, gebaut nach 1358, erhielt. Der Stich von Merian aus der Zeit von 1644 bezeichnet das Gebäude sogar als "Schloß".





















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