Mit Tobias Gotthardt stellte sich in der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler im Hotel am See ein Überraschungsgast vor. Thomas Riedl hatte den neuen Landtagsabgeordneten bei der Delegiertenversammlung in Regensburg, als es um die Zustimmung der Basis zu Koalitionsverhandlungen mit der CSU ging, zu einem Besuch nach Eschenbach eingeladen. Zu den anstehenden Neuwahlen des Ortsverbandes betraute ihn die Versammlung mit dem Amt des Wahlleiters.
Neben Riedl wurden Tanja Kallmünzer als Schriftführerin, Erwin Traßl als Kassier und die Beisitzer Werner Fahrnbauer und Richard Plößner in ihren Ämtern bestätigt. Für die Aufgaben des stellvertretenden Vorsitzenden stand Michael Brüchner nicht mehr zur Verfügung. Er wechselte zu den Beisitzern. Als Vize erhielt zweiter Bürgermeister Karl Lorenz das Vertrauen der Mitglieder. Seinen vorausgegangenen Jahresrückblick hatte Riedl mit einer Nachlese zu Weihnachtsfeier, Kalenderaktion, Besuch der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes und Neujahrsbesuchen in Rettungswache, Seniorenheimen und Polizeiinspektion begonnen.
Als "wichtigen Anlass" nannte er die Unterschriftensammlung zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge. Er sprach von einem "überwältigenden Erfolg". Zu den gesellschaftlichen Tätigkeiten zählte er die Teilnahme an der Stadtmeisterschaft im Kegeln, das inzwischen traditionelle Felsenkellerfest und den Zoiglabend beim "Taubnschuster".
Als weitere Stationen im Jahresgeschehen rief er die gemeinsam mit dem Ortsverband Speinshart durchgeführte Unterschriftenaktion zu einer kostenfreien Kita, die Teilnahme an der Landesdelegiertenversammlung in Nürnberg und den Ehrenabend des Kreisverbandes in Wilchenreuth in Erinnerung, bei dem Karl Lorenz mit goldener Ehrennadel des Landesverbandes geehrt wurde. Aus dem Stadtratsgeschehen berichtete Fraktionssprecher Hans Bscherer, der sich wiederholt Fragen von Bürgern stellen muss, wie die Verkehrssituation an der Kreuzung B 470 beim Autohaus Richter verbessert werden könnte.
Er bedauerte, dass die große Chance vertan wurde, dieses Problem zu lösen und resümierte: "Trotz der Erweiterung des Gewerbegebiets und der damit zu erwartenden Steigerung des Zulieferverkehrs wurde die Ortsumfahrung durch einen spontan initiierten Bürgerentscheid abgelehnt. Die für Eschenbach einmalig kostengünstige Lösung ist nun vorbei." Seine Hoffnung lag auf guten und finanzierbaren Vorschlägen seitens der Verantwortlichen "für diese vergebene Gelegenheit".
Als überaus positiv wertete Bscherer die Entscheidung von Hubert Schug, die Firma Lippert in Eschenbach anzusiedeln. Für dessen Pläne sei es erforderlich geworden, das erschlossene neue Gewerbegebiet am Stadtwald nochmals zu erweitern, da nahezu zwei Drittel der bisherigen Fläche bereits an Interessenten vergeben sind. "War es Fügung oder Glück?" Diese Frage stellte sich ihm im Zusammenhang mit der Verschiebung des Ausbaus der Jahnstraße und der nun erfolgten Abschaffung der Straßenausbaubeiträge, "für die die Freien Wähler verantwortlich sind".
Die Umstellung der Beleuchtung in den Altbauten der Markus-Gottwalt-Schule und die Einrichtung von E-Tankstellen für Autos und Fahrräder nannte er "weitere Meilensteine in Richtung Energieeinsparung und Kohlendioxydverringerung". Im nächsten Jahr sollen die Planungen für das neue Baugebiet Esperngasse Ost umgesetzt werden.
Als örtlicher Fraktionssprecher und Kreisrat befasste sich Bscherer noch mit Themen wie Sanierung Vermessungs- und Landratsamt, Ruhewald und, mit Blick auf die beiden neuen Wohnanlagen im Gebiet Steinäcker, der jahrelangen Forderung der Freien Wähler zu einem "Fahrbahnteiler oder einer anderen wirksamen Verlangsamung des Verkehrs in Speinsharter Straße". Als Fraktionswunsch nannte er es, die Fläche zwischen Bergkirche und Markus-Gottwalt-Schule in weitere kommunale Planungen aufzunehmen.
Aus dem Kreistag berichtete Karl Lorenz. Themen waren Bauprojekte wie Landratsamt und Gymnasium Neustadt/WN, Landratsamt Eschenbach und die Kreisstraße Pressath-Wollau sowie die von der FW-Fraktion geforderte wirtschaftliche Verwertung des Biomülls innerhalb der Gebietskörperschaften Tirschenreuth, Weiden und Neustadt. "Auch wenn der Bund dafür zuständig ist, hat sich im Gegensatz zur Landkreis-Groko unsere Fraktion auch gegen den Bau des Süd-Ost-Links ausgesprochen", informierte der Kreisrat. Er hielt es für besser, die regionale, erneuerbare Energieerzeugung zu stärken, die Netze von unten her auszubauen und in Einsparmöglichkeiten des Energieverbrauchs zu intensivieren.
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