Eslarn
14.07.2025 - 14:56 Uhr

Akteure einer Erfolgsstory aus Tansania zu Besuch in Eslarn

Das Engagement der seit 2002 bestehenden Stiftung von Pfarrer Martin Rupprecht, Waldtraud Rupprecht und Gisela Hax zeigt, wie Visionen wahr und zu Erfolgsgeschichten werden.

Es ist laut Pfarrer Rupprecht immer der Mensch, der Pläne macht und nach seiner Vorstellung handelt, aber letztendlich entscheidet Gott über den Ausgang und die Erfüllung. Zwei der Prinzipien der Stiftung von Pfarrer Martin Rupprecht, Waldtraud Rupprecht und Gisela Hax lauten: "Auch wenn du arm bist, kannst du etwas verändern: Pflanze einen Baum, kehre die Straße, lies ein Buch und wenn du später einen Beruf gefunden hast, dann leiste einen Beitrag, damit das Werk sich eines Tages selber finanziert und viele im eigenen Land davon profitieren."

Anhand von drei Beispielen in Tansania schilderte der Priester die Erfolgsstory. Der Weg von Schwester Betty Shao war als Kind nicht leicht, sie musste täglich eineinhalb Stunden zur Schule durch den Busch. Mit Unterstützung der Stiftung konnte sie in Deutschland studieren, besuchte drei Monate in der Türkei die Bibelschule und bei einem Aufenthalt in Wien wurde mit dem Sankt-Josefs-Orden in Mombasa eine Vereinbarung geschlossen.

Inzwischen wirkt der Orden weltweit in 55 Häusern mit insgesamt 400 Schwestern und 800 Angestellten. Es wurden weitere Schwestern zu Altenpflegerinnen ausgebildet und mit den Einnahmen der Sternsingeraktionen eine Schule in Tansania gebaut. Außerdem ebnete Schwester Betty vor 35 Jahren für Pfarrer Rupprecht den Weg nach Afrika. In Tansania am Fuße des Kilimandscharo verwirklichte die Stiftung eine Schule für 700 Kinder.

Stipendium für Alphonce

Sozusagen als "verborgener Schatz" im Armenviertel von Dar es Salaam wuchs der Jugendliche Alphonce Leonard auf, der damals Leiter der Ministranten der Pfarrei Manzese in Dar es Salaam/Tansania war. Alphonce war in der Millionenstadt ohne Ausbildung und ohne Chance auf eine berufliche Zukunft. Der engagierte, talentierte Mann bekam mit Hilfe der Stiftung ein Stipendium und ist aktuell als Mathematik- und Physiklehrer für insgesamt 600 Schüler verantwortlich. Heute leitet er ein Hilfswerk mit mehreren hundert Kindern und Jugendlichen.

Seit 2020 wird in Dar es Salaam auch anderen Kindern und Jugendlichen aus dem Armenviertel ein Stipendium angeboten. Daraus entwuchs das Hilfswerk „Youth Crossing Boundaries Foundation Tansania“ mit einem 25-köpfigen ehrenamtlichen Team. Über 500 Jugendliche durften sich über eine Ausbildung freuen und insgesamt 80 Kinder und Jugendliche bekamen ein Stipendium.

Inzwischen konnte das Projekt in Dar es Salaam durch die Christopherus-Aktion in Wien mit einem Schulbus und aus der Stiftung das Armenviertel mit 5000 Euro für die Schulausbildung mit Essen unterstützt werden. Im Rahmen des Jahres-Budgets von 81.000 Euro und aus Mitteln einer Erbschaft bot die Stiftung eine Computerausbildung und Englischkurse und in zwei Räumen einen Schneiderkurs mit ausgestatteten Nähmaschinen an. Um ein Netzwerk von Tansania in andere afrikanischen Länder aufzubauen, werden jeweils zwei Mädchen aus Burundi, Äthiopien und Kongo bei ihrer Ausbildung finanziell unterstützt.

Interessierte Multiplikatoren

"Um dieses Hilfswerk weiter zu entwickeln, haben wir Schulleiter Alphonce Leonard und Buchhalterin Magareth Mpupua nach Eslarn und Wien eingeladen." Als Multiplikatoren besuchten beide mit Schwester Betty und Pfarrer Rupprecht verschiedene Einrichtungen und Firmen. Besucht wurden die Berufsausbildungsmesse in Nürnberg, die Volksschule in Tännesberg und die Grenzpolizei in Waidhaus. Mit einer Besichtigung des Konzentrationslagers in Flossenbürg, des Geologischen Lehrpfades in Tännesberg und dem Brotbacken im Holzbackofen bei Familie Irlbacher in Pullenried stand auch die Geschichte und das Brauchtum auf dem Plan.

Eine praktische Ausbildung erfolgte bei der Feuerwehr Tännesberg. "Erfreut waren wir vor allem über die Stiftung der Landmaschinenfirma in Schwandorf zur Förderung junger Talente und das Praktikumsangebot von Ausbilder Toni für die Eslarner Stiftung." Nicht zuletzt war auch das deutsche Abfallsystem ein Thema. Die drei Gäste werden all das Wissen als Multiplikatoren nach Tansania mitnehmen und verbreiten. "Wichtig sind vor allem die Kontakte zur Regierung in Tansania und zur tansanischen Botschafterin in Wien", fügte Pfarrer Rupprecht an.

 
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