Eslarn
13.03.2020 - 11:31 Uhr

Frauen laden zu Gebet und Büfett

Seit Jahrzehnten begleiten Frauen im März den politischen internationalen Weltfrauentag und den christlichen Weltgebetstag

Am Weltgebetstag der Frauentag bestückt der katholische Frauenbund in Eslarn das Buffet mit afrikanische Speisen. Zuvor gab es neben den Gebeten und Gesängen auch Informationen über Simbabwe. Bild: gz
Am Weltgebetstag der Frauentag bestückt der katholische Frauenbund in Eslarn das Buffet mit afrikanische Speisen. Zuvor gab es neben den Gebeten und Gesängen auch Informationen über Simbabwe.

Beide Gedenktage verfolgen mit Gleichberechtigung und würdevollem Leben der Frauen weltweit die gleichen Ziele. In diesem Jahr stand Simbabwe im Fokus des in den meisten Orte der Region gefeierten Tages.

So servierte der katholische Frauenbund in Eslarn Speisen nach Rezepten aus dem afrikanischen Land und der Singkreis bereicherte mit afrikanischen Gesängen und Instrumenten den Gedenktag. Begeistert vom Büfett und vom Gesang im Pfarrheim Sankt Marien waren auch Pfarrer Erwin Bauer und Pfarrvikar Bivin.

Der erste internationale Frauentag wurde am 19. März 1911, später jeden 8. März unter anderem auch in Deutschland gefeiert. 1927 riefen die Frauen erstmalig zu einem weltweiten ökumenischen Gebet auf. Seither bereiten Frauengruppen mehrerer christlicher Konfessionen in verschiedenen Ländern generationsübergreifend den Weltgebetstag vor.

Das Gebet des Friedens und der Gleichbehandlung wandert damit seit 93 Jahren rund um den Erdball. In diesem Jahr blickt die Welt der Frauen nach Simbabwe. Bei der Erstellung des Programms mit der Botschaft „Steh auf und geh!“ mussten die Frauen in Simbabwe den Text für den Weltgebetstag der Regierung vorlegen. Doch auch diese Hürde wurde gemeistert, so dass der Frauentag in der ganzen Welt, so auch in Eslarn, in solidarischen Gemeinschaften gefeiert wurde.

Dass auf der ganzen Welt die gleiche Liturgie gebetet wird, macht den ganz besonderen Reiz des Weltgebetstags aus. In Eslarn übernimmt seit Jahrzehnten der katholische Frauenbund mit einem lebendigen und kulinarischen Programm die Organisation. Nach einer Messfeier stellte Vorsitzende Beate Roth mit dem in Afrika erarbeiteten Programm die Geschichte, das Landes und die Menschen vor und begrüßte alle in der Landessprache mit „Kwaziwai“ (Hallo).

Ein Höhepunkt war der Auftritt des Singkreises mit landestypischen Liedern wie „Jesu Tawa pano“ und „Ee mama maria mlinzi wangu“. Die Instrumenten hatte Pfarrer Erwin Bauer aus Tansania mitgebracht. Simbabwe heißt übersetzt „Steinhäuser“. Die Bevölkerung, die in der Kolonialzeit von weißen Einwanderern von ihren fruchtbaren Äckern vertrieben wurden und auf sandigen Land ausharren musste, durfte erst 1980 nach einem mehrjährigen Befreiungskrieg die Unabhängigkeit feiern.

Auch in Simbabwe besteht noch eine große Diskrepanz zwischen Frauenrechten auf dem Papier und ihrer Umsetzung. So ist laut Gesetz jegliche Diskriminierung aufgrund des Geschlechts zwar verboten, doch an der gelebten Realität hat dies kaum etwas geändert. Besonders auf dem Land herrscht weiterhin das Patriarchat der Männer.

So werden zum Beispiel Frauen nach dem Tod ihres Mannes ihrer Besitztümer beraubt und vertrieben. Häusliche Gewalt gilt als natürliches Recht von Männern und die Zwangsverheiratung von jungen Mädchen ist weiterhin an der Tagesordnung.

Aber nicht nur die Schattenseiten wurden beleuchtet, sondern auch auf liebenswerte Menschen, die herrliche Natur und Tierwelt sowie auf das kulinarische Angebot hingewiesen. In den Mittelpunkt des Weltgebetstages stellte der Frauenbund insbesondere die simbabwische Küche. Für ein buntes und vielfältiges Büfett sorgten Vorsitzende Beate Roth, Stellvertreterin Inge Freisleben, Schatzmeisterin Ingrid Höllerl, die Beisitzerinnen Maria Stephan, Silke Singer und Gunda Hölzl. Zur Auswahl standen als Vorspeise „Rote-Bete-Salat mit Hähnchenbrust“, danach „Hackbällchen mit Ingwersoße“ und „Rindfleischeintopf mit Süßkartoffeln“. Mit einem „Auberginen-Kartoffel-Auflauf“ wurde auch an die Vegetarier gedacht und als Dessert reichte man „Apfel-Crumble“ und „Vanille-Kuchen“. Es war für alle Beteiligten ein Schlemmeressen, das bei der Landbevölkerung in Simbabwe äußerst selten und nur an Festtagen und für Gäste aufgetischt wird.

Nach Rezepten aus Simbabwe gibt es beim Weltgebetstag unter anderem Hackbällchen und einen Auberginen-Kartoffel-Auflauf. Bild: gz
Nach Rezepten aus Simbabwe gibt es beim Weltgebetstag unter anderem Hackbällchen und einen Auberginen-Kartoffel-Auflauf.
Rezepte:

Auberginen-Kartoffel-Auflauf

Zutaten für 4 Portionen: 4 Kartoffeln, 1 mittlere Aubergine, 1 große Tomate, 1 kleine Zwiebel, ½ gelbe Paprika (gewürfelt), 5 Knoblauchzehen (gehackt), 200 g Cheddarkäse (gerieben), 100 ml Sahne, Salz, Pfeffer.

Aubergine in Scheiben schneiden, salzen und ½ Stunde ziehen lassen, um die Bitterstoffe zu reduzieren. Abspülen und in eine Auflaufform legen. Tomate und Zwiebel in Scheiben schneiden. Kartoffeln schälen, dünne Scheiben hobeln. Etwas Knoblauch auf die Auberginenscheiben streuen, darauf Tomatenscheiben legen, salzen und pfeffern. Paprika, Zwiebel und etwas vom Käse darauf verteilen. Dann Kartoffelscheiben als letzte Lage und etwas salzen. Den restlichen Käse darauf streuen und Sahne angießen. Mit Deckel 45 Minuten bei 180 Grad backen. Deckel abnehmen, nochmal 15 Minuten backen bis die Kartoffel gar sind.

Apfel-Crumble

Zutaten für 4 Portionen: 3 große Äpfel (geschält und grob geraspelt), 2 Tassen Semmelbrösel, 1 TL geriebene Zitronenschale, ½ TL Zimt, 100 ml heller Sirup, 75 g Zucker, 50 ml Zitronensaft, 50 ml Wasser.

Eine Auflaufform fetten und mit Semmelbrösel dünn bestreuen. Apfelraspel, Zimt und Zitronenschale vermischen, die Hälfte davon in die Schale geben, mit Semmelbröseln bestreuen. Dies wiederholen und mit Semmelbröseln abschließen. Sirup, Zucker, Zitronensaft und Wasser in einem Topf erhitzen und solange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Mischung über den Crumble gießen. Bei 180 Grad eine Stunde backen. (gz)

 
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