"A scheens Blech und a guate Musi." Mit dieser Auszeichnung bewertete das hoch zufriedene Publikum das erste Konzert der Eslarner Werkstattmusikanten. Die Blaskapelle ist seit 16 Jahren in der Region mit Erfolg unterwegs und begeistert Zuhörer bei vielen Veranstaltungen. Eigentlich sollte das 15-jährige Bestehen 2021 gefeiert werden. Aber Corona machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.
Am Samstag war es so weit: Die Werkstattmusikanten gaben in der Schulturnhalle mit dem Motto "Quer durch die Blasmusik" eine ausführliche Kostprobe aus ihrem Repertoire. Die 4 Musikerinnen und 18 Musiker um Blaskapellenchef Marco Procher und musikalischen Leiter Stefan Holfelder aus Waidhaus boten den über 100 begeisterten Besuchern eine hörenswerte musikalische Reise quer durch Deutschland, Tschechien und Österreich. Einige Stücke waren wie das Konzert auch für die Musiker eine Premiere.
Garant für den Erfolg
Durchs Programm führte Karl Schmid. Eine kräftige Portion aus Gemütlichkeit, Kameradschaft und Humor schweißt die Kapelle zusammen und ist Garant für den musikalischen Erfolg. Seit zwei Jahren ist Tontechniker Andreas Fritsch aus Obertresenfeld dabei. "Er ist unser wichtigster Mann für Sound und Lichttechnik", begründete Marco Procher.
Das Konzert startete mit dem Marsch "Der Falkenauer" von Ernst Mosch und Gerald Weinkopf und mit Polkas bekannter Komponisten. Die Liebe zur Böhmischen Musik zeigten die Musiker mit "Böhmisch klingt´s am Schönsten" von Kurt Pascher. Zum Nachdenken in einer schwierigen Zeit regte "Genieß dein Leben jeden Tag" von Ernst Hutter an. Nach einer Pause, in der sich alle mit kleinen Speisen und Getränken stärken konnten, eröffnete die Blaskapelle den zweiten Teil mit dem Marsch "Kaiserin Sissi" von Timo Dellweg und der Polka "Alte Freunde" von Ernst Mosch. Erinnerungen an die Gründung erwachten mit der Polka "In der Zoiglwerkstatt" von Pascal Führnrohr. Homage auf die Geburtsstätte war "Meine Heimat bist nur Du" von Mathias Gronert.
Gründung in Fassbinder-Werkstatt
Die Melodien erinnerten an die Namensgründung in der Werkstatt von Leo Grötsch, der im Volksmund "Binnerl-Leo" genannt wurde. Bis zu seinem Tod mit 79 Jahren war er als einer der letzten Fassbinder der Region tätig. In der alten Werkstatt trafen sich 16 Musiker bei einem Glas Kommunbier zum Proben. Der eigentliche Ursprung der Kapelle führte jedoch in die Faschingszeit, in der die "Original Islouer Feierwehrkapell'n" zum Leben erweckt wurde und aus der so mancher Akteur die Werkstattmusikanten mit gründete. Sowohl im Feuerwehrhaus als auch in der "Binnerl-Werkstatt" wurde geprobt. Aktuell haben die Musiker im Proberaum der Anton-Bruckner-Musikschule bei der Schule eine feste Bleibe gefunden. Die mittlerweile bekannte Blaskapelle hat inzwischen jährlich mehrere Auftritte und wählte die beliebte Polka „Ein junger Egerländer“ zur Erkennungsmelodie.
"Es war Blasmusik in sehr guter Qualität mit einem hervorragenden Dirigenten, einer guten Moderation, und ein Highlight war der solistische Auftritt von Pascal Fürnrohr mit seinem Alphorn", fasste zweiter Bürgermeister Thomas Kleber den Abend zusammen. Aber nicht nur Fürnrohr begeisterte mit der Blaskapelle mit dem Stück "Alphorn-Casanova", sondern auch Trompeter Johannes Kleber glänzte mit dem Solo "Bavaria" von Alexander Pfluger. Nach kräftigem Applaus folgten die Zugaben "Böhmische Liebe" von Mathias Rauch und die weltbekannte Polka "Böhmischer Traum" von Norbert Gälle.
Die Eslarner Werkstattmusikanten
- Gründung: 2006 in der Fassbinderwerkstatt von Leo Grötsch am Schlossberg
- Kapellenchef: Marco Procher
- Musikalischer Leiter: Stefan Holfelder (seit 2018)
- Besetzung: vier Musikerinnen und 18 Musiker, ein Tontechniker
- Erkennungsmelodien: "Böhmischer Traum" und "Ein junger Egerländer"
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