Landwirt Hans Kleber gewährte den Vorschulkindern des katholischen Kindergartens "Sankt Elisabeth" im Beisein der Erzieherinnen Ramona Zangl, Nadine Grötsch und Jacqueline Meißner in der "Bühlermühle" spannende Einblicke ins Müllerhandwerk. Im Kindergarten hörte der Nachwuchs vorab einiges über das Aussäen, die Ernte und das Mahlen der Körner zu Mehl. Der "Birlmüllner", wie der Landwirt in Eslarn genannt wird, erzählte während des Rundgangs die Geschichte der Mühle am Loisbach und ließ den Kindern das frisch gemahlene Mehl probieren.
Mitte des 13. Jahrhunderts verschafften sich Siedler in der Talsenke von Eslarn kleine Grundbesitze und gründeten elf Hofstellen, eine Mühle und elf Wohnstätten. Mit der Gründung von weiteren Wassermühlen noch vor dem Dreißigjährigen Krieg entstand auch die "Mühle auf dem Bühl". Die "Bühlermühle" wurde erstmals 1630 urkundlich erwähnt.
Die Kinder erfuhren, dass bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts bei jedem Bauernhof ein Backofen stand, in dem regelmäßig mit dem gemahlenen Mehl Brot gebacken wurde. Durch die Industrialisierung der Lebensmittelproduktion hat der Müllerberuf, die Mühlen und das private Brotbacken an Bedeutung verloren. Die letzten Mühlsteine der Bühlermühle wurden 1930 von der Familie Rott entfernt und durch Walzenstühle ersetzt. 1949 tauschte der neue Eigentümer Michael Irlbacher den Antrieb der Mühle, der durch ein Wasserrad gewährleistet war, mit einer Turbine. Eine Anpassung an die neuen technischen Anforderungen erfolgte 1959 durch Josef Kleber. Im Jahre 1963 sorgte eine Kraftwerksanlage, dass die zum Mahlen nicht benötigte Wasserkraft in elektrischen Strom umgewandelt und der Ökostrom an einen Energiekonzern geliefert wurde. Ab 1990 übernahmen Hans und Anneliese Kleber die Bühlermühle und modernisierten die Kraftwerksanlage.
In der Mühle zeigte Kleber den Vorschulkindern auf vier Etagen die einzelnen Arbeitsgänge. Nach dem Rundgang überraschte Anneliese Kleber die Kinder und Erzieherinnen mit frisch gebackenen Muffins. Die Kinderschar verabschiedete sich mit dem einstudierten Kinderlied "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp klapp klipp klapp" und überraschte das Ehepaar Kleber mit Süßigkeiten und einem großen Bild von der Mühle.
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