Vor drei Jahren ist "Blech5ÜNF" als Ableger der Eslarner Showband entstanden. "Wir sind die Band in der Band", sagt Tubist Christian Schmucker. Der ursprüngliche Gedanke war, die zehnköpfige Kapelle bei Auftritten zu teilen. Die eine Hälfte spielt auf der Bühne weiter, die andere dann abseits davon, etwa in einem Extra-Zelt oder einem Biergarten. "Das Programm war eigentlich nur für eine Stunde geplant, mittlerweile reicht es für sechs oder sieben Stunden", sagt Schmucker.
Neben ihm sind noch Jürgen Bösl (Flügelhorn und Trompete), dessen Frau Christa Bösl (Tenorhorn) und deren Sohn Dominik (Basstrompete) sowie Oskar Fürtsch (Posaune) in "Blech5ÜNF" dabei. "Das war die ursprüngliche Besetzung, aber weil das Programm immer länger dauerte, mussten wir erweitern", erklärt Schmucker. Daher verstärkt Johannes Hochwart (Flügelhorn, Trompete und Gesang) die Formation.
Damit dürfte das Quintett so ziemlich das einzige sein, das aus sechs Musikern besteht. "Wir müssten jetzt eigentlich ,Blech6ECHS' heißen, wollten aber den Namen behalten, weil wir damit schon bekannt sind." Mit dieser kleinen Besetzung spielt das Ensemble dann auch "nicht Blasmusik im herkömmlichen Sinn, weil die einen etwas verstaubten Charakter hat, sondern vor allem alte bayerische Stücke wie Zwiefache oder Wirtshausmusik", betont Schmucker. "Das kommt auch relativ gut an wegen unseres frechen und jungen Stils." Wie sehr, beweisen Auftritte wie zuletzt beim Maibaumfest in Moosach bei München oder beim Tag des Biers in Eslarn.
Zu proben braucht "Blech5ÜNF" eigentlich fast gar nicht, "weil wir das ganze Jahr mit der Showband unterwegs sind". 40 bis 50 Mal stehen die Eslarner in großer Besetzung in ganz Bayern auf den Bühnen, so beim Gäubodenfest in Straubing, der Dult in Regensburg, bei der Kulmbacher Bierwoche oder dem Herbst- und Frühlingsfest in Ingolstadt. Aber auch beim Oktoberfest in Bad Laasphe in Nordrhein-Westfalen sind sie zu hören.
Die Formation existiert bereits seit 1995 und ist aus der Eslarner Blasmusik entstanden, die es schon in den 1970er Jahren gab. Bei so viel musischer Begabung im Grenzland sollte es eigentlich kein Problem sein, Nachwuchs zu rekrutieren. "Momentan schaut es auch noch ganz gut aus, aber generell ist es schwierig, junge Leute zu finden. Viele fangen zwar an, ein Instrument zu spielen, machen dann aber leider nicht weiter", bedauert Schmucker.
Der nächste Termin von "Blech5ÜNF" ist am Sonntag, 15. Juli, beim Seefest in Waidhaus. An dem Tag ist um 17 Uhr auch das Endspiel der Fußball-WM in Russland. Und wenn Deutschland wieder ins Finale kommt und der Mannschaft dann die Aufmerksamkeit der Besucher gehört? "Das macht nichts, weil wir fangen ja schon früher an", schmunzelt Schmucker. Weitere Informationen:www.eslarner-showband.de
Eslarn
29.05.2018 - 11:33 Uhr
Das etwas andere Quintett
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